Es ist mehr als nur ein Restaurant, es ist eine Institution in Wiesloch: die „Trattoria Italia“, in unmittelbarer Nachbarschaft des Rathauses am Marktplatz gelegen. Pasta, Pizza, diverse Salate, aber auch Ausgefallenes prägen die Speisekarte. „Wir haben natürlich viele Stammgäste, die immer wieder den Weg zu uns finden“, meinte Filippo Giacalone, der nunmehr seit 26 Jahren in der Weinstadt die gesamte Bandbreite italienischer Spezialitäten anbietet.
Geboren im sizilianischen Mazara zog es ihn 1991 nach Deutschland, er arbeitete als Koch in einem Restaurant in Karlsruhe und später bei seinem künftigen Schwager in Mühlhausen – er näherte sich also Wiesloch in Etappen. „Mein Schritt in die Selbstständigkeit habe ich vor vielen Jahren von der Frage abhängig gemacht, ob ich in Deutschland bleibe oder nach Italien zurückkehre. Ich habe mich für das Hierbleiben entschieden“, erzählte er in seiner typischen Art.
Den Schritt zu einem eigenen Lokal machte er 1999, im selben Jahr heiratete er „seine“ Annalisa, die aus Apulien stammt. „Getroffen haben wir uns allerdings in Mingolsheim“, so Filippo. Damals jedoch noch nicht am Marktplatz, sondern in einer kleinen Passage zwischen Hauptstraße und Hesselgasse. 16 Jahre später stand dann der Umzug an den jetzigen Standort an. Längst ist die „Trattoria Italia“ mit einem gerade in diesen Tagen äußerst beliebten Freisitz zu einem Treffpunkt für viele Wieslocher, aber auch auswärtige Gäste geworden. Der Grund: die tolle Atmosphäre, die große Auswahl an Speisen und Getränken sowie die Qualität. Und die bezieht sich nicht nur auf das Essen selbst, sondern umfasst das Gesamtbild. „Wir treffen uns später dann mal bei Filippo“ ist ein geflügeltes Wort vieler Stammgäste. Von diesen gibt es unzählige, fleißig „aufgebaut“ in nunmehr 26 Jahren. So finden auch viele Familienfeierlichkeiten in den Räumlichkeiten ebenerdig oder im Kellergeschoss statt, und zwar Geburtstage oder Hochzeiten, bei gutem Wetter natürlich im Freien.
Beim Blick in die Speisekarte fällt auf, dass der Frische der Produkte ein großer Stellenwert eingeräumt wird. „Darauf legen wir großen Wert“, betonte Filippo. Ob es sich dabei um die klassischen Vorspeisen wie Mozzarella di Bufala, Vitello Tonnato, Carpacio oder eine gemischte Vorspeisenplatte handelt – alles kommt frisch auf den Tisch. Insgesamt kümmern sich etwa zehn Personen um das Wohlergehen der Gäste und dies sowohl in der Küche als auch im Service. Hat man die Vorspeise geschafft, wartet eine Auswahl von Hauptgerichten mit Fisch und Fleisch als nächster Gang, gefolgt, dann – je nach Hunger – von einem leckeren Dessert wie beispielsweise Cestino di Bosco (frische Waldbeeren mit Mascarpone) oder Tiramisù.
„Wir kommen gerne zu Filippo“, meinte ein Ehepaar. „Wir schätzen die offene Art, wie man mit den Gästen umgeht, außerdem schmeckt es uns und das Preis-Leistungs-Verhältnis passt auch“. Mit im unternehmerischen Boot ist Sohn Aleandro, ein Fachmann, wenn es darum geht, den richtigen Wein zu den ausgewählten Speisen zu empfehlen. Die nicht nur in den Abendstunden, sondern auch mittags, denn von Dienstag bis Freitag (12 bis 14:30 Uhr) werden diverse Speisen angeboten und dies umfasst sowohl Vorspeisen, Suppen als auch unterschiedliche Pastagerichte. „Wir wechseln täglich unser Angebot für ein Drei-Gänge-Menü an besagten Tagen“, informierte Filippo.
Der erfahrene Gastronom hat neben seiner Beliebtheit noch einen zusätzlichen Erfolgsgaranten in der Hand. „Alles, was ich tue, muss mit Herz und Leidenschaft geschehen. Ein schneller Gewinn bringt ja nichts, es muss sich auf einer langen Zeitschiene auszahlen“, umriss er seine Philosophie und schloss sein Team mit ein. Und er hat noch einen Pfeil in seinem Unternehmer-Köcher.
„Wir planen, hier direkt gegenüber eine Vinothek zu eröffnen, und zwar Mitte September“, kündigte er an. Dort soll es begleitende Kleinigkeiten zu einem Glas Wein oder Prosecco geben, im Außenbereich sind ein paar Sitzgelegenheiten geplant. „So was fehlt hier in Wiesloch“, meinte er und hofft, sich im September mit diesem Schritt selbst ein Geburtstagsgeschenk machen zu können, wird er dann doch 51 Jahre alt. (sd)