Über 20 Interessierte durfte Uschi Durst, 1. Vorsitzende des OGV Waldprechtsweier, am letzten Mai-Samstag auf einer Streuobstwiese im Gebiet „Eichelbergäcker“ zum Sensenkurs begrüßen. Es waren alle Altersgruppen vertreten, vom älteren Erfahrenen bis hin zum jugendlichen Enkel, der Opas Sense als Fundstück mitgebracht hatte. Als Experten für Theorie und Praxis waren Dietmar Backes und Kurt Hoffart vor Ort. Zunächst erklärte Dietmar Backes die richtige Einstellung der Sense, denn die Position der Griffe und auch die Neigung des Sensenblattes müssen stimmen und an die Körpergröße angepasst sein. Anschließend zeigte er verschiedene Dengelstöcke und Werkzeuge und erläuterte die jeweiligen Vor- und Nachteile. Dann ging es lautstark ans Dengeln der Sensenblätter mit dem Hammer, um das Sensenblatt schön dünn zu bekommen. Dazu braucht es Feingefühl und am besten auch einige Übung. Als nächster Schritt mussten die Schneiden mit dem Wetzstein geschärft werden. Hier kommt es auf den richtigen Winkel zwischen Schleifstein und Schneide an, damit das Blatt scharf und nicht „stumpf“ geschliffen wird. Bevor es dann an die Praxis ging, stellte Uschi Durst noch einige Ideen vor, was man mit dem Grasschnitt anfangen kann. Er könne um die Bäume herum als Mulch verwendet werden. Um die Wiese abzumagern und so die Artenvielfalt zu fördern, könne man ihn verdichtet in einem geschlossenen Gefäß mit Mikroorganismen fermentieren und später dann als Dünger verwenden. Sie beschrieb auch, wie man kleine Heuballen selbst pressen kann. Dann ging es an die Praxis. Hier zeigte nun auch Kurt Hoffart, dass er die Kunst des Sensens wirklich beherrscht. Was beim geübten Experten so schwungvoll und einfach aussah, stellte den Ungeübten vor größere Herausforderungen. Es kommt auf den richtigen Schwung an, darauf, dass die Sense nahe am Boden geführt wird und nicht zu viel Gras auf einmal erfasst wird. Hierbei wurde jedem schnell klar, dass nur Übung den Meister macht. Auch die richtige Vorgehensweise beim Abmähen eines Wiesenstücks wurde von Backes und Hoffart gezeigt. Zum Schluss erklärte Dietmar Backes noch, wie man Heu macht und wendet. Nach über zwei Stunden bedankte sich Uschi Durst bei den Teilnehmern und den beiden Experten und man machte sich mitsamt mitgebrachten Werkzeugen wieder auf den Heimweg.