Im Rahmen eines Unterrichtsprojektes hatten sich Schulleitung und Lehrer*innen der Johann-Michael-Zeyher-Grundschule zum Schwerpunktthema „Weltall“ eine Überraschung für die Kinder ausgedacht: ein Besuch im Planetarium.
Und da nicht die ganze Schule in ein Planetarium fahren konnte, holte man kurzentschlossen ein mobiles Planetarium in die Schule, baute in der Sporthalle ein relativ lichtundurchlässiges Kuppelzelt auf und lud die Schüler*innen ein. Dazu mussten sie in das enge, stockdunkle Zelt hineinkrabbeln, auf den Polstern Platz nehmen - und schon ging das Spektakel los. Am Himmel des Rundzelts erschien ein Sternenhimmel.
Ein Ah und Oh der Kinder zeigte, dass die Überraschung gelingen würde. Dann stellte Klaus Völkel vom Planetarium & Sternwarte Sessenbach, der den Vortrag hielt, viele Fragen. Zum Beispiel, wann die Sonne zu sehen sei. Die Kinder antworteten: „Im Osten geht die Sonne auf, im Süden ist ihr Mittagslauf, im Westen wird sie untergehen, im Norden ist sie nie zu sehen.“ Andere Frage: Wie Planeten es gebe und wie sie denn heißen.
Die Kinder kannten den Spruch und antworteten: „Acht. Merkur (Mein), Venus (Vater), Erde (erklärt), Mars (mir), Jupiter (jeden), Saturn (Sonntag), Uranus (unsere), Neptun (neun), Pluto (Planeten)“, wobei Pluto seit 2006 nicht mehr mitgezählt wird. Dabei konnte man jeweils große Projektionen auf dem Firmament im Zelt sehen.
Und so ging es weiter mit Fragen zu Horizont und Zenit, zu den Himmelskörpern, der Sonne, den einzelnen Planeten, zu unserem Mond und den Monden der anderen Planeten und so weiter, und man konnte feststellen, dass die Kinder eifrig dabei waren und wirklich schon viel wussten.
Für das laufende Schulprojekt hatten die Schüler*innen der Zeyher-Schule selbst eine Überschrift gefunden: „Zeyhers Expedition ins Weltall“. Die einzelnen Klasse befassten sich schwerpunktmäßig mit dazu passenden Themen: „Der Mond – unser ständiger Begleiter“, „Weltall – wir erforschen den Himmel“, „Unsere Erde, der blaue Planet“, „Raumfahrt: Missionen in den Weltraum“. Die Themen wurden jedoch nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch bearbeitet.
So erstellten Klasse 1 und 2 Wissensbücher zu Planeten und ein Lapbook zum Weltall. Eine andere Klasse baute aus Styroporkugeln das Sonnensystem. Die Klassen 3 und 4 beschäftigten sich mit Elon Musks Missionen zu Mond und Mars – von Recyclingraketen und Weltraummüll.
Ein weiteres Highlight der Projektwoche war der Einsatz einer 3D-Brille.
Projekte gehören mittlerweile zu den gängigen Unterrichtsformen: Schulklassen beschäftigen sich eine oder zwei Wochen lang ausschließlich mit einem großen Thema; sie sammeln Informationen und Material, sie basteln, bauen und präsentieren zum Schluss ihre Ergebnisse. Vermittelt wird hierbei nicht Wissen, sondern vor allem auch soziale Fähigkeiten wie Kooperation und Teamarbeit, Kommunikation und Selbstorganisation, Kreativität und Verantwortung und vieles mehr.
Schulleiterin Ute Geller-Schmidtke erwähnte stolz, dass sie auch sechs Kinder aus den Erstaufnahme-Vorbereitungsklassen mitgemacht haben; diese Kinder sind neu in Deutschland und sprechen kaum Deutsch, aber sie waren dabei, lernten etwas und hatten Spaß. (rw)