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RÜCKBLICK: Lehrfahrt ins liebliche Taubertal

Am Sonntag, 22. Juni, gegen 7:45 Uhr fuhr ein Reisebus mit knapp 50 Personen in Altbach ab, um die Teilnehmenden an unserer ersten Lehrfahrt im Jahr 2025...
Auf dem Sonnenuhrenweg
Auf dem SonnenuhrenwegFoto: B. Masur

Am Sonntag, 22. Juni, gegen 7:45 Uhr fuhr ein Reisebus mit knapp 50 Personen in Altbach ab, um die Teilnehmenden an unserer ersten Lehrfahrt im Jahr 2025 nach Unterfranken ins Taubertal zu bringen. Durch eine leichte Verspätung entfiel der geplante kurze Zwischenstopp, und das Vesper wurde während der Fahrt zum ersten Ziel, der rund 150 km entfernten Europastadt Röttingen, im Bus verzehrt.

In der 1.475 Einwohner zählenden Stadt wurde eine Gruppe von einem Gästeführer empfangen, der viele interessante Fakten zur Entstehungsgeschichte des Sonnenuhrenwegs preisgab, durch den Röttingen auch den Beinamen „Stadt der Sonnenuhren“ trägt. Von 1986 bis 2009 entwarf und baute der Schlossermeister Kurt Fuchslocher aus Bad Mergentheim verschiedene Sonnenuhren, die er innerhalb und um die Stadtmauer aufstellen konnte. Bei der Führung auf dem rund 2 km langen Rundweg wurden 8 der 22 verschiedenartigen Zeitmesser näher betrachtet und deren Funktionsweise durch den Gästeführer erörtert. „Es empfiehlt sich, an sonnigen Tagen, den Weg abzulaufen und die Zeiten abzulesen“, steht auf der Internetseite der Stadt zu lesen. Also an Sonne mangelte es an diesem heißen Sommertag keinesfalls! So suchten die Teilnehmenden bei jedem Stopp ein schattiges Plätzchen, um den Ausführungen zu folgen.
Viel Wissenswertes über die Geschichte der Stadt, die seit 1275 Stadtrechte besitzt, sowie über die historischen Gebäude wie dem barocken Rathaus, der Pfarrkirche St. Kilian, dem ältesten Gebäude der Stadt, dem „Hohen Bau“ (einem um 1210/20 erbauten, dreigeschossigem Wohnturm) und der fast vollständig erhaltenen Stadtmauer (welche noch sieben von ursprünglich 14 mittelalterlichen Wehrtürmen aus dem 14./15. Jahrhundert besitzt) wurde ebenso bei dieser Führung vermittelt.

Die andere Gruppe wurde in das 10 km entfernte, baden-württembergische Creglingen gefahren, wo sie in der, durch den Marienaltar, weltbekannten Herrgottskirche, welche 1389 durch die Brüder Konrad und Gottfried von Hohenlohe-Brauneck gestiftet wurde, eine Führung erhielt. Die Entstehung der Marienretabel, welche jedes Jahr von Kunstliebhabern aus der ganzen Welt bestaunt wird, liegt vermutlich am Ende des 15. oder Anfang des 16. Jahrhunderts. Im Zentrum des Meisterwerks zeigt der Künstler Tilman Riemenschneider die Himmelfahrt Mariens. Als außergewöhnliches Erlebnis gibt es dort das sogenannte „Lichtwunder“ zu beobachten. Zwischen dem 15. August bis zum 31. August bilden der abendliche Sonnenstand, das gotische Fenster und der Bereich der Marienfigur im Altar eine Linie. Es wirkt für den Betrachter fast so, als könnte die Himmelfahrt Marias leibhaftig miterlebt werden.

Zurück in der von Landwirtschaft und Weinbau geprägten und sehr gepflegten Stadt Röttingen trafen sich die Kirchengänger mit den Sonnenuhrengängern um 12 Uhr im Winzerhof Fries zum bereits während der Anreise vorbestellten Mittagessen.
Um 13:30 Uhr begab man sich gemeinsam zum Reisebus, um in das 8 km entfernte Weikersheim gefahren zu werden. Das sehr gut erhaltene Schloss Weikersheim gilt als das schönste der hohenlohischen Schlösser. In zwei Gruppen wurden die kühlen Räumlichkeiten der gräflichen Residenz mit ihrem prunkvollen Festsaal besichtigt.

Anschließend ging es wieder hinaus in die sengende Hitze und man erkundete den Barockgarten mit seinem einzigartigen Reichtum an Figuren, welcher von weiteren Gartenerlebnissen wie dem Obstgarten mit seinen historischen Obstbäumen, dem romantischen Rosengarten, dem Stadtgarten mit alten Bäumen und dem Alchemie- und Hexengarten umgeben ist.
Um 19 Uhr wurde die Heimreise angetreten, welche etwa auf halber Strecke durch eine Einkehr zum Abendessen unterbrochen wurde.
Damit die Hitzegeplagten nicht noch einen Marsch durch Altbach machen mussten, drehte der Busfahrer eine Ehrenrunde auf der Route des Linienbusses, bevor er in seinen wohlverdienten Feierabend nach Deizisau fuhr.
Erschöpft, aber wohlbehalten kamen so alle nach diesem lehrreichen Tag gegen 20:30 Uhr zu Hause an.

Autor: Birgit Masur

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Amtsblatt der Gemeinde Altbach
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Ausgabe 26/2025
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