Die „Never ending story“ des Seniorenwohnheims der Lebenshilfe Wiesloch, wie sie vom ehemaligen Geschäftsführer Jürgen Piesch schmunzelnd genannt wurde, hat ein glückliches Ende genommen. Seit 1. November ziehen die Bewohnerinnen und Bewohner sukzessive in ihre neue Umgebung ein und füllen das Haus mit Leben. Das Wohnheim wurde auf dem Gelände vom „Quartier am Bach“ errichtet und bietet Platz für 26 Menschen mit Beeinträchtigungen und hält 4 Kurzzeitpflegeplätze vor.
Katharina Ebbecke, Vorsitzende der Lebenshilfe, konnte zur Einweihungsfeier die Ehrenvorsitzende Irmtraud Keller, den ehemaligen Geschäftsführer Jürgen Piesch, Bürgermeister Ludwig Sauer, Geschäftsführer Thomas Körner von Haus & Co. und natürlich die Bewohner selbst mit ihren Angehörigen begrüßen. „Wohnen heißt zu Hause sein“, begrüßte Frau Ebbecke die Gäste. „Auch wenn ein langer Weg von der Idee bis zum Einzug hinter uns liegt, bin ich glücklich über den heutigen Tag.“ Der Neubau sei notwendig gewesen, da die Nachfrage nach Unterbringungsplätzen groß war und im Heinz-Schmidt-Rohr-Haus, das sein 20-jähriges Bestehen im Mai feiern konnte, keine Erweiterungen möglich waren. 2015 habe man mit den ersten Planungen für eine neue Einrichtung begonnen, doch die Standortsuche stellte sich als äußerst schwierig für alle Beteiligten heraus. Geschäftsführer Thomas Körner von Haus & Co. trat 2018 an die Lebenshilfe heran und bot ein frei stehendes Grundstück zum Verkauf an. Nach „harten Verhandlungen“ mit den Kostenträgern, Verzögerungen durch die Corona-Pandemie, Lieferengpässen und Personalmangel begannen im Oktober 2021 die ersten Erdarbeiten. „Heute sehen wir ein Haus, das ein Leuchtturm im neuen Wohngebiet werden wird. Das Haus wird zu einem Zuhause voller Leben und somit belebt wird.“ Al positives sah es die Vorsitzende, dass trotz aller Unwägbarkeiten der ursprüngliche Kostenrahmen eingehalten werden konnte.
Bürgermeister Ludwig Sauer überbrachte die Dankesworte im Namen der Verwaltung sowie des Gemeinderates und bescheinigte allen am Projekt Beteiligten, dass sie einen guten Job gemacht hätten, den Bewohnern wünschte er, dass sie hier eine Heimat finden werden.
Michael Jöllenbeck vom Architekturbüro Jöllenbeck & Wolf bezeichnete dieses Haus als größtes Projekt der vergangenen Jahre, obwohl er und sein Unternehmen schon sehr lange mit der Lebenshilfe zusammenarbeiten. „Es war unser Herzensprojekt, in das wir viel Engagement eingebracht haben und einiges von uns abverlangt hat. Doch jetzt ist alles fertig und gelungen von der Energieeffizienz bis zum Brandschutz wurde alles berücksichtigt“.
Hausherrin und Einrichtungsleiterin Natascha Demski und Wohngruppenleiterin Christine Bauer führten die Gäste im Anschluss durch das Haus, welches über 26 großzügig geschnittene Zimmer verfügt, das die künftigen BewohnerInnen mit eigenem Mobiliar einrichten dürfen; daneben verfügt jedes Stockwerk über eine eigene Küchenzeile, in der gemeinsam das Essen zubereitet wird. Die großen Fensterfronten bieten einen Blick in die Nachbarschaft vom neuen „Quartier am Bach“. (chs)