Mellifera e.V.
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Saatgutspender in Rosenfeld: Mellifera e. V. lässt es 2025 blühen

Ein Do-it-Yourself-Projekt der besonderen Art hat der Verein Mellifera e. V. in Rosenfeld umgesetzt. Aus einem alten Kaugummi-Automaten wurde ein Saatgut-Spender,...

Ein Do-it-Yourself-Projekt der besonderen Art hat der Verein Mellifera e. V. in Rosenfeld umgesetzt. Aus einem alten Kaugummi-Automaten wurde ein Saatgut-Spender, mit welchem ab sofort Insektenfreundliches gebracht wird. Die Samen sind dabei gebietsheimisch und auf die Region abgestimmt, sodass sie genau den Wildbienen & Schmetterlingen Nahrung liefern, die man hier in der Natur findet.

„Lass es blühen für Biene, Mensch und Natur“ steht an der Vorderseite des roten Automaten. Eingefasst ist er in ein leuchtend karamellbraunes Holzgestell, an der linken Seite ist eine braun-gelb gestreifte Schachtel mit einer ausgesägten Holzbiene angebracht. Bei diesem Konstrukt, welches einem seit vergangenem Freitag an der Rosenfelder Hauptstraße direkt ins Auge sticht, handelt es sich um einen Saatgut-Automaten. Oder auch einen „Samenspender“, wie Mellifera e. V. ihn scherzhaft betitelt. Der Rosenfelder Verein, welcher sich für den Schutz von Bienen & anderen bestäubenden Insekten einsetzt, hat den Automaten vor der Rosenfelder Kirche aufgestellt, um insektenfreundliche Blüten in die Gärten der Region zu bringen.

Heimisches Saatgut für heimische Bienen

Ein Euro muss in den „Samenspender“ eingeworfen werden, dann kann die Kurbel gedreht werden und mit einem klackernden Geräusch purzelt eine kleine Plastikkugel in das Ausgabefach. Darin enthalten: 2 Gramm gebietsheimisches Saatgut der Firma Rieger-Hofmann sowie ein kleiner Zettel mit der passenden Ansaat-Anleitung. Das entscheidende Detail ist dabei das vorerst recht sperrig wirkende Wörtchen „gebietsheimisch“. Denn nur wenn Saatgut diese Bezeichnung hat, kann man sich sicher sein, dass die darin enthaltenen Pflanzen den Insekten im eigenen Garten auch wirklich helfen.

Denn der weiterverbreitete Glaube, man müsse nur genug Blumen pflanzen und schon seien die Bienen gerettet, ist leider nur ein Irrtum. Ein Großteil der über 600 in Deutschland vorkommenden Bienenarten ist auf bestimmte Pflanzengattungen oder sogar auf einzelne Arten spezialisiert. Und diese Blumen müssen dann auch zur richtigen Zeit blühen. Dann, wenn die Wildbiene schlüpft und mit ihrem Nestbau und der Verproviantierung ihrer Brut beginnt, müssen die passenden Pflanzen Pollen und Nektar liefern.

Bunte Blumen statt grüner Wiesen

Damit auch die spezialisierten Wildbienen in unserer Region genügend Nahrung finden, hofft Mellifera e. V. auf reges Interesse an ihrem „Samenspender“ vor der Rosenfelder Kirche. „Wir sind sehr gespannt auf die Rückmeldung zu unserem Projekt und würden uns sehr freuen, den Automaten regelmäßig nachfüllen zu müssen“, sagt Simon Marquart, der gerade sein Freiwilliges Ökologisches Jahr bei Mellifera e. V. absolviert und im Zuge dessen den Saatgut-Automaten konstruierte. „Meine Hoffnung ist es, dass unsere Region noch farbenfroher wird und wir ganz viele verschiedene Blumen in den Gärten sehen – anstatt überall nur grüne Wiesen mit ein bisschen Löwenzahn.“

Nick Leukhardt

Erscheinung
Amtsblatt der Stadt Rosenfeld
NUSSBAUM+
Ausgabe 15/2025

Orte

Rosenfeld

Kategorien

Panorama
Tiere, Natur & Umwelt
von Mellifera e.V.
10.04.2025
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