Am Samstag war es endlich so weit: Nach vielen Wochen intensiver Vorbereitung fand das zweite Demokratiefest auf dem Bürgermeister-Rufer-Platz statt.
Die fulminante Eröffnung mit dem Chor aus Schülerinnen und Schülern des KGS, der erst kürzlich beim 6K United Konzert in der SAP Arena gesungen hat, begeisterte die Besucher und sorgte für stolze Familien, die den Auftritt ihrer Kinder verfolgten.
Florence Brokowski-Schekete sprach über Alltagsrassismus und Allyship. Sie führte aus, wie jeder Einzelne dazu beitragen kann, aufmerksam im Alltag zu sein und andere zu stärken, sich gegen Alltagsrassismus zu stellen. Allyship heißt, den Schwächeren, Diskriminierten oder Benachteiligten beizustehen. Denn jede/jeder von uns kann Opfer solcher Situationen werden, sei es in der Familie, in der Schule, im Berufsalltag oder auch in der Freizeit. Dann ist jede/jeder von uns gefordert, als Ally (Verbündeter) der Opfer zu handeln, einzuschreiten und eben nicht wegzuschauen. Oft gehört eine gehörige Portion Mut dazu. Lasst uns mutig sein!
Solch typischen Alltagsrassismus zeigte die 8. Klasse der Kurpfalz-Realschule im Theaterstück „Leroy räumt auf“ in kurzen Szenen, z. B. wie Mitschüler*innen in sozialen Netzwerken durch Mobbing verletzt werden.
Die drei Geflüchteten Mouna Hassan (Syrien), Penifana Ouattara (Elfenbeinküste) und Elaf Abdulsamad (Irak) erzählten ihre Geschichten auf der großen Bühne, berührend und motivierend. Sie zeigten, wie mutig und zielstrebig sie die deutsche Sprache gelernt und eine Berufsausbildung absolviert haben, um aktiv Teil der Gesellschaft zu sein und sich hier ein neues Leben aufzubauen. Wie gut wir es hier im Vergleich zur Situation in ihren Herkunftsländern haben, wurde so manchem überdeutlich vor Augen geführt. Im intimeren Rahmen des Kirchgartens wurde dieser Programmpunkt mit drei weiteren Fluchtgeschichten von Sirin Akturk (Türkei), Neelab Hakim (Afghanistan) und Alla Maksymchuck (Ukraine) fortgeführt.
Das Duo Nice Surprise machte seinem Namen alle Ehre und unterhielt das Publikum, während andere sich durch das bunte internationale Angebot der Suppenmeile probierten.
Abschließender Höhepunkt war das Theaterstück „Bürgermeister Rufer“. Um 19 Uhr lauschte der gut gefüllte Bürgermeister-Rufer-Platz gebannt diesem Stück, manche Zuschauer sogar mit feuchten Augen! Eine großartige Leistung der Theatergruppe unter Coach Peter Nassauer. Danach durfte noch ausgelassen zu den Rhythmen von Rapid Eye Movement gefeiert und getanzt werden. Damit ging ein gelungenes Fest trocken zu Ende.
Christiane Haase für die Initiative Gemeinsam für Demokratie