Gemeindeverwaltung Plankstadt
68723 Plankstadt
Aus den Rathäusern

Rund um den Baum – mit dem Rad durch Plankstadt

Am vergangenen Samstag schwangen sich anlässlich der Feldflurtour rund 20 Teilnehmende auf ihr Fahrrad, um die Bäume in und um Plankstadt zu begutachten....
Der "Klimabaum" sitzt, von links: Ulrike Krause, Dr. Ulrich Finkenzeller, Walter Etzler, Bernhard Müller, Nils Drescher, Verena Öffner, Winfried Wolf, Gerhard Waldecker
Der "Klimabaum" sitzt, von links: Ulrike Krause, Dr. Ulrich Finkenzeller, Walter Etzler, Bernhard Müller, Nils Drescher, Verena Öffner, Winfried Wolf, Gerhard WaldeckerFoto: © Sabine Zeuner

Am vergangenen Samstag schwangen sich anlässlich der Feldflurtour rund 20 Teilnehmende auf ihr Fahrrad, um die Bäume in und um Plankstadt zu begutachten. Unter den Teilnehmenden waren Landwirte, Mitglieder der Lokalen Agenda und interessierte Bürgerinnen und Bürger. Die Feldflurtour bot dabei nicht nur eine wunderbare Möglichkeit, um gemeinsam die Natur zu genießen, sondern auch die Gelegenheit, sich über die Bäume und den Naturschutz auszutauschen. Die verschiedenen Baum-Generationen waren dabei Anregung für Diskussionen, man schwelgte in Erinnerungen und schätzte die aufwendige Arbeit der Gemeinde in den vergangenen Jahren.

800 Bäume in 8 Jahren

Plankstadt hat in den letzten acht Jahren rund 800 Bäume gepflanzt und ist damit ein Vorbild für andere Kommunen. Denn Bäume verschönern nicht nur optisch die Kommune, sondern tragen auch zur Verbesserung des Stadtklimas bei und davon haben wir alle etwas: Die Bäume sind Schattenspender, Sauerstofflieferanten und Schadstofffilter, sie bieten Lebensraum für Insekten und Kleintiere und tragen dadurch zu einem vielfältigeren, lebenswerteren Plankstadt bei. Nicht zu unterschätzen ist der enorme Aufwand, der mit der Neupflanzung von jungen Bäumen einhergeht. Die ersten drei bis fünf Jahre nach der Pflanzung sind die Bäume besonders pflegebedürftig. So muss der Fraßschutz regelmäßig erneuert werden, um die empfindliche Rinde der jungen Bäume vor Nagetieren zu schützen. Bis sich die Baumkrone vollständig entwickelt hat, sind Rückschnitte unumgänglich und die jungen Bäume müssen gegossen werden, bis die Wurzeln eine entsprechende Tiefe erreicht haben, um sich selbst zu versorgen. Dazu kommt, dass Stadtbäume ohnehin schon ein erschwertes Leben haben, denn sie haben oft nicht genug Platz, um die Füße auszustrecken und sind im Sommer auf jeden Tropfen Wasser angewiesen. Der Bauhof gibt bei der Pflege der Bäume jedes Jahr sein Bestes, dennoch ist ein vermehrtes Absterben der Bäume in den letzten Jahren zu beobachten, was mit den erschwerten Bedingungen durch den Klimawandel zu begründen ist.

Neu und Alt: Streuobstwiese und Kirschgewann

Gestartet haben die Teilnehmenden die Feldflurtour gegen 10 Uhr am Rathaus. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Bürgermeister startete die Gruppe in Richtung Süden und erreichte schließlich die Plänkschder Streuobstwiese. Hier wurden zum 1250-jährigen Jubiläum 125 Obstbäume gepflanzt. Vorausschauend wurden alte, robuste Sorten gewählt, die den immer extremeren Klimabedingungen standhalten sollen. Heute bildet die Streuobstwiese nicht nur einen Lebensraum für viele Pflanzen- und Tierarten, auch die Bürgerinnen und Bürger können sie nutzen, ihre Früchte ernten und sich an der Pflege der Anlage beteiligen. Dieses Thema löste eine Diskussion unter den Teilnehmenden aus: „Jedes Jahr zahlt die Gemeinde einen 5-stelligen Betrag zur Erhaltung der jungen Bäume. Es ist nicht damit getan, einen Baum einfach nur zu pflanzen“, so Bernhard Müller. Die Gemeinde hoffe auf die Mithilfe derjenigen, die die Bäume zum Jubiläum spendeten, denn die Stadt komme mit der aufwendigen Pflege kaum hinterher.

Während der Radtour wies der Bürgermeister auf die geplante Güterbahntrasse hin: „Wir haben den Verlust wertvoller landwirtschaftlicher Flächen zu befürchten. Die Existenz unserer Landwirte steht dabei auf dem Spiel.“

Einmal quer über die Felder machte sich die Gruppe auf zu ihrem nächsten Halt: dem Kirschgewann. Ein Kontrast zu den zierlichen Bäumen der Streuobstwiese, denn die alten Kirschbäume beeindrucken in ihrer Größe und Pracht. Einige der Bäume sind 60 oder sogar 70 Jahre alt und erinnern an lange vergessene Geschichten. Den alten Kirschbäumen scheint es allem in allem gutzugehen. Kommt es dennoch mal zu Ausfällen, sollen Lücken durch neue Bäume geschlossen werden, um das Kirschgewann weiterhin zu erhalten.

Ein großer Baum für große Taten

Zum Abschluss radelte die Gruppe zur Humboldtschule, wo zum 25-jährigen Jubiläum der Lokalen Agenda eine stattliche Purpur-Erle gepflanzt wurde. Vertreter der Lokalen Agenda griffen zum Spaten und weihten den neu gepflanzten Baum ein. Die hierfür gewählte Purpur-Erle ist eine Baumart, die als besonders geeignet für städtische Gebiete gilt, denn Purpur-Erlen sind robust gegenüber dem immer extremer werdenden Stadtklima und brauchen nur wenig Pflege, um gut zu gedeihen. Mit dem Motto „Global denken – Lokal handeln“ hat die Lokale Agenda in den vergangenen 25 Jahren viel erreichen können und sich immer wieder für die Natur und für die Bürgerinnen und Bürger eingesetzt. In einigen Jahren soll der gepflanzte Baum eine stattliche Höhe von 15-20 Metern erreichen und damit an die großen Taten der Lokalen Agenda erinnern.

Verena Öffner, Praktikantin im Bereich Klima und Umwelt

Erscheinung
Mitteilungsblatt Plankstadt
Ausgabe 40/2024

Orte

Plankstadt

Kategorien

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von Gemeindeverwaltung Plankstadt
04.10.2024
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