Was jeder tun kann, um Bestäuber zu schützen
Ohne sie geht’s nicht wirklich: Wildbienen sind unersetzlich für die Bestäubung zahlreicher Nutzpflanzen. Warum das so ist, erklärt die Freiburger Naturschutzforscherin Alexandra-Maria Klein – und verrät, was Landwirt:innen und Gärtner:innen für die kleinen Helfer tun können.
Wenn von Bienen die Rede ist, denken viele zuerst an Honig. Doch der eigentliche Schatz, den Bienen für uns bereithalten, steckt nicht im Glas, sondern in der Bestäubung. Rund 75 Prozent unserer Obst-, Gemüse- und Ölsaatenkulturen sind zumindest teilweise auf Bestäuber angewiesen – und neben der Honigbiene leisten dabei vor allem Wildbienen unverzichtbare Arbeit.
Rotpelzige Sandbiene (Andrena fulva)
„Wildbienen sind die Versicherung unserer Ernten“, sagt Prof. Dr. Alexandra-Maria Klein, Professorin für Naturschutz und Landschaftsökologie an der Universität Freiburg. „Entscheidend ist ihre Vielfalt, denn unterschiedliche Wildbienenarten sind an unterschiedliche Umweltbedingungen angepasst. So fliegen etwa Hummeln auch bei kühlem, windigem oder leicht regnerischem Wetter, wenn Honigbienen ihre Aktivität einschränken. Langrüsselige Hummelarten wiederum können tiefe Blüten wie die der Gartenbohne bestäuben – eine Aufgabe, an der Honigbienen oft scheitern.“
Wenn mehrere Bestäuberarten zusammenwirken, profitieren die Pflanzen gleich doppelt: „Nicht nur die Anzahl der Früchte steigt, sondern auch deren Qualität“, so Klein. „Studien zeigen beispielsweise, dass bei Erdbeeren Form und Größe gleichmäßiger ausfallen, wenn verschiedene Bienenarten beteiligt sind. Ähnliches gilt für Äpfel oder Sonnenblumen. Johannisbeeren haben mit Wildbienen bis zu 70 Prozent mehr Ertrag, und mit Hummelbesuch steigert sich die Fruchtgröße bei Paprika um etwa 30 Prozent.“ Wildbienen wirken somit wie eine Art „Versicherung“ für stabile Erträge – und sind damit ein zentraler Pfeiler unserer Ernährungssicherheit.
Lebensraumverlust gefährdet die Bestäubung
„Die größte Gefahr für Wildbienen ist der Verlust von Lebensräumen, die ihnen geeignete Nistplätze und Nahrung bieten“, warnt Klein. Je weiter eine landwirtschaftliche Anbaufläche von Wildbienenhabitaten entfernt liegt, desto weniger werden die angebauten Pflanzen besucht. „Studien zeigen, dass sich die Zahl der Blütenbesuche um bis zu 50 Prozent verringert, wenn der nächste naturnahe Lebensraum weiter als 700 Meter entfernt ist.“
Auszug: Wikipedia, Fortsetzung folgt
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Dieter Bühler