Letschte Woch‘ haben wir gefragt: Was meint man mit „Omms nommgucka“ ?
Omms nommgucka sagt man auf Schwäbisch, wenn etwas schnell, überraschend passiert.
Für nächschte Woch’ geit’s wieder en nuia alta schwäbischa Begriff: Was meint man mit „dõ hanna“ ?
In diesem Jubiläumsjahr werden wir nacheinander alle Tafeln der Möglinger Geschichte(n), die im Rathaus aufgehängt sind, auch hier vorstellen und ergänzend beschreiben.
Möglingen mit seinen guten Böden im Langen Feld war schon seit Jahrtausenden landwirtschaftlich geprägt. Dies kann man auch daran erkennen, dass schon im 13. Jahrhundert auswärtige Institutionen, wie Klöster oder Spitäler, Höfe in Möglingen gekauft und verwaltet haben. Sie haben einfach dort investiert, wo es sich gelohnt hat. Bis zum 19. Jahrhundert wurde nach den Regeln der 3 Felderwirtschaft gearbeitet. Die Markung war in 3 Zelgen (Abschnitte) aufgeteilt, in jeder Zelg wurde das Gleiche angebaut, es gab nur sehr wenige Feldwege. Eine Zelg lag jeweils brach und wurde als Weide genutzt. Der Boden konnte sich auf diese Weise erholen, Kunstdünger gab es ja noch nicht und wenig Mist. Der große Umbruch in der Landwirtschaft erfolgte in den 1950er- und 60er-Jahren. Schlepper und Maschinen wurden gekauft und erleichterten das Arbeiten. Bis 1964 wurde die Markung „umgelegt“, d. h. die vielen kleinen Äckerchen, die durch die württ. Realteilung entstanden waren, wurden zu großen Flächen zusammengelegt. Gleichzeitig wurden auf der Markung, zum Beispiel im Kornfeld, viele neue Bauernhöfe gebaut. Dies war der Übergang vom kleinen beengten Familienbetrieb, in dem alles, aber wenig, mit viel Handarbeit angebaut wurde, zum wirtschaftlichen Bauernhof.
Walter Reichert, Tel. 481280 Boden
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