Unsere 1. Mannschaft bleibt in der Bezirksliga ungeschlagen und führt weiterhin die Tabelle an. Auf Schloss Lautereck in Sulzbach an der Murr konnte sie den Auswärtskampf gegen die dort ansässigen „Schachpinguine“ mit 4,5:3,5 für sich entscheiden. Sillenbucher Mannschaften siegen und verlieren gemeinsam, trotzdem sollten einige Spieler hervorgehoben werden. Die 3 Sillenbucher Brettsiege gehen auf das Konto von Daniel Takacs gegen den wertungsmäßig stärksten Sulzbacher am Spitzenbrett, von Stefan Roth gegen den vorher mit 7 Punkten aus 8 Partien zu Buche stehenden Carl Obermeier und von Eric Petkow, der an Brett 5 seine Partie zum Erfolg führte. Zu den 3 Brettsiegen kommen noch 3 Remisen, die zu dem Endergebnis von 4,5:3,5 für Sillenbuch summieren. Die Remisen wurden von Martin Strauß, Konstantin Herzig und vor allem von Mannschaftsführer Dr. Heinrich Motzer besorgt. Letzterer spielte bis zuletzt und sorgte mit seinem Unentschieden für die Sillenbucher 4,5 Brettpunkte (Motzer mit Läufer und 2 Bauern gegen 6 feindliche Bauern). Die nächste Begegnung gegen Leonberg wird am 10.11.2024 in der Alten Schule in Riedenberg stattfinden, Spielbeginn ist 9 Uhr. Dann wird sich entscheiden, ob die Spitzenposition gehalten werden kann.
Sillenbuch II durfte das 1. Mal diese Saison in die Ferne nach Feuerbach schweifen, musste aber die Überlegenheit seiner Gäste aus Feuerbach anerkennen. Das Endergebnis von 2: 4 fiel deutlich aus, einzige Entschuldigung der Niederlage gegen Feuerbach II war die Dezimierung unserer Mannschaft, ein Spieler hatte sich krankgemeldet. Immerhin gab es 2 Brettsiege für uns durch Max Stadtmüller und Willi Opitz.
Sillenbuch III hat gegen Botnang III mit 4:0 gewonnen, allerdings ohne eigenes Zutun. Unsere Gäste hatten den Mannschaftskampf abgesagt, damit hat Sillenbuch kampflos gewonnen.
Unser Schachfreund Dr. Winfried Möhring, speziell zum Besuch der Schacholympiade angereist, sollte sich nicht allzu sehr grämen, durch Unwetter auf dem Balkan von der größten Schachveranstaltung der Welt ferngehalten worden zu sein (größte Veranstaltung bezüglich der teilnehmenden Nationen, 190 bei den Männern, 170 bei den Frauen). Es hätten noch ein paar Nationen mehr sein können, wären nicht in dem beinahe autokratisch regierten „Orbanistan“ einige Mannschaften, obwohl angemeldet, unter dubiosen Gründen abgelehnt wurden, darunter Nepal, Somalia, Gambia, Senegal und einige mehr. Ca. 1800 Spieler aus 400 Teams spielten in einer riesigen Halle, dagegen wurden nur 100 Besucher zugelassen, die auf eine Balustrade verbannt wurden, von der aus man nur mit Opernglas oder Feldstecher bewaffnet die Stellungen auf den Brettern erkennen konnte. Wer in Kontakt mit den weltbesten Spielern kommen wollte, konnte das nur kurz vor Spielbeginn am großen Eingang tun. Das klingt alles sehr negativ, konnte aber die bunte Vielfalt der Schachspieler aus allen Kontinenten nicht entscheidend trüben. Allerdings berichten Teilnehmer und Besucher der Schacholympiade im indischen Chennai 2022, wie sie im Ursprungsland des Schachs wie Götter behandelt wurden, in einem Land, von dem aus das Schach mit einem Kriegsspiel für 4 Parteien namens Tschaturanga seinen Anfang nahm. In den Fokus des Interesses gerückt wurden auch in Budapest die Inder. Indien ist nicht nur das bevölkerungsstärkste Land der Welt, seine Spieler werden auch zukünftig das globale Schach beherrschen. Noch thront der Norweger Magnus Carlsen über allen Supergroßmeistern, das könnte sich in absehbarer Zeit ändern. Indien hat in Budapest nicht nur die Goldmedaille bei Frauen und vor allem bei Männern erobert, die „galaktischen“ Gukesh und Erigaisi haben bei ihrer Performance schwindelerregende Ergebnisse von über 3000 Elo-Punkten erreicht. Gukesh, der Sieger des Kandidatenturniers für die WM, schickt sich an, mit 18 Jahren jüngster Weltmeister aller Zeiten zu werden, wenn er Ende November auf den amtierenden WM, den Chinesen Ding Liren, trifft. Die deutschen Männer haben in Budapest ihren 7. Listenstartplatz bestätigt, die Frauen konnten allerdings mit dem 22. Rang nicht zufrieden sein.
Diesen Spruch von Dr. Siegbert Tarrasch sollte man jedem Spieler vor Beginn seiner Partie eintrichtern: „Niemals muss man sorgfältiger spielen, als wenn man schon im Siege ist“.
Hans-Ulrich Jäger