Sorgenvoller Blick ins Umland

Schweinepest: Mehr Elektrozäune für den Rhein-Neckar-Kreis

Was die Afrikanische Schweinepest (ASP) betrifft, scheint von außen betrachtet die Lage im Rhein-Neckar-Kreis ruhig zu sein. Ein Trugschluss.
Die Afrikanische Schweinepest macht nicht vor Kreis- oder Landesgrenzen Halt. Aus diesem Grund werden in vielen Teilen des Rhein-Neckar-Kreises die Maßnahmen noch nicht aufgehoben. Auch neue Elektrozäune sind in der Planung.
Foto: Photocech/iStock/Thinkstock

Von außen betrachtet scheint die Lage im Rhein-Neckar-Kreis, was die Afrikanische Schweinepest (ASP) betrifft, ruhig zu sein – nach wie vor bestehende Einschränkungen wirken eher störend und können nicht nachvollzogen werden. Doch das ist ein Trugschluss, wie Doreen Kuss, Dezernentin für Ordnung und Gesundheit im Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis, erklärt: „Die ASP macht nicht vor Kreis- oder Landesgrenzen Halt und wir beobachten mit Sorge das weiterhin extrem dynamische Seuchengeschehen im Kreis Bergstraße.“

Video: Mannheim: ASP - Neue Regeln für Hundehalter

Fund mehrerer positiv getesteter Kadaver nahe der Landesgrenze

Im Heppenheimer Stadtteil Kirschhausen wurden unlängst drei positiv auf ASP getestete Wildschweine gefunden – und die bei Heppenheim verlaufende Bundesstraße 460 stellt mit dem dort verlaufenden Zaun quasi die letzte Bastion vor der Länder- und Kreisgrenze dar. Diese Funde haben derzeit zwar noch keine Auswirkungen auf die Sperrzonen im Rhein-Neckar-Kreis. „Gleichwohl zeigt diese Lageentwicklung in Hessen, dass wir jederzeit auch auf baden-württembergischen Gebiet mit weiteren positiven Funden rechnen müssen“, so Kuss. Auch ein Blick in Richtung der Landesgrenze bei Mannheim treibt den Verantwortlichen beim Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis Sorgenfalten auf die Stirn. Denn auch hier wurden in unmittelbarer Nähe zur Landesgrenze zahlreiche positiv auf die ASP getestete Kadaver gefunden.

Zaunbau in der Rhein-Neckar-Region geht weiter

Nicht zuletzt aufgrund dieser Entwicklung schreitet der Zaunbau in der Rhein-Neckar-Region und somit auch im Landkreis weiter voran. So werden nach und nach die Elektrozäune durch Festzäune ersetzt; neue Elektrozäune sind in der Planung. Mittlerweile sind es im Rhein-Neckar-Kreis schon rund 22 Kilometer entlang von Kreis-, Landes- und Bundesstraßen, wo diese Schutzzäune aufgebaut wurden. Sie schränken den Bewegungsspielraum (potenziell) infizierter Wildschweine wirkungsvoll ein. „Intakte Zäune und geschlossene Gatter oder Tore sind daher für eine Eindämmung der Afrikanischen Schweinepest extrem wichtig“, erklärt Dezernentin Kuss.

Einschränkungen und Verbote müssen noch fortbestehen

Angesichts von weit über 500 positiven ASP-Fällen im Landkreis Bergstraße wird deutlich, dass die Tierseuche in der Region noch immer grassiert. Daher können auch in vielen Teilen des Rhein-Neckar-Kreises die Maßnahmen noch nicht aufgehoben werden. Gewisse Einschränkungen wie das Verbot von Veranstaltungen im Wald in als Sperrzone deklarierten Wäldern werden daher noch länger fortbestehen müssen. „Es gilt nach wie vor, die Wildschweine nicht aus ihren Revieren zu vertreiben, um die Seuche nicht zu verschleppen. Zudem lässt das EU-Recht Lockerungen nicht ohne Weiteres zu“, so Kuss abschließend.

Mehr zum Thema:

Afrikanische Schweinepest: Jagdverbot an der Bergstraße

Erscheinung
exklusiv online
von LRA Rhein-Neckar-Kreis / red
27.02.2025
Orte
Heidelberg
Mannheim
Altlußheim
Angelbachtal
Bammental
Kategorien
Panorama
Tiere, Natur & Umwelt
Meine Heimat
Entdecken
Themen
Kiosk
Mein Konto