Bereits etliche Museumsbesucher wollten wissen, welche Funktion die Werkzeuge auf dem Foto haben. Einige vermuteten schon, es wären Henkerbeile. Doch einen Scharfrichter gab es im Dorf Wiesental nicht.
Bis in die 1950er Jahre waren in den Gemeinden Straßenwarte unterwegs, im Dialekt „Schossäwate“, welche für den funktionsfähigen Zustand bestimmter Straßen zuständig waren. So gab es in unserer Region gleichzeitig mehrere Männer, die diese Arbeiten ausführten. In Wiesental waren dies in den 1950er Jahren Robert Hofmann und Karl Weick.
Die im Museum ausgestellten Beile hatten diese Personen bei sich. Sie dienten ihnen zum Abschlagen der Rasenkanten an den Straßenrändern und auch zum Entwässern der Straße, indem in die Grasnarbe kleine Gräben vom Straßenrand weg ausgehoben wurden, in denen das Regenwasser in den Straßengraben abfließen konnte. Paul Marx kann sich noch gut daran erinnern, wie der „Schossäwat“ an der Landstraße nach Hambrücken diese Gräben aushob, nachdem er die Grasnarbe mit dem Rasenkantenbeil durchgeschlagen hatte.
Aber auch in den früher vorhandenen Wässerwiesen, wie etwa die Saalbachwiesen, in die zu bestimmten Zeiten Wasser ein- und abgeleitet wurde, verwendete man diese Beile, um Gräben in den Wiesen herzustellen, damit das Wasser wieder abfließen konnte.
Vorschau auf die nächsten geplanten Veranstaltungen des Heimatvereins Wiesental:
Freitag, 18. Juli: Grillfest für Mitglieder und Freunde des Vereins im Museumshof
August: Zwei Aktionsnachmittage beim Ferienprogramm der Stadt Waghäusel
Sonntag, 14. September: Heimatstube zum Tag des offenen Denkmals geöffnet
Sonntag, 5. Oktober: Heimatmuseum geöffnet, mit Vorführungen
HPH