Es ist eine Dauerbaustelle, obwohl mit der eigentlichen Sanierung noch nicht begonnen wurde. Das Ottheinrich-Gymnasium (OHG) im Wieslocher Schulzentrum muss grundlegend saniert werden.
In den Dezember-Sitzungen 2024 des Gemeinderats entwickelte sich alles neu. Nachdem ein Jahr zuvor die Kosten auf etwa 34 Millionen Euro festgelegt worden waren, präsentierte Antonio Di Mauro, der stellvertretende Leiter des Fachbereichs kommunale Gebäude und Hochbau der Stadt – er ist auch für das Projekt zuständig – einen kostenreduzierten Entwurf, der sich auf rund 30 Millionen Euro beläuft. Der notwendige Baubeschluss wurde in der letzten Sitzung 2024 getroffen, außerdem hatten einige Fraktionen einen Antrag eingebracht, der eine Deckelung der neuen Berechnung vorsieht.
Wie Di Mauro berichtete, sei die Schule zu Kompromissen bereit gewesen, um so die Kosten zu reduzieren. Sein Vorschlag: Die Fachräume sollen nun in Holzmodulbauweise errichtet werden, um so Geld einzusparen. Auch die Räumlichkeiten der benachbarten Albert-Schweitzer-Schule, die ebenfalls mittelfristig saniert werden soll, könnten während der Umbauphase mit genutzt werden. Dies erspare Finanzmittel nach Worten von Di Mauro in Höhe von etwa 2,2 Millionen Euro für Klassenräume in Containern. Auch Eigenleistungen sollen eingebracht werden, so beispielsweise ein Konzept zum Brandschutz. Im Zentrum des OHG soll ein Aufenthaltsraum geschaffen werden. Insgesamt sieht der Zeitplan für die anstehenden Arbeiten in der jetzigen Form etwa drei Jahre vor, los gehen soll es nach derzeitigem Stand in 2026, vorgesehen sind dann zwei Bauabschnitte.
Die Dringlichkeit der gesamten Maßnahme liegt zudem in dem Umstand begründet, dass ab dem Schuljahr 2025/26 in Baden-Württemberg wieder zum neunjährigen Gymnasium als Regelform zurückgekehrt werden soll. Konkret sieht das reduzierte Projekt nun so aus: Zwei Gebäude an der Gerbersruhstraße sollen abgerissen werden, um somit Platz für ein Neues zu schaffen. Der sogenannte C-Bau wird klassisch saniert und der B-Bau erst beseitigt werden, wenn die Interimslösung an der Albert-Schweitzer-Schule ausläuft.
Zudem stand ein gemeinsamer Antrag von Grünen, SPD, Freien Wähler, Wählergemeinschaft Frauenweiler und Altwieslocher Liste auf der Tagesordnung, mit dem Ziel, nicht nur die Kosten zu deckeln, sondern den Gemeinderat jederzeit über die finanzielle Situation der Sanierung auf dem Laufenden zu halten. Michael Schindler (Freie Wähler) hob hervor, der Neubau der zwei Gebäude sei in Ordnung. Gabriela Lachenauer (Grüne) meinte in ihrer Stellungnahme, der Kostendeckel sei „wichtig und klug“, gerade hinsichtlich der finanziellen Situation der Stadt. Tim Waibel (Wählergemeinschaft Frauenweiler/Altwieslocher Liste) meinte, das jetzt vorgelegte Sparpaket sei keine Entscheidung gegen das OHG gewesen. Vielmehr gehe es darum, die Schulden nicht weiter anwachsen zu lassen. Gegen diese Deckelung sprach sich die CDU aus. Man sei sich eben nicht sicher, ob alles „nach Plan“ verlaufe. OB Dirk Elkemann sicherte eine kontinuierliche Information über den Baufortschritt und die Kosten zu. Eine Steuerungsgruppe, die sich aus Mitgliedern der Fraktionen im Gemeinderat zusammensetzt, soll als aufmerksamer Begleiter die ganze Angelegenheit beobachten. Lobend wurde erwähnt, die Schule habe in einigen Fällen notwendigen Kompromissen zugestimmt. (sd)