Zum Tag des offenen Denkmals gab es am Schlossplatz eine Zeitreise in das 18. Jahrhundert. Denn hier drehte sich alles um den Palais Rabaliatti aus dem Jahr 1755: Das ehemalige Wohnhaus von Franz Wilhelm Rabaliatti (1714-1782), dem Hofbaumeister des Kurfürsten Carl Theodor, lockte am Sonntag einige Besucher an. Der Hintergrund? Einen Einblick in barocke Wohnkultur zu erhaschen und sich ein Bild zu machen, wie der Wohnpalais zukünftig genutzt werden soll.
In drei Führungen am Vormittag konnten sich Interessierte informieren, über das Äußere und Innere des Bauwerks. Ein Stern auf dem Dach erinnert zum Beispiel an Stella (italienisch für „Stern“), die Heimstadt von Rabaliattis Vorfahren. „Das Zeichen eines Baumeisters, der sagt ‚Hier bin ich und das ist mein Haus‘“, erklärt Dr. Ruth Cypionka, Gebietsreferentin Bau- und Kunstdenkmalpflege beim Landesamt für Denkmalpflege.
Eine Besichtigung des Hausinneren zeigte faszinierende Einsichten in das höfische Leben und den Wandel der Zeit. So gelangte das Haus zu Beginn des 19. Jahrhunderts in staatlichen Besitz und wurde 1931 einer Wohnnutzung mit Arztpraxis zugeführt. Innerhalb der letzten 50 Jahre gab es kaum bauliche Veränderungen, sodass es überwiegend in seinem Zustand von 1974 erhalten ist. Das freut Restauratorin Ines Kumlehn: „Es ist wirklich beeindruckend, wie wenig an diesem Gebäude über die Jahre umgebaut wurde.“ Vor welchen Veränderungen steht der Palais nun im 21. Jahrhundert?
Seit Anfang 2024 hat der Palais mit Bastian Arend einen neuen Eigentümer. In enger Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege plant er 14 Wohneinheiten in dem großen Gebäude mit Seitenflügel einzubauen. Dabei wird es sich ausschließlich um Mietobjekte und keine Eigentumswohnungen handeln. „Herr Gomez ist hier durchgegangen, hat das Gebäude begriffen und einen guten Plan erstellt“, sagte Arend bei einer der Führungen mit Verweis auf den Architekten Alonso Gomez.
Gomez gab Einblicke in die anstehenden Pläne. Die Fläche der Wohneinheiten wird variieren und soll von 40 Quadratmetern bis hin zu 130 Quadratmetern reichen. Direkt beginnen kann die Sanierung noch nicht, allerdings werden bereits Angebote von Sanitär- und Elektroinstallateuren eingeholt. Zudem sollen die Bauarbeiten ohne Unterbrechung durchgeführt werden.