Vier der mittlerweile acht Kinder und Jugendlichen umfassenden Bogenlaufgruppe des Schützenvereins Bondorf e. V. reisten am vergangenen Freitag mit ihrem Bogenlauftrainer Klaus-Peter Danner, ihren Eltern und Geschwistern zu den Deutschen Meisterschaften im Biathlon der Bogenschützen nach Salzwedel in Sachsen-Anhalt. Beeindruckend war dann bereits die Eröffnung der Meisterschaft am Samstagmorgen bei bestem Laufwetter durch die sachsen-anhaltinische Innenministerin und dem Abspielen der Deutschen Nationalhymne.
Die alle zur Altersklasse U15 gehörenden Bogendorfer Teilnehmer hatten viermal ungefähr 500 Meter zu laufen und dazwischen dreimal drei Pfeile auf je nach Bogenart unterschiedlich große Auflagen zu schießen. Wer sich Fehlschüsse erlaubt, muss sofort Strafrunden laufen. Diese Regel erlaubt dem Schützen und den Zuschauern zu jedem Zeitpunkt den Blick auf die Rangfolge im Wettbewerb und macht den Biathlon so spannend und faszinierend.
Der 11-jährige Paul Quintus hatte am Tag vor seinen ersten Meisterschaften mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, biss sich aber tapfer durch seinen Lauf und freute sich dann doch bei der Siegerehrung über seine Urkunde zu seinem fünften Platz in der Altersklasse U 12.
Die vor zwei Jahren bei den Deutschen Meisterschaften auf den Bronzerang gelaufene Tabea Gamerdinger musste in der Altersklasse U15 mit dem Standardbogen, also dem Bogen mit Visier, dreimal in die Strafrunde und kam diesmal als Fünfte ins Ziel. Im gleichen Lauf blieben auch der amtierenden Landesmeisterin aus Bondorf, Sophie Wohlbold drei Strafrunden nicht erspart, war aber auf der Laufstrecke schneller unterwegs und erkämpfte sich durch einen furiosen Spurt auf der Zielgeraden die Bronzemedaille. Einige Stunden später ging Sophie nochmals an den Start, nämlich zum Lauf mit den Traditionellen Bogen, also dem Bogen ohne Visier. Auch hier errang sie trotz fünf zu laufender Strafrunden durch einen beherzten Lauf eine Bronzemedaille.
Der amtierende Landesmeister in der Altersklasse U15 mit dem Standardbogen aus Bondorf, Elia Rothfuß konnte seine große Sicherheit im Schießen auch innerhalb seines Bogenlaufes umsetzen. Mit dreimal null Fehlern konnte er jeweils sofort wieder auf die Laufstrecke gehen, musste sich aber letztendlich einem Konkurrenten, der zwar einmal in die Strafrunde musste, aber läuferisch sehr stark war, um 5,2 Sekunden geschlagen geben, freute sich aber bei der Siegerehrung zu Recht über seine Silbermedaille.
Richtig spannend wurde es dann am Sonntag bei den abschließenden Staffelrennen, die nach einem neuen Modus ausgetragen wurden. Jedes Mitglied der aus drei Läuferinnen bzw. Läufern bestehenden Staffel hatte zwei Runden zu laufen und dazwischen drei Pfeile abzugeben. Sophie Wohlbold, Tabea Gamerdinger und Elia Rothfuß konnten sechs der neun Pfeile sicher platzieren, mussten aber dreimal in die Strafrunde. Auch die um die Silbermedaille mitkämpfende Staffel vom Bogenschützenclub Hohen Neuendorf musste drei Strafrunden laufen, war aber trotz eines auf der letzten Laufrunde alles gebenden Elia um 14 Sekunden eher im Ziel. Bei der Siegerehrung strahlten die drei Bondorfer dennoch mit der Bronzemedaille um den Hals.
Dass der Schützenverein Bondorf e. V. zum Zentrum des Biathlon der Bogenschützen geworden ist, zeigt sich nicht nur in den im vergangenen Mai zum dritten Mal in Bondorf ausgerichteten Landesmeisterschaften, sondern auch darin, dass der Württembergische Schützenverband im kommenden Frühjahr in Bondorf erstmals ein Seminar zur noch verhältnismäßig jungen Sportart Bogenlaufen anbieten möchte.