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Sehr seltene Krötenart zugewandert

Am Rande von Wolfartsweier ist eine äußerst seltene Krötenart zugewandert. Es handelt sich um die Wechselkröte (Bufotes viridis). Sie hat eine überschwemmte...

Am Rande von Wolfartsweier ist eine äußerst seltene Krötenart zugewandert. Es handelt sich um die Wechselkröte (Bufotes viridis). Sie hat eine überschwemmte Ackersenke besiedelt, die in diesem Jahr schon ca. 8-9 Monate überschwemmt war.

Die Wechselkröte zählt aktuell zu den am stärksten rückläufigen und gefährdeten Amphibienarten Deutschlands mit verbreiteten lokalen oder regionalen Aussterbeprozessen. In der bundesweiten Roten Liste der gefährdeten Amphibienarten steht dazu: „Damit sich die Gefährdungssituation der Art nicht verschärft, müssen Naturschutzmaßnahmen dringend fortgesetzt oder neu ergriffen werden.“ Bundes- wie landesweit ist die Kröte stark gefährdet und streng geschützt als sogenannte FFH-Art Ihr Namen leitet sich von der Fähigkeit ab, je nach Licht und Temperatur, den Kontrast des Fleckenmusters zu verändern. So entsteht ein mal hellerer oder auch dunklerer Gesamteindruck.

Amphibienexperten vermuten eine Ausbreitungstendenz der äußerst großen, stabilen und überregional bedeutenden Population am südwestlichen Rand von Durlach-Aue im Oberen Säuterich, trotz vermutlich großer Verluste beim Überqueren der Südtangente.

Anfang der Neunziger Jahre zählte man im Karlsruher Raum nach einer Übersicht des NABU noch weit über 30 Vorkommen der Wechselkröte. In den letzten Jahren sind davon -leider- nur noch 3 Populationen übrig geblieben. In diesem Licht erscheint die Ausbreitung als absolutes Novum und fast wie ein Wunder.

Gleichzeitig ist sie aber auch ein Indiz dafür, wie stabil und überregional bedeutend die Population im Oberen Säuterich in Aue ist. Ohne diese Situation wäre eine Ausbreitungstendenz nicht möglich gewesen.

In der Roten Liste Baden-Württembergs wird ausgeführt, dass der Bestand der Wechselkröte im Lande vorwiegend kleine isolierte Vorkommen umfasst. Langfristig ist der Trend stark rückläufig, kurzfristig ist von einer starken Abnahme auszugehen.

Überraschend positiv waren die Reaktionen der lokalen Landwirte:

Die Familie Beiser aus Wolfartsweier erklärte sich spontan bereit, in Trockenphasen bei Bedarf Wasser in der Senke nachzufüllen, damit die Kaulquappen bis zur Umwandlung ausreichend Wasser haben. Der Bewirtschafter Link, Gemüsebau, Steiermärker Str. in Aue war sehr kooperativ und mit allen Vorgaben des Umweltamtes einverstanden.

Nicht vergessen dürfen wir in diesem Zusammenhang den Gemüsebau Postweiler, Schindweg in Aue, der schon über viele Jahre im Laichgewässer Oberer Säuterich bei Trockenphasen Wasser nachfüllt, damit die Kaulquappen sich bis zur Metamorphose entwickeln können.

Erscheinung
Mitteilungsblatt der Ortsverwaltung Wolfartsweier
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Ausgabe 44/2024
von AK Naturschutz Karlsruher Bergdörfer
30.10.2024
Dieser Inhalt wurde von Nussbaum Medien weder erfasst noch geprüft. Bei Beschwerden oder Anmerkungen wenden Sie sich bitte an den zuvor genannten Erfasser.

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