Verein für Ki, Aikido und Gesundheit e. V.
72379 Hechingen
Kampfsport

Seminar

Von Freitag, 20. Oktober, bis Sonntag, 22. Oktober 2023, fand in Haigerloch das zweite Ki-no-Kenkyukai-Memorial für den in 2021 verstorbenen Doshu Yo...
Foto: Stefan Neumann

Von Freitag, 20. Oktober, bis Sonntag, 22. Oktober 2023, fand in Haigerloch das zweite Ki-no-Kenkyukai-Memorial für den in 2021 verstorbenen Doshu Yoshigasaki Sensei statt. Dies war eine Gemeinschaftsveranstaltung der fünf Dojos Ki-Aikido Haigerloch, Verein für Ki, Aikido und Gesundheit e.V. Hechingen, des Dojo Kokoro in der VHS Balingen, Shin Shin Toitsu Aikido Makoto im Judo-Club Balingen und des Ki-Aikido Stuttgart. Alle fünf eint die durch den verstorbenen Meister vorgegebene Aikido-Stilrichtung, die oft "Ki-Aikido" genannt wird.

Folgende international agierende Sensei gaben Lehreinheiten: Bruno Maule (IT, 9. Dan), Philip Burgess (UK, 9. Dan), Eugène du Long (NL, 8. Dan), Carsten Møller (DK, 7. Dan), Iris Scanlon (DE, 5. Dan), Ursula Michel (DE, 5. Dan). Am Freitagabend begann das Seminar mit einem Kinder- und Jugendtraining. Zwanzig Kinder und Jugendliche hatten sich eingefunden, um unter Anleitung von Iris Scanlon ein abwechslungsreiches Training zu absolvieren. Sensei Scanlon ließ die Kids zahlreiche Geschicklichkeitsübungen mit dem Holzstock durchführen und anschließend Grundtechniken des Aikido üben. Es hat allen sichtbar Spaß gemacht. Danach startete Ursula Michel das Seminar für die Erwachsenen.

Die zwei Lehrerinnen und die vier Lehrer unterrichteten das Wochenende über eine Vielfalt von Themen. Hier eine kleine Auswahl: Gute Haltung bei verschiedenen Gymnastikübungen. Richtiges Festhalten ohne rohe Kraft. Intensives Arbeiten in Gruppen, ohne Schwätzchen auf der Matte zu halten. Atemübungen im Sitzen. Die eigenen Stärken finden und verbessern. Relationen als wichtigster Aspekt des Aikido. Respektvolles Verbeugen. Dazu kamen viele und sehr schöne Roll- und Fallübungen. Dies alles wurde thematisiert und nachfolgend mit Aikido-Techniken geübt und untermauert. Natürlich gab es auch eine Schweigeminute für den verstorbenen Meister Yoshigasaki Sensei.

Über die drei Tage waren insgesamt über 80 Aikidoka aus halb Europa auf der Matte. Sie kamen aus Italien, England, Holland, Dänemark, Schweden und der Schweiz sowie aus allen Ecken der Bundesrepublik. Für das kulinarische Wohl wurde am Samstag mit eigener Küche und Bewirtung gesorgt, abends verteilten sich die Gäste auf die lokalen Gasthäuser. Da das Wetter gut mitspielte, konnten die Pausen für Spaziergänge in Haigerloch genutzt werden.

Den Abschluss des Lehrgangs bildete eine Aikido-Demonstration über mehr als eine Stunde. Sie war nicht nur für die geladenen Zuschauer, sondern auch für die auf der Matte verbliebenen Aikidoka ein grandioses Spektakel. Es führten vor: vom Dojo Balingen-Frommern zuerst die Kinder, dann die Erwachsenen. Sehr beeindruckend war eine Vorführung, bei der der Angegriffene mit verbundenen Augen die Abwehrtechniken durchführen musste. Vom Dojo Hechingen wurden drei Tsuzukiwaza (fortlaufende Techniken) gezeigt; Yves vom Dojo Balingen-Weilstetten zeigte Techniken mit dem Holzschwert. Es folgten Jan Eriksson aus Schweden, Carsten Møller, Eugène du Long, Philip Burgess, Bruno Maule, Sing Tan Hok aus Schweden und nochmals Eugène du Long mit einem Holzschwert-Spiel, ehe Bruno Maule die Halle mit einem speziellen Ritual (Kibarai) reinigte und damit die gesamte Veranstaltung abschloss.

Das Seminar bei sonnigem Herbstwetter in der schönen Landschaft von Haigerloch war sehr interessant und rundum gelungen. Das Spektrum der unterrichteten Themen war sehr weit, von Selbsterfahrung über spezielle Übungen für Körper und Geist und Prä-Aikido-Techniken mit dem Bokken bis hin zu den eigentlichen Aikido-Techniken selbst.

Zu Lebzeiten von Yoshigasaki Sensei bildeten sich schon regionale oder überregionale Gruppen, die wenig Austausch mit anderen Gruppen hatten. Das war überhaupt kein Problem, weil Yoshigasaki Sensei die Referenzperson war. Wie im Lehrgang zu sehen war, setzen die Lehrer/-innen durchaus sehr unterschiedliche Schwerpunkte in ihrem Aikido-Unterricht. Manchmal, wenn ungewohnte Übungen gezeigt wurden, war die Zeit für Erklärungen nicht ausreichend. Aber auch bei Yoshigasaki Sensei bedurfte es oft mehrerer Seminare, bis seine Neuerungen und Änderungen verstanden werden konnten. So ist es wünschenswert, dass solche gruppenübergreifenden Lehrgänge regelmäßig stattfinden und der Austausch weiter gefördert wird.

Ki-Aikido ist lediglich einer der vielen Aikidostile und -verbände auf der Welt. Solange in den einzelnen lokalen Dojos ernsthaft und engagiert praktiziert wird, besteht keine Gefahr, dass die wertvollen Aspekte, die Yoshigasaki Sensei unterrichtet hat, in Vergessenheit geraten.

Weitere Informationen gibt es auf der Website zum Seminar: https://www.knk-memorial.org.

Erscheinung
Stadtspiegel Hechingen – Lokalzeitung mit den Amtlichen Bekanntmachungen
Ausgabe 46/2023

Orte

Hechingen

Kategorien

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von Verein für Ki, Aikido und Gesundheit e. V.
17.11.2023
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