Aus den Rathäusern

Schefflenz pflegt aktive Erinnerungskultur

„Wer aber die Augen vor der Vergangenheit verschießt, der wird blind für die Zukunft“ – mit diesem Zitat des ehemaligen Bundespräsidenten Richard...
Dirk Keller
Dirk Keller

„Wer aber die Augen vor der Vergangenheit verschießt, der wird blind für die Zukunft“ – mit diesem Zitat des ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker begrüßte Bürgermeister Raphael Hoffmann ca. 200 Gäste in der Roedderhalle zur Gedenkveranstaltung „80 Jahre Frieden“.

Die hohe Besucherzahl zeigt, wie wichtig das Thema Frieden gerade in der heutigen Zeit ist. Die Veranstaltung gliederte sich in 2 Teile und startete mit der Gedenkstunde. In seiner Rede ging Bürgermeister Hoffmann unter anderem auf die Bedeutung des heutigen „Tags der Befreiung“ ein und wie wichtig es ist, die Erinnerung an diese Zeit gerade jetzt zu sichern. Zeitzeugen gibt es nur noch wenige, und auch die mündlichen Überlieferungen drohen verloren zu gehen. Bürgermeister Hoffmann endete damit, allen ins Bewusstsein zu rufen, dass das Recht die Schwachen schützen und dazu die Macht der Starken begrenzen muss. Die gesamte Rede können Sie auf YouTube (siehe beigefügter QR-Code) nachhören.

Hauptredner des Abends war der ehemalige Schefflenzer Dirk Keller. In seinen sehr persönlichen und emotionalen Worten ging er auf verschiedene Ereignisse in Schefflenz während des Nazi-Regimes ein. Damit brachte der den Zuhörenden die Situation der damals Betroffenen nahe. Im Vorfeld des Abends hatte er zahlreiche Gespräche mit Zeitzeugen und deren Angehörigen geführt und viele Geschichten gesammelt. Er berichtete aber auch immer wieder sehr persönlich von der eigenen Familiengeschichte. Seine Worte zogen alle so in den Bann, sodass es mehrmals mucksmäuschenstill in der Halle wurde.

Im zweiten Teil des Abends waren dann alle eingeladen, selbst aktiv zu werden und miteinander ins Gespräch zu kommen. Hierzu waren die Themeninseln „Erinnerungsorte“, „Jüdisches Leben in Kleineicholzheim“, „Grundschule Oberschefflenz als Außenlager des KZ Neckarelz“, „Heimatvertriebene“ und „Geschichte(n) erzählen“ von verschiedenen Ehrenamtlichen vorbereitet. Die Besucher konnten eigene Beiträge einbringen und Fragen stellen.

Ziel des Workshops war auch, Interessierte einzuladen, die Lust darauf haben, die Erinnerungskultur in Schefflenz zu erneuern. Das 1. Treffen des „Arbeitskreises Gedenken“ findet am 22.5.2025 um 19.00 Uhr im Rathaus Mittelschefflenz statt. Das Ziel dieses Abends ist, die Themen und Ideen aus dem Workshop zu ordnen. Neben der Frage, wie man einzelne Ideen praktisch umsetzen kann, soll es auch darum gehen, wie ein Gesamtkonzept aussehen kann. Ein aktuell im Aufbau befindliches Konzept in unserer Nähe ist www.buchen-gedenkt.de, das wir uns möglicherweise zum Vorbild nehmen können.

Haben Sie Interesse, mitzuwirken und sich bisher noch nicht dazu angemeldet? Kein Problem – nehmen Sie einfach mit dem Vorzimmer des Bürgermeisters unter Tel. 09293/9200-11 oder per E-Mail sabrina.sommer@schefflenz.de Kontakt auf.

Anhang
Dokument
Erscheinung
Schefflenzer Bote
NUSSBAUM+
Ausgabe 20/2025
von Gemeinde Schefflenz
16.05.2025
Dieser Inhalt wurde von Nussbaum Medien weder erfasst noch geprüft. Bei Beschwerden oder Anmerkungen wenden Sie sich bitte an den zuvor genannten Erfasser.
Orte
Schefflenz
Kategorien
Aus den Rathäusern
Meine Heimat
Entdecken
Themen
Kiosk
Mein Konto