Das ist wirklich sehr früh, und manchmal hat man den Eindruck, dass diese frühen Betreuungszeiten den ganz kleinen Kindern mehr abverlangen, als sie ihnen geben. Muss das so sein? Eine eindeutige Ja-Oder-Nein-Antwort gibt es nicht. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass frühes Aufstehen bei Schulkindern mit Nachteilen verbunden sein kann: Konzentrationsschwierigkeiten, weniger Leistungsfähigkeit und chronischer Schlafmangel, der sich langfristig auf die Gesundheit auswirken kann. Ob diese Befunde auch für die ganz Kleinen gelten, bleibt unklar. Fakt ist jedoch: Lebensumstände vieler Familien machen solche Gewohnheiten oft unumgänglich – und der KiTa-Platz ist eine wichtige Voraussetzung für die Berufstätigkeit der Eltern. Wer um 8 Uhr am Arbeitsplatz erscheinen muss, braucht eine verlässliche Vorbetreuung für den Nachwuchs. In unserer Stadt bieten seit Kurzem wieder 5 Einrichtungen den Frühdienst an, weitere 5 Einrichtungen planen bis zum Jahresende den Einstieg ab 7.30 Uhr. Das ist nur möglich, weil sich der Mangel an Fachkräften durch unsere vielfältigen Maßnahmen entspannt hat. Die übrigen 4 städtischen Einrichtungen werden voraussichtlich bis auf Weiteres kein Frühdienst-Angebot vorhalten können. Und natürlich unterstützen wir dieses wichtige Angebot – vorausgesetzt, die Betriebsstabilität am Nachmittag bleibt gewährleistet und leidet nicht darunter.
Unterstützung von unserer Seite gab es zudem für den Malteser-Betreuungsdienst. Auf Drängen vieler Eltern und zur Entlastung der Familien haben wir beschlossen, auch dieses Zusatzangebot der Spielzeit-Betreuung mit ungelerntem, aber extra geschultem Personal anzubieten. Das Angebot wird jedoch bislang nur zögerlich angenommen: In 3 Gruppen mit Platz für bis zu 20 Kinder sind regelmäßig nur jeweils 5 - 7 Kids anwesend. Die Gründe dafür sind vielfältig: Verlässlichkeit, Bekanntheit des Angebots und nicht zuletzt Anlaufprobleme. Die Stadt investiert aktuell viel Geld: Rund 270.000 Euro stammen aus öffentlichen Mitteln für gerade mal 18 betreute Kinder – eine Summe, die eine sorgfältige Abwägung erfordert.
In den kommenden Monaten wird sich zeigen, ob die Nachfrage steigt und ob sich der finanzielle Aufwand lohnt. Da das Experiment vorerst bis Juli 2026 befristet ist, wird der Gemeinderat im Frühjahr entscheiden, ob das Angebot nach dem Sommer fortgeführt wird. Die Entscheidung wird maßgeblich von der Inanspruchnahme abhängen. Wir verfolgen gespannt, wie es sich entwickelt.