Hecken und Bäume bieten vielen Tieren einen wichtigen Lebensraum. Um die Gartenbewohner vor allem während der Brutzeit zu schützen, ist geregelt, wann Bäume und Hecken geschnitten oder gefällt werden dürfen.
In einem naturnahen Garten werden Hecken und Sträucher vom Boden bis in die Spitzen von Tieren wie mehrgeschossige Wohnhäuser genutzt. Im Erdgeschoss suchen Igel, Amphibien und Reptilien einen Unterschlupf und Nahrung unter dem Laub. Rotkehlchen und Zilpzalp bauen ihre Nester in Bodennähe. Im Zwischengeschoss bis in eine Höhe von circa drei Metern brüten Zaunkönig, Mönchs- und Klappergrasmücke sowie Amsel. Haselmäuse krabbeln durchs Geäst. Frühmorgens singt eine Mönchsgrasmücke auf Partnersuche gern auf einer Strauchspitze, ihr Nest versteckt sie in Büschen und Hecken. Insekten sammeln Pollen und Nektar von blühenden Sträuchern wie der Kornelkirsche, dem Gemeinen Schneeball oder der Berberitze. Vögel picken im Herbst Beeren von Schlehe, Weißdorn und Holunder. Aussichtsreich ganz oben nisten Grün- und Buchfink sowie der Stieglitz. Sofern auch Bäume in der Hecke stehen, brüten im Penthouse Elstern, Mäusebussarde bauen ihr Nest dort und Eichhörnchen legen einen Kobel an. Wenn sich unter und neben einer Hecke eine Krautschicht entwickeln kann, finden Samenfresser wie Feldsperling, Goldammer, Gimpel, Stieglitz und viele andere Nahrung.
Angesicht dieser Artenvielfalt ist es wichtig, bei der Gartenarbeit Rücksicht auf diesen Lebensraum zu nehmen und das Naturschutzgesetz zu beachten, das Fällarbeiten und starke Rückschnitte vom 1. März bis 30. September verbietet bzw. begrenzt.
Informative und hilfreiche Tipps dazu gibt es gerne beim NABU!
Norwin Hilker