Aus den Rathäusern

Serie der Gemeinschaft für Heimatgeschichte: Zeugnisse der Herren von Neuhausen Teil 26

Hans Heinrich von Neuhausen zu Mittelbiberach Hans Heinrich verlor seinen Vater als er zehn Jahre alt war, er wurde deshalb von verschiedenen Vormündern...

Hans Heinrich von Neuhausen zu Mittelbiberach

Hans Heinrich verlor seinen Vater als er zehn Jahre alt war, er wurde deshalb von verschiedenen Vormündern erzogen. Es zeigte sich schon sehr früh, dass er sehr begabt war und er studierte bald in Freiburg, Ingolstadt und in Italien. Er erlernte dort Sprachen und studierte Jura. Im Alter von 26 Jahren, im Jahr 1593, wurde er bereits Reichshofrat und kam an den kaiserlichen Hof. Sehr oft hat ihn Kaiser Rudolf II. zu besonderen Aufträgen hinzugezogen, da er ein sehr geschickter und erfolgreicher Diplomat war. So wurde er im Jahre 1607 zum Reichstag nach Regensburg geschickt und war 116 Mal als Gesandter entsandt worden. Für seine geleisteten Dienste verlieh ihm der Kaiser besondere Rechte.

Im Jahre 1604 heiratete er Dorothea von Schad. Sie war die Tochter des Bernhard von Schad von Mittelbiberach und Warthausen. Dorothea war eine sehr begehrte Partie. Neben Mittelbiberach, Untersulmetingen und anderen Dörfern besaß sie sehr viel Geld, Schmuck sowie Gold und Silbergeschirr. Im Jahre 1608 erbauten sie in Obersulmetingen ein Schloss, das allerdings bei einem Brand im Jahre 1652 zerstört wurde.

Aus der Ehe gingen 2 Kinder hervor, die in den Wirren des 30-jährigen Krieges zu Tode kamen. Hans Heinrich verstarb im Jahre 1613. Seine Frau lebte bis zum Jahr 1648. Da keine Nachkommen mehr lebten, erbte die Schwester von Dorothea, Euphrosine von Schad. Sie war verheiratet mit Hans Ludwig von Ulm, dem Reichsvizekanzler. Dieses Geschlecht besteht bis heute.

Leider gibt es von der einflussreichen Familie von Hans Heinrich keine Epitaphe. Sie dürften durch die Wirren des Krieges verloren gegangen sein. Zahlreiche Urkunden und Schriftstücke in den Archiven zeugen von seinem Schaffen.

Auf der Predella des Georgsaltars in Untersulmetingen, den sie stifteten, ist die Familie dargestellt. Hans Heinrich und seine beiden Kinder Isaak und Georg Ludwig in Prunkrüstung.

Die Predella befindet sich heute im Heimatmuseum in Laupheim. Bei der 850-Jahrfeier von Neuhausen im Jahre 2003 wurde das Originalbild bei der Ausstellung im Rathaus gezeigt.

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