Schach

Schnelle Züge, bleibende Eindrücke: Ein perfektes Wochenende in Trélazé für den SC Ketsch

Frankreich, das sind Cafes, das ist Kultur, das ist eine eigene Philosophie. Und dazu gehört natürlich auch das königliche Spiel. Wie sehr unseren Freunden...
Die Teilnehmenden im Gruppenbild nach der Siegerehrung
Die Teilnehmenden nach der Siegerehrung. Von links nach rechts: Daniel Kraft, Elliot Keil, Philippe Marchand, Kai Schäfer, Gunter Böhm, Alain GuyomFoto: Gunther Böhm

Frankreich, das sind Cafes, das ist Kultur, das ist eine eigene Philosophie. Und dazu gehört natürlich auch das königliche Spiel. Wie sehr unseren Freunden im Westen das Schachspielen im Blut liegt, sieht man beispielsweise am noch sehr jungen Verein in der Ketscher Partnergemeinde Trélazé. Vor erst vier Jahren von Philippe und Alain gegründet, hat der Trélazé Echiquier Club bereits über 130 Mitglieder. Und auch ein Turnier mit Potenzial zum Traditionsereignis nennen sie schon ihr Eigen. 96 Teilnehmer aus Trélazé, der benachbarten Stadt Angers und der gesamten Region versammelten sich dieses Jahr zum vierten Mal zu einem französischen Schnellschachturnier. Ein ganz französisches Turnier? Nein! Eine kleine Delegation Ketscher Schachspieler fing in diesem Jahr an, auf den Brettern im Departement de la Loire Widerstand zu leisten.

Auf Einladung der Gründer reisten Gunther Böhm, Elliot Keil, Daniel Kraft und Kai Schäfer an, um die Städtefreundschaft zu pflegen und die französische Gastfreundschaft zu genießen. Nach der TGV-Fahrt wurden die Ketscher auf typisch französische Art empfangen: mit einem lauten „Ketsch!“, hupenden Autos und einem Sprint zum bereitstehenden Wagen. Kaum angekommen, traf man sich direkt im Club zu ein paar schweißtreibenden Blitzpartien gegen Philippe, Alain, den Topspieler Albert und die Nachwuchsstars Moussa und Edgar.

Abends wartete schon die nächste Herausforderung: das Essen. Nach einem deliziösen Fischkuchen zum Mittag rollten die Gastgeberinnen Danich und Veronique überraschend noch gegrillte Hähnchen und ein Fass Makkaroni auf den Tisch – selten wurden die Ketscher so köstlich überrumpelt. Am Samstag ging es auf Entdeckungstour in die stillgelegten Schieferkrater der Region, begleitet von einem ehemaligen Bergmann und einer Deutschlehrerin, die Anekdoten und Geschichte lebendig werden ließen. Ein Museumsbesuch mit Fossilien, Kunstwerken und einer beeindruckenden Demonstration der Schieferbearbeitung rundete den Tag ab.

Das vierte Schnellschachturnier von Trélazé startete dann am Sonntagmorgen - und es startete recht ansehnlich für Ketsch. Kai Schäfer stand schon in Runde zwei am Spitzenbrett, Daniel Kraft blieb lange ungeschlagen, Gunther Böhm bewies in den späteren Runden Ausdauer. Am Ende holten Daniel und Gunther je 3 Punkte, Elliot Keil wurde sensationell Zweiter in der Klasse unter 1400 Elo, und Kai verpasste mit starken 5 von 7 Punkten nur knapp den Pokal unter 1800 Elo. Mit zwei Medaillen und durch die Bank starken Ergebnissen präsentierte sich der Schachclub also würdig bei seinem ersten Besuch in der Partnergemeinde.
Auf der Rückreise war sich die Gruppe einig, es hätte kaum ein besserer Ausflug werden können. In den sich entwickelnden Traditionen des Trélazé Echiquier Club sollte Ketsch auf jeden Fall weiterhin eine Rolle spielen. Und selbstverständlich lud man auch die französischen Freunde zu einem Besuch in der Enderlegemeinde Ketsch ein, etwa zum großen Jugendturnier in der Rheinhalle. Und so sagte man Frankreich sehnsüchtig au revoir.

Erscheinung
Ketscher Nachrichten
Ausgabe 28/2025
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