Das Gymnasium Trossingen hat sich offiziell auf den Weg gemacht, eine WSB-Schule zu werden: eine weiterführende Schule mit sport- und bewegungserzieherischem Schwerpunkt. Ziel ist es, mehr Bewegung in den oft sitzenden Schulalltag zu bringen. Bewegung, Spiel und Sport werden dabei zu selbstverständlichen Bestandteilen des gesamten Schullebens.
Um als WSB-Schule zertifiziert zu werden, müssen verschiedene Faktoren erfüllt werden, beispielsweise eine bewegungsfreundliche Lernumgebung oder auch außerunterrichtliche Bewegungs-, Spiel- und Sportangebote.
Selina Link, Sport- und Deutschlehrerin am Gymnasium Trossingen, war von Beginn an begeistert von der Idee eines zunehmend bewegten Schulalltags. Seither setzt sie sich mit großem Engagement für eine kontinuierliche Umsetzung ein. Dabei berät sie nicht nur ihre Kolleginnen und Kollegen in Methoden zur Bewegungsförderung, sondern sensibilisiert auch die Schülerinnen und Schüler: Wann ist eine kurze Bewegungspause sinnvoll? Wie kann sie in den Unterricht integriert werden?
Ein zentraler Baustein ihres Konzepts ist die Ausbildung sogenannter BAMs – „Bewegungs-Aktivierungs-Melder“. Diese speziell geschulten Schülerinnen und Schüler übernehmen im Unterricht eine aktive Rolle: Sie erkennen, wann die Konzentration in der Klasse nachlässt, und leiten kurze Bewegungseinheiten an. So wird Bewegung nicht als Unterbrechung, sondern als wertvoller Bestandteil des Lernprozesses verstanden – ganz im Sinne wissenschaftlicher Erkenntnisse, die den positiven Einfluss körperlicher Aktivität auf die Konzentrations- und Lernfähigkeit bestätigen.
Unterstützung bekommt Selina Link von ihrem Kollegen Frank Merten, der mit dem Konzept der WSB-Schule bereits an einer anderen Schule sehr gute Erfahrungen gemacht hat. Kontinuierlich entwickeln sie gemeinsam die Bewegungsangebote am Trossinger Gymnasium weiter. Großen Anklang finden bereits Bewegungspausen im Unterricht sowie Sportgeräte auf dem Pausenhof.
Außerdem dockt das Konzept an bereits bestehende Angebote an, die von der gesamten Sport-Fachschaft betreut werden. So ist beispielsweise das Ski-Schullandheim in Klasse 8 fester Bestandteil des Curriculums. Auch jährliche Sport-Events wie der Duathlon, bei dem sich die Schüler in diesem Jahr bereits zum 28. Mal messen konnten, fördern die körperliche Aktivität der Gymnasiasten. Einige Schüler und auch Lehrer nahmen außerdem die Fahrrad-Challenge im Rahmen des Stadtradelns als Herausforderung und Motivation zu kontinuierlicher Bewegung im Rahmen des Schulalltags an.
Zusätzlich hat die Schule bereits erste Schritte hin zu einem bewegteren Lernen gemacht und plant, diesen Ansatz kontinuierlich weiterzuentwickeln. Neue Projekte und kleinere Aktionen – wie beispielsweise der bewegte Adventskalender – laufen bereits. Das Gymnasium Trossingen ist damit auf einem vielversprechenden Weg, Lernen und Bewegung sinnvoll zu verbinden – mit einem klaren Ziel: mehr Gesundheit, mehr Lernerfolg und mehr Freude am Schulalltag.