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Letschte Woch‘ haben wir gefragt: Was bedeutet der Spruch: „Wer net will hat k`het“ ? Ufflösung: Dies ist eine der kurzen, treffenden,...

Letschte Woch‘ haben wir gefragt: Was bedeutet der Spruch: „Wer net will hat k`het“ ?

Ufflösung:

Dies ist eine der kurzen, treffenden, schwäbischen Aussagen: Wer nicht will, hat schon gehabt – und bekommt deshalb nichts mehr.

Für nächschte Woch’ geit’s wieder en nuia alta schwäbischa Begriff: Wen bezeichnet man als „Honds‘dadde“ ?

750 J. Möglingen - Ausstellung im Rathaus

In diesem Jubiläumsjahr werden wir nacheinander alle Tafeln der Möglinger Geschichte(n), die im Rathaus aufgehängt sind, auch hier vorstellen und ergänzend beschreiben.

Tafel 8: Von kriegerischen Zeiten

Möglingen war zwar nie direkt Schauplatz von großen Schlachten oder Kämpfen, trotzdem litt die Bevölkerung und der Ort immer wieder unter Kriegen. Die Nähe zur Festung Hohenasperg hatte immer wieder zur Folge, dass die fremden und eigenen Soldaten verköstigt und untergebracht werden mussten. Der Hohenasperg wurde z. B. 1634 im 30-jährigen Krieg mehrere Monate lang von kaiserlichen Truppen belagert. Diese lebten in der Umgebung „aus dem Ort“, d. h. Unterkunft, Verpflegung für Menschen und Tiere wurden der Bevölkerung weggenommen, sodass viele Bewohner verhungerten oder wegzogen. Die Wohnhäuser und Scheunen wurden z. T. abgebrochen und verheizt.

Im Juli 1693 besetzte eine französische Armee den Hohenasperg, auf dem Langen Feld war ein riesiges Heerlager, viele Einwohner von Möglingen und der umliegenden Orte flüchteten in Richtung Osten. Die Ernte konnte nicht eingeholt werden, dies hatte eine Hungersnot mit vielen Toten im Winter zur Folge. In Möglingen wurden 35 Gebäude eingeäschert, also etwa die Hälfte, darunter auch das Rathaus. Die Franzosen zogen ab, nachdem Württemberg eine hohe Summe gezahlt hatte.

1707 waren wieder allerlei auswärtige Soldaten im Quartier und viele Möglinger wieder auf der Flucht, auch 1744. Der Ort musste auch immer wieder Soldaten stellen. 1757-1763 war wieder ein Krieg, der viel Geld und Soldaten „kostete“.

Im Dezember 1784 mussten 384 Soldaten eines kaiserl.-königlichen Infanterieregiments untergebracht und verköstigt werden. Die Kranken musste ein Möglinger Bauer bis nach Illingen fahren.

Den Kriegen 1870/1871, dem 1. und 2. Weltkrieg mussten die Möglinger Pferde und Wagen abgeben und viele Möglinger Soldaten starben bei den Kämpfen in Europa und Afrika.

Walter Reichert, Tel. 481280

kontakt@heimatverein-moeglingen.de
www.heimatverein-moeglingen.de

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Möglinger Nachrichten
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Ausgabe 20/2025
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