Die beiden farbigen Rundfenster an der West- und Ostseite der ehemaligen Synagoge wurden künstlerisch gestaltet. Der schottische Glaskünstler John Kenneth Clark fertigte sie vor über zwanzig Jahren an. Er entschied sich bei beiden Fenstern bewusst für ein abstraktes Motiv.
Im Fenster auf der Westseite verweist ein Davidstern auf die frühere Funktion des Gebäudes als Synagoge. Dieser ist jedoch nicht – wie bei Glasfenstern üblich – mit schwarzen Bleistegen eingefasst, da der Künstler diese als zu dominant empfand. Stattdessen besteht der Stern aus feinen Linien, die je nach Hintergrundfarbe mal deutlich hervortreten, mal beinahe verblassen – ganz so wie die Erinnerung an die Synagoge selbst.
Für Entwurf und Herstellung eines Fensters benötigte John K. Clark rund vier Wochen. Diesen langen kreativen Prozess beschreibt er als „kontrollierte Spontaneität“. Aus verschiedenfarbigem Glas blies er zunächst mit dem Mund eine Hohlkugel, schnitt sie anschließend auf und glättete sie. So entstanden farbige, plane Glasplatten, die gebrochen und in mehreren Arbeitsschritten abwechselnd mit Säure geätzt und mit schwarzer Farbe bearbeitet wurden.
John K. Clark zählt zu den international renommierten Glaskünstlern. Er hat in Europa, Asien und Afrika Fenster für Kirchen, Synagogen und andere Gebäude gestaltet sowie zahlreiche weitere Kunstwerke geschaffen. Neben seiner Tätigkeit als Glaskünstler tritt er regelmäßig auch als Musiker auf – in der ehemaligen Synagoge war er vor einigen Jahren mit Liedern von Leonard Cohen zu hören.