Der Rokoko-Garten in Veitshöchheim bietet an jeder Ecke, jeder Kreuzung, hinter jeder Hecke und Biegung so viele Kuriositäten, die wir dank der Führung auch im Detail verstanden haben.
Ihr wollt wissen, was es bei Storch und Fuchs zu Mittag gibt? Nun, das kommt darauf an, wer einlädt. Beim Fuchs gibt es Suppe auf einem flachen Teller - köstlich, der Fuchs schlabbert diese nur so weg. Der Storch hingegen mit seinem langen Schnabel kann die flüssige Speise nicht aufnehmen und muss leider hungrig nach Hause fliegen. Aber die Retourkutsche folgte mit der Einladung des Storchs: Es gab Fleisch! Da freute sich der Fuchs, bis er sah, wie es serviert wurde: in einer hohen Vase.
Der Storch ließ sich das Fleisch schmecken, das er wunderbar mit seinem Schnabel aus der Vase fischte. Der Fuchs musste zusehen und ging hungrig nach Hause. Diese und noch viel mehr Geschichten erzählt der Garten - darunter auch die von Amor mit dem Liebespfeil. An einem Ende des Gartens steht eine Art Kapelle, diese ist über und über mit Muscheln und Mosaiken verziert. Der Eingang sieht aus wie eine Grotte und innen - man darf leider nur von außen schauen - hängt ein phänomenaler Kronleuchter, gänzlich aus Muscheln. Auch Waschbecken und andere Gegenstände finden sich hier. Der Eingangsbereich ist mit Tieren aus Muscheln geschmückt. Sogar Ananas finden ihren Platz im Garten. Dies war zur damaligen Zeit eine Sensation! Ananas konnte man nicht kaufen - wollte man sie also seinen Gästen anbieten, musste man sie selbst anbauen. So geschehen und so finden sich heute im Garten kleine Pavillons mit Ananas auf den Dächern.
Auch die vier Jahreszeiten wurden in Form von Skulpturen im Garten verewigt. Und war in Form von kleinen Kindern. Diese stehen im Kreis um einen herrlich angelegten Platz und sehen einfach nur sehr niedlich aus. Direkt daneben liegt der zentrale See mit einer großen Skulptur in der Mitte und einem Wasserspiel, was jedoch nur zu bestimmten Zeiten in Betrieb ist. Weiter ging es wieder langsam in Richtung Ausgang, dort wanderten wir noch durch den Küchen- und Gemüsegarten. Und was es hier nicht alles gibt. Nicht nur Bohnen und Dill, auch Edamame und Sauerampfer in überlebensgroßer Gestalt. Kurzum: der Garten ist ein grandioses Erlebnis - in jedem Fall sollte man ihn aber mit einer Führung besichtigen, um all die netten Geschichten drumherum zu erfahren.
Wir schlenderten durch eine verträumte kleine Gasse zum Main und unserer nächsten Station – der Schifffahrt nach Würzburg. Am Wasser angekommen – und nachdem wir festgestellt haben, dass wir vollzählig sind, standen wir vor dem Schiff. Zusammen mit hunderten anderen Menschen. Und auch auf dem Schiff waren schon hunderte Menschen. Das kann doch nicht unser Schiff sein, dachte sich der ein oder die andere. Doch, doch, das ist es.
Wir ließen zunächst mal alle einsteigen und dann durften wir. Und dank Ingrid hatten wir auch Premiumplätze im vorderen Teil des Schiffs mit toller Aussicht. Schnell Getränke bestellt und schwupps waren wir auch schon in Würzburg. Das Zahlen dauerte dann noch eine Weile, aber die Menschen mussten ja ohnehin erstmal alle aussteigen, wir hatten also noch Zeit. Als wir draußen ankamen, war auch unser Busfahrer schon da und brachte uns mit dem Bus zur Residenz, dem Startpunkt unserer Zugfahrt mit dem Citytrain. Was wir hier alles zu sehen bekamen, weshalb es im Bus auf der Fahrt nach Beilstein verdächtig ruhig wurde und was uns im Besen erwartete – dazu mehr im nächsten und letzten Teil unserer Ausflugsgeschichte.
Euer OGV