Musik

Serenadenkonzert an der Stephanuskantorei

Die Stephanuskantorei und das Heynlin-Flötenensemble haben in Stein ein entspanntes Serenadenkonzert unter freiem Himmel gegeben. Bei Temperaturen um...
Auf den Stufen zum Seiteneingang der Kirche haben sich die Sänger der Stephanuskantorei aufgestellt, die Augen auf Ulrike Rothen gerichtet, die die Gesamtleitung innehat. (rol)
Auf den Stufen zum Seiteneingang der Kirche haben sich die Sänger der Stephanuskantorei aufgestellt, die Augen auf Ulrike Rothen gerichtet, die die Gesamtleitung innehat.Foto: (rol)

Die Stephanuskantorei und das Heynlin-Flötenensemble haben in Stein ein entspanntes Serenadenkonzert unter freiem Himmel gegeben. Bei Temperaturen um die 30 Grad standen leichte Stücke im Mittelpunkt.

Ein sanfter Wind durchstreift die Äste der mächtigen Kastanienbäume und bringt die Blätter leicht zum Rascheln, während das Flötenensemble eine gleichsam zart und vergnügt vor sich hin fließende Melodie spielt. Es ist der ideale Einstieg in ein Serenadenkonzert, das alles hat, was den Musikgenuss an einem lauen Sommerabend perfekt macht. Gemeinsam präsentieren die ökumenische Stephanuskantorei und das Heynlin-Flötenensemble am Samstag auf dem Platz vor der Kirche vor allem geistliche Stücke: voller Freude und Hoffnung, voller Mut und Zuversicht. Ulrike Rothen hat nicht nur die Gesamtleitung inne, sondern auch ein überaus feines Händchen beim Zusammenstellen des Programms bewiesen. Die studierte Musikerin setzt auf Stücke, die Energie entwickeln und mit ihrer Leichtigkeit dennoch zu jener Unbeschwertheit passen, die ein lauer Sommerabend ganz automatisch mit sich bringt. Deutlich wird das etwa bei einer mitreißend interpretierten, von Pop-Einflüssen geprägten Version des „Gloria in excelsis Deo“ oder bei der Mendelssohn-Motette „Jauchzet Gott alle Lande“, die die beweglich agierende Kantorei nicht weniger dynamisch gestaltet. Seit Ostern haben die Sänger in Etappen geprobt und dabei immer wieder neue Lieder einstudiert.

Beim Konzert stehen sie hinter- und nebeneinander auf der Treppe, die zum Seiteneingang der Kirche führt. Auf der Wiese vor ihnen sitzt das Publikum, andächtig lauschend und die klangliche Fülle genießend. Die Intonation ist fokussiert und nuanciert, die Phrasierung immer genau auf den Punkt. Die Sänger verstehen es hervorragend, Lautstärke, Tempo und Artikulation dem Charakter des jeweiligen Stücks anzupassen und dadurch die in ihm steckende Botschaft zu transportieren. Eindrucksvoll gelingt ihnen das bei einer farbenreichen Ballade des Briten John Rutter, die in anschaulichen Bildern die Schönheit der Erde beschreibt. Stilsicher meistern sie ein Stück aus John Stainers Oratorium „Crucifixion“, hin und her pendelnd zwischen majestätisch und mächtig, fast schon überwältigend wirkenden Strukturen und Passagen, die vor allem durch ihre Schlichtheit eine friedvolle Intimität entstehen lassen.

Beim Konzert vor der Kirche wechseln sich die Sänger ab mit den fünf Musikern des Flötenensembles, die sich jedem Stück mit viel Feingefühl widmen. Zart entfalten sie die von Blues-Einflüssen durchzogene, leicht melancholisch anmutende Ballade „The Man I Love“, die wie die meisten Stücke an diesem Abend aus der Feder des US-amerikanischen Komponisten George Gershwin stammt. In seinem ersten kommerziell erfolgreichen Hit „Swanee“ spannen die Musiker mit zurückhaltender Eleganz weite Melodiebögen inmitten gleichmäßig wiegender Rhythmen, während Scott Joplin etwas zupackender im Ragtime-Stil interpretiert wird. Dass während des Konzerts ein paar vereinzelte Regentropfen vom Himmel fallen, macht den Zuhörern nichts aus. Sie sind ganz auf den musikalischen Vortrag konzentriert und auf die kurzen Andachten, in denen es unter anderem um die Sehnsucht nach einem Halt im Leben geht, um Worte des ewigen Lebens und um Jesus, der gestorben ist, damit die Menschen leben können. – Nico Roller

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Amtsblatt der Gemeinde Königsbach-Stein
NUSSBAUM+
Ausgabe 30/2025
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