Was passiert mit den Spenden? Die Mitglieder des Missionskreises haben sich in Togo informiert.
Auf Einladung des Franziskanerpaters Richard machten sich die Mitglieder des Missionskreises Schömberg auf den weiten Weg in den westafrikanischen Staat am Golf von Guinea. In der Hauptstadt Togo betreut der Geistliche seit vielen Jahren Straßenkinder. Die Jungen und Mädchen werden von Pasqualine, einer Ordensschwester, umsorgt, sie wohnen in einer von ihr betreuten Einrichtung und können eine Ausbildung zum Koch und zur Schneiderin, Friseurin und Köchin absolvieren.
„Die Ausbildung dient als Grundlage für eine spätere Selbstständigkeit und damit als Weg für eine bessere Zukunft“, betont der Sprecher des Missionskreises, Roland Schwenk. Ihm und seinen Mitstreiterinnen ist es wichtig, die Projekte, die die Schömberger unterstützen, vor Ort zu besuchen. „Wir wollen uns ein Bild von den Fortschritten machen und die Verantwortlichen persönlich kennenlernen.“ Das Projekt Straßenkinder erfährt nicht nur Hilfe durch den Missionskreis, sondern auch durch die Sternsinger aus Schömberg.
Eine ganze Woche waren die Missionskreismitglieder in den Alltag des Klosters eingebunden. Sie durften mit den Franziskanern essen, beten und an einem besonderen Ereignis teilnehmen – der Weihe von 19 Neupriestern und deren Aussendung in verschiedene Länder.
Weiter ging die privat finanzierte Reise in die Fairafric-Schokoladenfabrik nach Ghana. Mit lokalen Partnern produziert das von einem Deutschen gegründete Unternehmen fair gehandelte Schokolade, deren gesamte Wertschöpfungskette im Land bleibt. „Vom Kakaoanbau über die Herstellung der Schokolade bis zum Versand der Schokoladentafeln findet alles vor Ort in Ghana statt“, berichtet Roland Schwenk. Und dies alles mit fairen Löhnen für die Farmer und alle beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zu kaufen gibt es die fair gehandelte Schokolade im Weltladen und bei Veranstaltungen des Schömberger Missionskreises.
Ein weiterer Programmpunkt war die Besichtigung des Krankenhauses St. Martin des Porres in Eikwe. Die Klinik leidet unter Ärztemangel und zu vielen Patienten. Sie verfügt über eine Notfallambulanz, Chirurgie, innere Abteilung und Gynäkologie. Bei Schwangerschaftsproblematiken, Kaiserschnitten oder Brustkrebsoperationen steht nur ein spezialisierter Arzt im Umkreis von 100 Kilometer zur Verfügung. Doch damit nicht genug – auch die Ausstattung ist schlecht. Es werden händeringend medizinische Geräte gesucht.
Entlang der Atlantikküste um Cape Coast begab sich der Missionskreis auch auf die „La route de lésclaves“, die Spuren des transatlantischen Sklavenhandels. Die Besichtigung von ehemaligen Sklavenburgen sei geschichtlich sehr interessant gewesen, so Roland Schwenk, „jedoch auch eine bedrückende Erfahrung.“
Am letzten Tag der Reise waren die Schömberger in der Hauptstadt beim Erzbischof von Accra eingeladen. Dabei wurde über ein weiteres wichtiges Projekt der Kirche berichtet. Bisher gibt es in ganz Ghana, von der Größe vergleichbar mit der Fläche von Österreich, der Schweiz und Portugal, nur eine Klinik für Kinder. Deshalb hat der Erzbischof ein Projekt zum Bau eines weiteren Kinderkrankenhauses in Accra angestoßen. Hierfür ist er auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Es werden, wie im zuvor besuchten Krankenhaus, medizinische Geräte – auch gebrauchte – benötigt.
Text: Volker Schweizer