Die gemeinsam vom Landschaftserhaltungsverband Landkreis Ludwigsburg e. V. (LEV), der Stadt Großbottwar und dem Obst- und Gartenbauverein Großbottwar - Hof + Lembach - Winzerhausen e. V. (OGV) durchgeführte Schnittgutsammelaktion wurde letzte Woche erfolgreich abgeschlossen. Die Aktion bot den Streuobstwiesenbesitzern im Bereich Hof und Lembach sowie rund um den Holzweiler Hof die Möglichkeit, das bei der Pflege ihrer Streuobstwiesen anfallende Schnittgut kostenlos abtransportieren zu lassen.
Bei der Aktion wurden aufgrund der kleinen Sammelgebiete vergleichsweise geringe Mengen Schnittgut eingesammelt und zu rund 60 Kubikmetern Hackschnitzel verarbeitet. In den vergangenen Jahren wurden in großen Sammelgebieten dagegen Mengen zwischen 110 und 190 Kubikmetern erreicht. Da bei der Obstbaumpflege fast ausschließlich Schwachholz anfällt, handelt es sich dennoch um eine beachtliche Größenordnung. Das Angebot wurde also von vielen Stücklesbesitzern angenommen!
Nach einer Erhebung aus dem Jahr 2009 bilden rund 16.700 Obstbaum-Hochstämme das Rückgrat der Großbottwarer Streuobstwiesen. In Großbottwar werden viele Bäume – wie im ganzen Land – gar nicht oder nur unregelmäßig gepflegt. Aufgrund ihres schlechten Pflegezustandes droht den für Mensch, Flora und Fauna als Lebensraum gleichermaßen wichtigen Streuobstwiesen daher der schleichende Tod. Die neuesten Erhebungen der Universität Hohenheim (2019) bestätigen diesen Vorgang. Sie zeigen, dass die Streuobstbestände landesweit um 20% zurückgegangen sind. In Großbottwar ist mit ähnlichen Verlusten zu rechnen.
Vor diesem Hintergrund sollte der kostenfreie Abtransport des Schnittguts den Streuobstwiesenbesitzern die Pflegearbeiten an ihren Obstbäumen erleichtern. Außerdem bestand eine günstige Gelegenheit dazu, auch langjährig ungepflegte Obstbäume auf Vordermann zu bringen. Letztendlich sollte durch die Aktion der Pflegezustand der Großbottwarer Streuobstwiesen verbessert und deren Erhalt gesichert werden.
Die von den Stücklesbesitzern an den Sammelwegen deponierten kleinen Schnittgut-Haufen wurden zunächst zu größeren Mengen zusammengeführt. Das so konzentrierte Schnittgut wurde dann, in einem zweiten Schritt, von einer großen Häckselmaschine zerkleinert.
Die Hackschnitzel aus Großbottwar werden zunächst in einem Zwischenlager deponiert und später in einem kommunalen Heizwerk einer energetischen Verwertung zugeführt.
Der LEV, die Stadt Großbottwar und der OGV übernahmen die Planung, Koordination und Betreuung des Projekts, die Finanzierung erfolgte durch den LEV und die Stadt Großbottwar. Das Häckseln und die Abfuhr des Schnittguts übernahm der Maschinenring Rems-Murr-Neckar-Enz e.V.
Allen beteiligten Partnern, dem LEV, dem OGV und dem Maschinenring sei an dieser Stelle herzlich gedankt. Ein besonderer Dank gilt den mitwirkenden Stücklesbesitzern und Obstbaumschneidern, die ein tolles Engagement bei der Obstbaumpflege gezeigt haben!
Fragen zu diesem Thema richten Sie bitte an das Bauamt der Stadt Großbottwar. Unser Ökologe Herr Dr. Grunicke steht Ihnen montags, dienstags und mittwochs während der Dienstzeiten unter der Telefon-Nr.: 07148 / 3142 für Auskünfte gerne zur Verfügung. Anfragen per E-Mail an: grunicke@grossbottwar.de.