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Schmetterlingsmagnet

Der Sommerflieder blüht und lockt Schmetterlinge und Hummeln in den Garten, die sich stundenlang begeistert an den dekorativen Blütenständen erfreuen....
Bildcollage von vier Schmetterlingen, die an Blüten des Sommerflieders Nektar aufnehmen
Tolle Besucher am Schmetterlingsflieder (v.l.n.r.): der Kleine Perlmutterfalter, der Hummelschwärmer, der Schwalbenschwanz, der DistelfalterFoto: privat

Der Sommerflieder blüht und lockt Schmetterlinge und Hummeln in den Garten, die sich stundenlang begeistert an den dekorativen Blütenständen erfreuen. Auch wenn die Pflanze hier nicht heimisch ist und sich tatsächlich leicht ausbreitet, sind die Zeiten, in denen man sie in Naturschutzkreisen deswegen verteufeln konnte, mittlerweile vermutlich vorüber. In Hitze und Dürre des Klimawandels gibt es nicht mehr viele Sträucher dieses Formates, die derart zäh sind und dabei so unverdrossen blühen. Der Sommerflieder ist ein absoluter Trockenspezialist und man sieht ihn nicht umsonst in Gleisbetten oder verdichteten, mineralischen Flächen, wo unglaubliche Bedingungen herrschen. Dazu kommt die späte Blütezeit, wenn Obstbäume, Heckensträucher und vieles andere schon längst fertig und Wiesen Biogas sind. Doch muss man sich immer klarmachen, dass Schmetterlinge sich nur entwickeln, wenn zuvor ihre Raupen fressen können, also die Raupenfutterpflanzen vorhanden sind. Und diesen bietet der Flieder leider absolut nichts, sondern brauchen spezielle einheimische Pflanzen. Zitronenfalter-Raupen fressen Faulbaum, einen Strauch des Waldrandes, der auch gut zu Gartenbäumen passt und unscheinbar, aber extrem insektenreich blüht. Brennesseln bieten bekanntermaßen vielen Arten Nahrung: das Tagpfauenauge frisst solche, die in voller Sonne und gerne in Gewässernähe stehen, aber auch Admiral, Landkärtchen, Kleiner Fuchs und viele Nachtfalterraupen sind hier anzutreffen. Der exotische Schwalbenschwanz braucht Doldengewächse wie Wilde Möhre, Fenchel oder Pastinake, manchmal wird auch Weinraute angenommen. Der Kleine Perlmutterfalter frisst als Raupe Acker-Stiefmütterchen, seltener die Zierform. Der selten zu beobachtende Hummelschwärmer legt seine Eier an das herrlich duftende Geißblatt ab. Bietet man Schmetterlingen diese Raupennahrung an, kann sich ihr Lebenszyklus schließen und man unterstützt Artenvielfalt und Populationszahlen.

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Karlsdorf-Neutharder Nachrichten
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Ausgabe 27/2025
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