Schwetzingen: Bürgerbeteiligung zum elyse-Servicewohnen

Wenn, wovon wohl ausgegangen werden kann, das zutreffen sollte, was Oberbürgermeister Matthias Steffan zum Auftakt der Veranstaltung „Bürgerbeteiligung zum elyse-Servicewohnen in den Schwetzinger Höfen“ festhielt, dann wird es hierzulande künftig gewiss noch jede Menge derartiger Veranstaltungen geben. Denn er hielt fest, dass in Deutschland bis zum Jahr 2030 3,5 Millionen Wohnungen für altersgerechtes Wohnen benötigt würden.

Ganz in diesem Sinne hatte das Stadtoberhaupt zuvor unterstrichen, dass das Thema Senioren- oder Servicewohnen in Schwetzingen vorangebracht werden müsse. Die bisherigen Ergebnisse in dieser Hinsicht wie etwa die bereits im ersten Bauabschnitt der Schwetzinger Höfe realisierten 146 altersgerechten Wohnungen sind jedenfalls aus seiner Sicht „kein Ergebnis, auf dem wir uns ausruhen“.

Bebauungsplan für Schwetzinger Höfe

Nun liegt also der Bebauungsplan für den zweiten Bauabschnitt der Schwetzinger Höfe vor. Wie es auf diesem Areal konkret weitergeht, erläuterten die Wohnimmobilienprojektentwickler Epple aus Heidelberg und Conceptaplan aus Dossenheim im Rahmen der eingangs erwähnten Veranstaltung im Palais Hirsch. Dabei stellte der große Zuspruch seitens der Bürgerinnen und Bürger unter Beweis, welche immense Bedeutung den ersten Konzepten der kommenden Bauabschnitte allem Augenschein nach zukommen dürfte.

Der erste Hof des neuen Stadtquartiers wurde im Frühjahr 2024 fertiggestellt, ein Jahr später folgte der Satzungsbeschluss für die kommenden Bauabschnitte. Die Unternehmen Epple und Conceptaplan haben damit die Freigabe erhalten, mit dem Bau des Stadtquartiers fortzufahren. Im zweiten und dritten Bauabschnitt sind Zwei- bis Vier-Zimmer-Eigentumswohnungen geplant, auch ein Ärztehaus ist in Planung. Außerdem soll ein Kindergarten sowie ein Teil des großen Quartiersparks entstehen.

Konzept elyse-Servicewohnen

118 Wohneinheiten werden als neue Wohnform im Alter ab 60 gebaut: das elyse-Servicewohnen. Das Servicewohnen richtet sich an Menschen, die aktiv und möglichst lange selbstständig bleiben wollen. Sabine Scheltwort, Geschäftsführerin der Epple GmbH, sagt: „elyse Servicewohnen ist eine Antwort auf den wachsenden demografischen Wandel in Deutschland. Für die Boomer-Generation geht es um Selbstbestimmung, ein aktives Leben, Gesundheit und Wohlbefinden. Deshalb haben wir das Konzept elyse-Servicewohnen entwickelt.“

Wie die Geschäftsführerin weiter berichtete, beruhe das Konzept auf verschiedenen Studien der Altersforschung. Das Unternehmen habe die Ergebnisse der Studienlage zusammengetragen und festgestellt, dass neben altersgerechten Wohnungen die Themen Bewegung und Gemeinschaft zentrale Aspekte für gutes Älterwerden seien. Bei elyse zählten hierzu zum einen barrierefreie Wohnungen, Kursangebote und Fitnessräume.

Sicher und aktiv wohnen

Sowie zum anderen Gemeinschaftsräume zur Pflege sozialer Kontakte sowie eine „gute Seele“, die für die Bewohnerschaft und ihre individuellen Anliegen da sei. „Wir möchten ein gutes Zuhause für den Start in einen neuen, erfüllten Lebensabschnitt schaffen“, betonte Matthias Ohlheiser als Projektleiter der Schwetzinger Höfe. Deswegen sei „elyse ein Ort, an dem man sicher und aktiv wohnen kann“. Gleichzeitig biete das Quartier auch viele Angebote für Gemeinschaft.

Michael Nicolaus vom Paritätischen Sozialdienst stellte vor, welche Unterstützung im Alltag geleistet werden könne. Im Anschluss trugen die Teilnehmenden ihre Ideen und Anregungen zu dem neuen Wohnkonzept „elyse Servicewohnen“ im nächsten Bauabschnitt der Schwetzinger Höfen bei. Der Bauplatz für die kommenden Bauabschnitte der Schwetzinger Höfe sei bereits vorbereitet, gegen Ende des Jahres sollen die Rohbauer kommen.

Förderung von Gemeinschaft und Teilhabe

Besonders wichtig war für die Teilnehmenden die Förderung von Gemeinschaft und Teilhabe durch Angebote wie buchbare Gemeinschaftsräume, gemeinschaftliche Küchen, Kreativräume, Kooperationen mit dem geplanten Quartierskindergarten, Boule-Platz, Sport- und Musikgruppen sowie digitale und analoge Möglichkeiten zur Vernetzung. Obendrein sollen Kunst und Kultur durch Ausstellungen und einen gemeinschaftlich gestalteten Marktplatz im Quartier integriert werden.

Auch die Themen Service und Gesundheit spielten eine zentrale Rolle, etwa durch die Einrichtung von Sportmöglichkeiten, einer Taxi-Station, digitale Unterstützung und gesundheitsfördernde Hinweise im Alltag. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der Barrierefreiheit von schwellenlosen Wohnungen und breiten Rampen über höhenverstellbare Küchen und barrierefreie Gemeinschaftsflächen bis hin zu rollstuhlgerechten Müllsystemen. (ter)

Details zu elyse

Lage: 68723 Schwetzingen, Stadtteil Oststadt, Industrie-Konversion ehem. Pfaudler in zentraler Lage. Gesamte Grundstücksgröße 6,9 Hektar, alles in allem sieben geplante Höfe, der erste Hof fertiggestellt.

Aktueller Planungsstand im zweiten Bauabschnitt: 118 Wohneinheiten im Servicewohnen, 2- und 3-Zimmer-Wohnungen mit 43 bis 89 Quadratmetern Wohnfläche für Menschen ab 60 Jahren.

Bauherr: Epple Projekt Kurpfalz GmbH, partnerschaftlich getragen von den Immobilienunternehmen Epple GmbH aus Heidelberg und dem Conceptaplan GmbH aus Dossenheim.

Verkehr: Tiefgarage unter den Baufeldern, auch für Fahrräder, Car-Sharing-Angebote, Quartiersgarage im angrenzenden dritten Bauabschnitt.

Besonderheiten: elyse-Servicewohnen in den Schwetzinger Höfen für Menschen ab 60 Jahren. Barrierefreie Wohnungen, individuelle Services zum Wohnen im Alter, Mobilitätsangebote, und Gemeinschaftsaktivitäten.

Voraussichtliche Fertigstellung des 2. Bauabschnitts: In der ersten Hälfe des Jahres 2028.