Passend zur Zeit der Geschenke beginnt der Vorverkauf für die Schwetzinger Festspiele am 5.12.2025. Festspielleiterin Cornelia Bend stellte zusammen mit dem seit September tätigen Dramaturg und Redakteur Otto Hagedorn das kommende Programm vom 24. April bis 23. Mai 2026 vor.
Mit dabei waren die vier Residenzkünstler Dorothee Oberlinger (Blockflöte), Sophie Pacini (Pianistin), Florian Donderer als Primarius des Signum Quartetts, und Jörg Halubek (Dirigent und Cembalist). Die künstlerische Leiterin der Festspiele seit 2025 Cornelia Bend gab dem Programm mit szenischen und konzertanten Produktionen den Überbegriff „Haltung“. Dieser stehe für Stärkung der Kultur und Gemeinschaft, Offenheit, Toleranz und Vielfalt. Als Partner stehen ihr die Stadt Schwetzingen, der Landkreis und ein hochmotiviertes Team zur Seite. Und Menschen, die es lieben und genießen vor Ort oder bei den vielen Radioübertragungen weltweit. 54 Veranstaltungen stark ist das Programm, hinter dem der SWR steht, versichert die Programmdirektorin für Kultur, Wissen und Junge Formate Anke Mai. Ein schönes Festival live nahe bei den Menschen, aber auch zum Nacherleben. Ein Programm, das auch junge Menschen ansprechen soll und die Menschen in der Stadt. Hierfür seien die Einführungen und Nachgespräche mit den Künstlern bestens angenommen worden.
Mit Musiktheater als Eröffnung und Schwerpunkt steht die Uraufführung der Oper „Manila“ nach einem Roman von Ingeborg Bachmann zu ihrem 100. Geburtstag. Wie sehr seit ihrer Jugend das Werk sie beeinflusst, erzählt Karola Obermüller, die mit ihrem Mann Peter Gilbert zusammen die Musik komponiert hat. Tina Hartmann schrieb das Libretto und unter der Regie von Franziska Angerer ist die Premiere am 24. April. Und als besonderes Bonbon singt Valer Sabadus die Titelrolle, wie Cornelia Bend hinzufügt. Als eine der ersten Opern überhaupt gilt Claudio Monteverdis L´Orfeo dem sich Jörg Halubek mit seinem Ensemble il Gusto Baroco zuwendet. Auch hier ist mit dem Sänger Julian Prégardien ein in Schwetzingen kein Unbekannter dabei.
Die Residenzkünstlerin Dorothee Oberlinger stellte ihre vier Projekte vor. Sie macht sich stark für Musikvermittlung und wird mit Schwetzinger Musikschülern ein Werk von Terry Riley (Klassik und Jazz) aufführen, mit ihrem Ensemble 1700 und Countertenor Andreas Scholl Sirenengesänge aus Neapel, mit dem Lautisten Edin Karamazov die Vier Jahreszeiten – nein 5! nach Kurt Tucholsky.
Musikvermittlung ist mit drei Säulen wie Lauschrausch, Mittendrin und den Familienkonzerten ein besonderes Anliegen der Festspiele unter Kurator Sebastian Bauer. Und ein starkes Angebot an die Schwetzinger Schulen und die der Umgebung. Dabei sein, Mitmachen, hautnah Erleben in den Räumen des Schlosses oder in der vertrauten Umgebung der eigenen Schule. Die Pianistin Sophie Pacini stellt die „Kraft des Schönen“ in den Mittelpunkt und erzählt von ihren Erfahrungen mit einem Konzert in einem Münchner Frauenhaus. Verhalten – Durchhalten, Mut und Zuversicht aus einem Stillstand heraus ist ihr Ziel und die Vermittlung der Klassik an Jugendliche. Hierfür macht sie sich in ihren Projekten stark.
Jörg Halubek weilte schon mehrmals in Schwetzingen. Er spielt mit seinem Ensemble il Gusto Baroco die Oper L´Orfeo, Musik mit Instrumenten aus dieser Zeit. Lässt diese wieder aufblühen und beleuchtet in der Figur der Eurydike die Rolle der „Frau an seiner Seite“. Komposition und Literatur kommen zu Wort.
Mit dem Signum Quartet ist Kammermusik aus verschiedenen Zeitepochen zu erleben. Und es startet in Kooperation mit dem SWR Kultur New Talent Viatores Quartet ein Quartett-Marathon. Sie machen gemeinsam neugierig auf Pop-Up-Konzerte an ungewöhnlichen Spielorten. Diese Einführung in das Programm der kommenden Festspiele mit noch vielen konzertanten Aufführungen weckt Neugier und Interesse für ein vielfältiges und durchdachtes Konzept. Karten gibt es ab sofort. (aw)