Einmal im Jahr findet in der Mosbacher Altstadt die „Promi-Sammlung“ zugunsten des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge statt. Regelmäßig mit zeitlicher Nähe zum Volkstrauertag sammeln bekannte Persönlichkeiten der Stadt und der Umgebung gemeinsam für den Volksbund. So fanden sich mit Oberbürgermeister Julian Stipp und Dekan Folkhard Krall vom Evangelischen Kirchenbezirk Mosbach auch in diesem Jahr zwei lokal prominente Sammler, die für einige Zeit mithalfen.
Ebenso sammelten die Vertreter des Volksbundes Nordbaden um dessen Geschäftsführer Volker Schütze, den Kreisbeauftragten und ehemaligen Landtagsabgeordneten Gerd Teßmer sowie mehreren Bundeswehrsoldaten in Uniform. Zu letzteren gehörten Oberstleutnant Peter Bienert vom Logistik-Bataillon 461 aus Walldürn, Renninger von Heynitz vom Panzer-Bataillon 363 sowie Hauptfeldwebel Carlo Freudenberger aus Hardheim. Mit Manfred Schärpf gesellte sich auch ein Referent des Landrats zur Gruppe der Sammler.
In den Spendenbüchsen ließen die Passanten immer wieder die Münzen klingen und mitunter sogar Scheine rascheln. Die Sammler verteilten sich dabei auch über die Fußgängerzone der Altstadt, während man am Marktplatz einen kleinen Infostand aufgebaut hatte. Für die Kriegsgräber sind erkennbar viele Menschen nach wie vor bereit, zumindest kleine Beträge beizusteuern.
In einer kurzen Ansprache betonte Volker Schütze seine Dankbarkeit, dass die Sammelaktion in Mosbach über so viele Jahre etabliert werden konnte. „Ich freue mich über jeden Euro, den wir hier für die Aufgaben des Volksbundes erhalten“, bekräftigte er und unterstrich, dass sich der Volksbund, auch wenn er im Auftrag der Bundesrepublik Deutschland tätig ist, überwiegend aus Spendengeldern finanziert. Darüber hinaus betreibe der Verband eine umfängliche Friedens- und Jugendarbeit. Schütze stellte auch heraus, dass dies gerade in der heutigen Zeit, wo wieder Krieg auf europäischem Boden stattfindet, umso wichtiger sei.
OB Stipp dankte dem Volksbund für das Engagement. Er selbst habe sich erst kürzlich einen Eindruck von der Bedeutung der Kriegsgräberpflege im Ausland verschaffen können, als er Mosbachs französische Partnerstadt Chateau-Thierry besuchte. Dekan Folkhard Krall betonte, dass er als „Pazifist“ an der Aktion teilnehme. Er sehe darin einen Beitrag zur „Erinnerungskultur“.
MdL a.D. Gerd Teßmer zeigte auf, dass es in seiner Generation noch nicht selbstverständlich gewesen sei, dass man den eigenen Großvater kennenlernt, weil dieser meistens im Krieg gefallen war. Das Glück, in beständigem Frieden aufzuwachsen, wüssten heute viele nicht mehr wirklich zu schätzen. Volker Schütze sprach Gerd Teßmer, der auch zu den Bundeswehr-Reservisten gehört, den besonderen Dank für dessen ehrenamtliche Tätigkeit als Kreisbeauftragter des Volksbundes im Neckar-Odenwald-Kreis seit über 20 Jahren aus. (frh)