Die Resonanz war groß. Vieles, was von den Bürgerinnen und Bürgern angesprochen wurde, haben die Grünen auf ihrer Prioritätenliste für Änderungen ganz oben, erklärt der Ortsverband.
So zum Beispiel holprige Gehwege und hohe Bordsteinkanten, die mit Rollatoren und Rollstühlen kaum zu bewältigen sind und Menschen, die darauf angewiesen sind, oft zu Umwegen zwingen. Auch Ampelschaltungen an den Fußgängerübergängen seien häufig für Ältere zu kurz, um sicher auf die andere Straßenseite zu kommen. „Wir wollen breite, sichere Gehwege und die dürfen nicht durch parkende Autos blockiert werden“, so Gemeinderätin Kathrin Vobis-Mink.
Handlungsbedarf sehen die Grünen in Übereinstimmung mit den Bürgerinnen und Bürgern, die zu ihrem Stand kamen, besonders in der Carl-Theodor-Straße.
Hier wurde durchgehend kritisiert, dass Rad- und Fußweg schlecht markiert und zu schmal seien. „Wieso wird der Radverkehr hier nicht auf die Fahrbahn geleitet?“, war eine der häufigsten Fragen am Stand. Diese Lösung fordern auch die Schwetzinger Grünen. Dazu müsse aber die Sicherheit der Radfahrenden auf der Straße gewährleistet sein. „Ansatzweise trägt das Radverkehrskonzept, das der Gemeinderat 2020 verabschiedet hat, dem Rechnung und schlägt für die Carl-Theodor-Straße konkrete Maßnahmen vor. Man fragt sich nur, warum diese noch nicht umgesetzt wurden,“ so Gemeinderätin Dr. Susanne Hierschbiel.
„Vielleicht scheut die Verwaltung sich, an das Thema heranzugehen, wenn dadurch ein paar Parkplätze wegfallen müssen“, vermutet sie. „Viele Konflikte zwischen Rad- und Fußverkehr würden dadurch aber entschärft. Wäre damit nicht allen gedient?“
Vermeintlich rücksichtsloses Verhalten von Radfahren bemängelten übrigens viele am Stand. Letztlich helfen nur eine gute Kinderstube und gegenseitiger Respekt. Wer das nicht verstehe, könne durch eine stärkere Präsenz des Ordnungsamtes daran erinnert werden. Aber der Schlüssel zur Lösung liege darin, Konfliktstellen zu beseitigen. Dabei weisen die Grünen darauf hin, dass sie schon 2020 einen Punktekatalog erarbeitet und der Stadtverwaltung übergeben haben.
Dieser wurde dem Radverkehrskonzept im Gemeinderat beigelegt und ist im Ratsinformationssystem und auf der Homepage der Grünen eingestellt. Vieles darin decke sich mit den Forderungen, die der ADFC vergangenes Jahr gestellt habe. Vereinzelte Punkte seien umgesetzt worden. „Wir werden auf jeden Fall weiterhin dran bleiben“, verspricht Regina Czechanowski vom Vorstand der Grünen.
„Auch weil wir bei jedem unserer Stände merken, dass die Menschen in Schwetzingen immer häufiger das Rad dem Auto vorziehen und Radfahren einen immer höheren Stellenwert hat. Dem müssen wir mit unseren Radwegen, Ampelschaltungen und Abstellanlagen gerecht werden.“
In ihrem Wahlprogramm treten die Grünen auch für den Ausbau der öffentlichen E-Ladepunkte und eine Öffnung des Kauflandkreisels für Rettungsfahrzeuge ein. „Dass die Feuerwehr damit schneller zu Einsätzen in die Nordstadt kommt, ist wichtig. Bevor über eine völlige Öffnung diskutiert wird, müssen aber die Kosten eines Umbaus und die Auswirkungen für die Anwohner in der Mühlenstraße geprüft werden.
Diese waren früher extrem belastet und das soll nicht wieder so werden.“ So erläutert Dr. Susanne Hierschbiel die Position der Grünen.
Auch der Öffentliche Nahverkehr war Thema am Stand. So sei den meisten zwar bekannt, dass der Stadtbus kostenfrei genutzt werden kann, aber offensichtlich seien die Routen nicht attraktiv und gerade Ältere vermissten Sitzbänke und gut lesbare Fahrplanaushänge an den Haltestellen. Für Roland Walter, der für den Gemeinderat kandidiert, besteht hier genauso Nachbesserungsbedarf wie beim Ausbau der Verbindungen in die Nachbargemeinden und nach Heidelberg.
Schon beim letzten Stand der Grünen sei im Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern deutlich geworden, wie zentral das Thema Verkehr für die Menschen sei. Die Forderung eines einzelnen Besuchers, wieder Tempo 50 im ganzen Stadtgebiet einzuführen, werde im Grünen Wahlprogramm allerdings fehlen, so die Verantwortlichen. (pm/red)