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Seminar für Rettungskräfte

Ausbildung für Rettungskräfte und Feuerwehrpersonal Immer häufiger berichten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des medizinischen Rettungsdienstes...
Foto: R. Hoffmann

Ausbildung für Rettungskräfte und Feuerwehrpersonal

Immer häufiger berichten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des medizinischen Rettungsdienstes und der Feuerwehren von Behinderungen und zum Teil gewalttätigen Übergriffen im Einsatz.

Entsprechend nahm und nimmt auch die Berichterstattung in diversen Medien in den letzten Jahren zu, was folglich dieses Thema in den Fokus der Öffentlichkeit brachte. Entsprechend beschäftigten sich einige Landtage intensiv in ihren Innenausschüssen mit diesem Thema, was letztlich zu der kürzlich von Bundestag und Bundesrat verabschiedeten

Ausweitung und Verschärfung der §§ 113 und 114 StGB (Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und gegen Personen, die Vollstreckungsbeamten gleichstehen) führte.

Zum einen werden Feuerwehrleute und andere Rettungskräfte nun auch in den Schutzbereich des § 114 StGB einbezogen und zum anderen wird die Strafobergrenze von zwei auf drei Jahre Freiheitsentzug angehoben.

Dazu findet man eine interessante Studie des Lehrstuhls für Kriminologie, Kriminalpolitik und Polizeiwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum:

In dieser repräsentativen Studie zeigt sich, dass verbale Gewalt 98 % der Rettungskräfte erlebt haben. Von Erfahrungen mit mindestens einem gewalttätigen Übergriff berichteten 60 % der Befragten. Hierbei handelt es sich in der Regel um abwehrendes Verhalten, welches sich durch Wegschubsen oder Anspucken äußert.

Opfer von tatsächlich ausgeübter körperlicher Gewalt, beispielsweise in Form von Kratzen, Würgen oder an den Haaren ziehen, wurden 8 % der Befragten. Weitere 8 % berichteten von gezielten Angriffen mit Waffen oder Gegenständen.

In 52 % der Fälle kommt es während der Diagnose bzw. Therapie und zu 43 % nachts zu Übergriffen.

Der typische Täter, welcher Gewalt gegenüber medizinischen Rettungskräften ausübt, ist ein männlicher Patient (60 %) zwischen 20-40 Jahren (66 %), der keinen erkennbaren Migrationshintergrund (45 %) hat und während der Tat unter Alkoholeinfluss (49 %) steht.

Rund 55 % der Befragten meinten, dass sie durch ihre Ausbildung nicht gut auf mögliche Konfliktsituationen vorbereitet wurden. 53 % gaben an, dass es Einsatzorte gibt, an denen sie nur mit Polizeischutz eingesetzt werden wollen.

Die Einführung einer speziellen Schutzweste für den Rettungsdienst befürworten hingegen nur 18 % der Befragten.

Vielmehr wünschen sie sich regelmäßige Fortbildungsmaßnahmen in den Bereichen Selbstverteidigung (77 %), Deeskalationstraining (68 %) sowie Drogen und ihre Wirkungen (64 %).

Aufgrund dieser Erkenntnisse haben wir, der Budoverein Sandhausen, beschlossen, ein entsprechendes Seminar für die Sandhäuser Rettungskräfte von DRK und Freiwilliger Feuerwehr anzubieten! Als Referent konnten wir den langjährigen Bundespolizisten und Ausbilder von Spezialeinheiten sowie Präsident des Bundesfachverbands für Sicherheit in Deutschland e.V. Alfred „Freddy“ Kleinschwärzer aus Rosenheim gewinnen.

Am Samstag, den 15.03.2025 startete dieses Seminar mit 27 angemeldeten Teilnehmern aus Sandhausen und Nußloch um 8.00 Uhr in der Frühe!

Über die Dauer von sechs Stunden unterrichtete Seminarleiter Kleinschwärzer mit Unterstützung der Trainer des 1. Budoverein Sandhausen e.V. die hochmotivierten und engagierten Teilnehmer in präventivem Verhalten, Wahrnehmung, Mindsetting sowie in körperlicher Gegenwehr. Auch in der Enge des Rettungswagens wurden Fallbeispiele geübt.

Das Feedback der Teilnehmer war nach den Stunden mit vielen Übungen ausgesprochen positiv und hat uns sehr gefreut und darin bestärkt, dass wir hier eine gute Sache angestoßen haben.

Die Kosten dieses Seminars, so hatten wir uns zum Ziel gesetzt, sollten nicht bei den Rettungskräften bleiben, sondern über Spenden und Sponsoren erbracht werden.

Damit dies gelingen konnte, haben sich nachfolgende Vereine und Unternehmen mit einer Spende eingebracht:

FC Sandhausen, Herrenclub15; Firma Herbold; Fahrschule Kunz; SC Sandhausen; Radlerclub Badenia; Weinkontor Falter; Gesangverein Germania; Burg Apotheke Sandhausen und unser Kerwekomitee!

Euch gilt unser besonderer Dank, ihr habt damit unseren Rettungskräften eine ganz besondere Wertschätzung entgegengebracht und zu deren Eigenschutz einen entscheidenden Beitrag geleistet.

R. Hoffmann, Vorstand Budoverein

Erscheinung
Amtsblatt der Gemeinde Sandhausen
NUSSBAUM+
Ausgabe 13/2025

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Sandhausen

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