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Schmetterlingsschmaus und Küchenkraut

An den herzförmigen Blättern knabbern die Raupen des Rapsweißlings. Um die weißen, straußförmigen Blüten schwirrt der Aurorafalter und trinkt deren...
Foto: NABU

An den herzförmigen Blättern knabbern die Raupen des Rapsweißlings. Um die weißen, straußförmigen Blüten schwirrt der Aurorafalter und trinkt deren Nektar.

Doch nicht nur für Schmetterlinge ist die Knoblauchsrauke ein Genuss. Gerade im Frühjahr, wenn frische Wildkräuter noch Mangelware sind, können die Blätter der bis zu einem Meter hohen Pflanze, die manchmal auch Knoblauchskraut oder Lauchhederich genannt wird, in der Küche vielseitig eingesetzt werden – etwa in Salaten, Kräuterquark oder Pesto. Die schwarzen Samen lassen sich ähnlich wie Pfefferkörner verwenden und haben einen sehr scharfen Geschmack. Wer sich unsicher ist, ob er Bärlauch vom giftigen Maiglöckchen unterscheiden kann, findet in der Knoblauchsrauke eine bedenkenlose Alternative. Ihre Blätter ähneln auf den ersten Blick Brennnesseln, neben denen sie auch häufig zu finden sind, doch statt zu stechen, verströmen sie beim Zerreiben einen würzigen Duft.

Schon im Mittelalter war die zwei- bis mehrjährige krautige Pflanze als Gewürz sehr beliebt und wurde zudem in der Volksmedizin genutzt. Ihre ätherischen Öle wirken antiseptisch und entzündungshemmend, besonders bei Insektenstichen. Das Besondere: Ihr typisches Aroma erinnert an Knoblauch, hat aber mit der Knoblauchpflanze nichts zu tun, sondern stammt von Senföl-Stoffen, die sie mit anderen Kreuzblütlern wie Raps und Senf gemein hat. Der charakteristische Geruch und Geschmack der Knoblauchsrauke bleiben nur im rohen, frischen Zustand erhalten. Anders als bei Knoblauch hinterlässt ihr Verzehr keinen unangenehmen Atemgeruch.

Ab April findet man die heimische Knoblauchsrauke häufig an Gräben, in schattigen Parks oder Gebüschen und an Wegrändern. Sie blüht dann bis Juli. Für die Verwendung in der Küche muss sie nicht eigens angebaut werden. Man kann sich die Pflanze durch das Abzupfen einiger Blätter mit den Faltern teilen. Gleichzeitig hilft man beim Ernten, die Samen der Pflanze zu verbreiten. So profitiert sogar die heimische Insektenwelt.

Erscheinung
Mitteilungsblatt Hessigheim
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Ausgabe 25/2025
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