Zwei Projekte, die sich „verhakt“ haben
Als die Fördermittel für das Sanierungsgebiet beantragt wurden, gehörten der Abriss der bestehenden Filsbrücke und deren Neubau zu den förderfähigen Vorhaben. Für die Zeit des Abrisses und Neubaus der vorhandenen Brücke sollte eine Behelfsbrücke den Zugang zum südlich der Fils gelegenen Bereich sicherstellen. Auch diese Brücke - die Kosten sollen bei ca. 1 Mio. EUR liegen - wird gefördert. Das war der Stand, als es nur um das Sanierungsgebiet ging.
Dann tauchte plötzlich der Radschnellweg auf und der Plan des Regierungspräsidiums (RP), diesen im Bereich des Sanierungsgebietes über eine Brücke auf das Südufer der Fils zu führen.
Diese Verknüpfung von Sanierungsgebiet und Radbrücke brachte den Gemeinderat in eine schwierige Situation.
1. Einerseits ermöglicht es die Radbrücke, die LKW-tauglich ist, auf den Bau der Behelfsbrücke zu verzichten und damit Kosten zu sparen.
2. Andererseits leitet die fertige Brücke die Radfahrer auf das Südufer der Fils, ohne dass geklärt ist, wie der Radweg weiter Richtung Esslingen geführt wird.
In dieser Situation scheiden sich die Geister im Gemeinderat:
Die Einen sagen: Wir wollen das Gesetz des Handelns in der Hand behalten. Daher werden wir den Auftrag für den Bau der Radbrücke erst vergeben, wenn die weitere Trassenführung geklärt ist. Dafür nehmen wir die Kosten der Behelfsbrücke in Kauf.
Die Anderen sagen: Der zügige Bau der Radbrücke erspart uns die Behelfsbrücke. Das RP wird auch nach Fertigstellung der Radbrücke eine neutrale Entscheidung über die Trassenführung treffen.