Am 15. Februar staunten die Teilnehmenden am Rosenschnittkurs auf dem Gelände des Obst- und Gartenbauvereins, wie viele „Federn“ eine Rose lassen muss, um im Sommer prächtig zu blühen. Klaus Fischer, der bei sich eine weitläufige Rosenanlage pflegt, war mit allen Sorten auf dem OGV-Gelände vertraut und erklärte anschaulich die jeweils passende Schnitttechnik.
Zu Beginn stand eine kleine „Werkzeugkunde“ auf dem Programm. Eine solide und geschärfte Astschere für verholzte Triebe und eine gute Bypass-Gartenschere, etwa von Felco, gehören zur Standardausrüstung. Letztere sollte auch regelmäßig mit dem Wetzstein geschärft werden, und zur Veranschaulichung hatte Herr Fischer auch gleich einen dabei und ließ die Teilnehmenden an den von ihnen mitgebrachten Scheren üben. Natürlich teilte er auch seinen Geheimtipp gegen spitze Rosenstacheln mit: dicke Schweißerhandschuhe müssen es sein und ein Anorak aus reißfestem Material.
An den Strauchrosensorten „Grandhotel“, „Schloss Eutin“ und „Sahara“ im vorderen Grundstücksteil demonstrierte Herr Fischer dann die Grundzüge der geeigneten Schnitttechnik, die natürlich je nach Wüchsigkeit der jeweiligen Rosensorte variiert. Die meisten Teilnehmenden waren erstaunt, wie wenig von einer Rose nach dem Schnitt übrigbleibt. Die Grundregel lautet, sich die schönsten, stärksten Triebe herauszusuchen und den Rest radikal wegzuschneiden. Die zu erhaltenden Triebe werden eingekürzt. Bei der Kartoffelrose kniehoch, sonst auch gerne tiefer. Zudem spielen Standort und „Nachbarschaft“ eine Rolle, denn die Lichtverhältnisse haben einen starken Einfluss auf das Wachstum. Wurde die Nachbarrose auf Kniehöhe gestutzt, ist wegen des zu erwartenden Schattenwurfs von einem radikalen Bodenschnitt abzuraten.
In der Theorie hörte sich alles sehr logisch an, doch als sie es selbst versuchen durften, fühlten sich einige Teilnehmende zuerst ein wenig unsicher. Unter Herrn Fischers freundlicher und fachkundiger Anleitung hatten am Ende jedoch alle den Dreh – oder vielmehr den Schnitt – raus. Auch wir vom OGV freuen uns, dass die Rosen auf unserem Gelände nun die besten Voraussetzungen mitbringen, um uns und Sie bei unserem beliebten Sommerfest mit farbenfrohen Blüten zu erfreuen.
Zum Abschluss wurde noch das Thema Pflanzenschutz bzw. die Frage, wo man Rosen am besten kauft, diskutiert. Achten Sie hier nicht zu sehr auf den Geldbeutel, denn bei resistenten, toleranten Rosen müssen Sie in der Regel nicht zur Chemiekeule greifen. Und sollte Ihr Liebling einmal an Läusen leiden, versuchen Sie es mit einer Mischung aus Wasser, Backpulver und Rapsöl im Mischungsverhältnis ein Liter, ein Päckchen, zehn Milliliter. Vielen Dank, Herr Fischer, für all die hilfreichen Expertentipps!
Wenn Sie die Rosen und sonstigen Pflanzen auf unserem Gelände einmal kennenlernen möchten, können Sie gerne zu einem unserer Pflegeeinsätze vorbeikommen. Wir freuen uns stets über helfende Hände, aber auch wer nur einen Spaziergang über das Grundstück machen möchte, ist herzlich eingeladen. Die Termine finden Sie auf unserer Homepage unter www.ogv-dossenheim.de.
Text: Alexa Feuchtenberger
Die Jahreshauptversammlung findet am Freitag, 14. März 2025, um 19.00 Uhr in der Gaststätte Tominac bei der Großmarkthalle statt.
Im Anschluss ist noch ein Vortrag geplant.
Eingeladen sind alle Vereinsmitglieder mit Familienangehörigen.
W. Schröder