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Fußball

SG Empfingen – FC Rottenburg 0:2 (0:1)

Infos zum Spiel Mannschaft: Herren 1. Mannschaft Spielzeit: Saison 2024/25 Wettbewerb: Landesliga Staffel 3 Württemberg, 10. Spieltag Datum:...
Vizekapitän Nick Heberle (re.) musste alles reinlegen um die Empfinger zu stoppen.
Vizekapitän Nick Heberle (re.) musste alles reinlegen um die Empfinger zu stoppen.Foto: Ralph Kunze

Infos zum Spiel

Mannschaft: Herren 1. Mannschaft

Spielzeit: Saison 2024/25

Wettbewerb: Landesliga Staffel 3 Württemberg, 10. Spieltag

Datum: Samstag, 19.10.2024 | 15:30 Uhr

Spielort: Brändle-Stadion Empfingen (Kunstrasenplatz)

Mehr geht nicht - Jungs, ihr seid verrückt!

Spitzenspiel stand drauf, Spitzenspiel war drin, auch wenn es manche Medien anders sehen!! Die Mutschler-Elf schaffte am Samstagnachmittag auf dem großen Kunstrasenplatz des Brändle-Stadions in Empfingen das schier Unmögliche und gewann am Ende als Aufsteiger auch verdient beim absoluten Topfavoriten auf die Meisterschaft SG Empfingen mit 2:0 (1:0). Vor der Topkulisse von ca. 350 Zuschauern erzielten bei herrlichem Herbstwetter und großartiger Stimmung Lennis Eberle (8.) und Maxi Biesinger (90.+5) die Tore für den FC Rottenburg. Nach diesem spektakulären Auswärtssieg konnte der FCR seine Tabellenführung nun auf 5 Punkte ausbauen.

Frühe Führung spielte dem FC in die Karten

Das Spiel aber wurde erst mal mit 5-minütiger Verspätung angepfiffen, da das Tornetz des Empfinger Tores nicht ordnungsgemäß befestigt war. Um ca. fünf nach halb vier pfiff Verbandsliga-Schiedsrichter Dr. John Köber aus Stuttgart das Topspiel des Landesliga-Zweiten gegen den Ersten an. Wer aber dachte, dass sich die Mannschaften zunächst beschnuppern würde, dachte falsch, denn von Beginn an ging es gleich zur Sache. Beide Teams suchten die frühe Führung, der FC hingegen hatte in der 4. Minute die erste gute Chance im Spiel. Ein Freistoß von Julian Kiesecker fand den Kopf von René Hirschka, der aber an der Hintermannschaft der Empfinger scheiterte.

In der 8. Minute, nachdem beide Mannschaften mit offensiven Aktionen überzeugten, zappelte dann auch schon das Tornetz des Empfinger Kastens. Vorweg, das Netz hielt, da es ja vor Spielbeginn überprüft wurde. Lennis Eberle traf, nachdem er irgendwie zufällig an den Ball kam, mit einem frechen Lupfer, ja er baggerte regelrecht die Kugel von der rechten Seite aus spitzem Winkel über Empfingens Keeper Kevin Fritz hinweg zur frühen Rottenburger 1:0-Führung. Da ging Eberle viel Risiko, aber ohne Beherztheit und Draufgängertum kein Erfolg, der Mut wurde belohnt. Für solche Aktionen feiern wir unseren Lennis, der mit seinem 4. Saisontor den FCR in Führung schießt.

Mit der Führung im Rücken lief es die nächsten Minuten leichter, denn in der 11. Minute folgte eine Kopie des ersten Freistoßes aus der 4. Minute. Kiesecker, Kopfball Hirschka, doch dieses Mal war der Empfinger Keeper das Hindernis. In der fast gleichen Minute probierte es Daniel Angerer aus gut 20 Metern und traf zwar nicht das Tor, aber dafür die Hand eines Empfinger Spielers. Doch der Elfmeterpfiff blieb aus. Na klar kamen da Proteste seitens des FCR, die aber vom Schiri trocken abgeschmettert wurden.

Die Zuschauer sahen ein starkes und intensiv geführtes Topspiel auf beiden Seiten. Empfingen hatte dabei mehr Offensivaktionen, war ballsicher und ließ den Ball schön laufen, der FCR hingegen glänzte mit einer perfekten stabilen Defensive und spekulierte auf Konter über Eberle und den pfeilschnellen Angerer. In der 22. Minute, nachdem Empfingen immer wieder über Kapitän und Abwehrchef Dennis Rebmann mit langen Bällen auffiel und so das Mittelfeld schnell überbrückte, kam der Gastgeber dann auch zu zwei guten Chancen, doch Stefan Seidel konnte hier zwei Mal mit allem, was er hatte, glänzend klären. Die SGE machte in der Folge das Spiel, der FCR reagierte u a. mit Abwehrchef René Hirschka, der da hinten mit seinem perfekten Timing, welches in der Landesliga einzigartig ist, wirklich alles wegköpfte und die Empfinger so immer wieder zur Verzweiflung brachte. Ein Fels in der Brandung eben, sagt man doch so schön. Aus dem Rottenburger Fanblock währenddessen kamen bereits früh die Rufe „Heilandsack, der kehrt oifach in´d Nationalmannschaft, der Kerle“. Hirschka befindet sich mit seinen erfahrenen 30 Jahren aktuell in der Form seines Lebens, einfach beeindruckend, was er als Abwehrchef auf den Platz bringt!

Die Empfinger kamen immer wieder gefährlich vor das Rottenburger Tor, aber ohne richtig gefährlich zu werden. Auf der anderen Seite scheiterte der FCR durch einen Distanzschuss von Lukas Behr (28.). Nervöse Empfinger drängten nun und kamen zu einem Standard nach dem anderen, doch die großen Chancen blieben weiterhin aus, dafür sorgte unsere perfekt arbeitende und super eingestellte Defensive. Der FCR hingegen kam durch Angerer in der 37. Minute erneut zu einer Topchance, nachdem ihn Eberle per scharfer Hereingabe bediente.

Die Eberhart-Kicker wollten nun unbedingt noch vor der Pause den Ausgleich und hatten dann in der 45. Minute die Riesenchance,diesen zu erzielen, doch Hirschka konnte im letzten Moment die glänzende Situation entschärfen. Die anschließende Ecke kam erneut gefährlich, doch wer war da, wieder unser René, der die Kugel in zwei Meter Höhe eiskalt wegköpfte.

Es lief die zweite Minute der Nachspielzeit. Abwehrspieler Noah Scheurenbrand mischte sich nun in den Angriff mit ein und wollte den Ausgleich erzwingen. Noch kurz vor FCR-Keeper Julian Häfner kam Scheurenbrand zum Abschluss und probierte es mit einem Schlenzer mit dem linken Fuß, er traf aber Gott sei Dank für den FCR, nur die Latte, von dort zurück klärte Hirschka den Rebound und die Situation war geklärt. Eine Minute später kam die SGE noch zu einem weiteren Torschuss, allerdings eher von der harmloseren Sorte. Nach 3 Minuten drüber beendete der nicht immer souveräne Schiedsrichter Köber die erste Halbzeit.

Behr scheitert an Fritz und die Partie wurde hitziger

Der FC erwartete nun in den zweiten 45 Minuten eine aggressivere Empfinger Mannschaft, die früh den Ausgleich suchte, doch mehr als vier notierte Torchancen sprangen auf Seiten der Empfinger nicht heraus. Sie waren die spielbestimmende Mannschaft, das ist richtig, doch Torchancen kreieren war nicht ihre Stärke, denn da stand immer noch ein Verbund von Rottenburger Spieler, die alles reinwarfen, so dass fast kein einziger Spieler unblutig das Spiel beendete. Das war Kampf pur unserer Jungs. Das war eine Art Reifeprüfung für unseren vielen jungen Spieler, die sie mit Bravour bestanden haben, so viel vorweg.

Dass die Empfinger nun gierig und willig würden, war klar, sie wollten nun den Ausgleich erzwingen, so legten sie gleich in der 46. Minute los. Die Riesenchance zum 1:1 verballerten sie in den Empfinger Himmel. Eine Minute später, nach einer schnellen Befreiung und einem Konter, tankte sich Eberle mit vollem Körpereinsatz in den Strafraum, dort konnte ihn Kapitän Dennis Rebmann an der Fünf-Meter-Grenze nur noch regelwidrig von den Beinen holen. Klare Sache, Strafstoß für den FCR, auch die Empfinger reklamierten nicht, denn dieses Foul war eindeutig. Lukas Behr legte sich die Kugel zurecht, aber auch Hirschka stand an der Strafraumlinie. Doch Behr lief an und schickte Kevin Fritz in die linke Ecke, der ahnte diese Ecke und konnte so das 0:2 verhindern. Ärgerlich, denn eine 2:0-Führung für den FCR hätte mehr Ruhe und Sicherheit ins Spiel gebracht, die Empfinger hätte man noch nervöser gemacht. Schade, schütteln und weiter ging's.

Die SG, nun mit permanentem Dauerdruck und einigen Abschlüssen, verpassten es trotzdem den Anschluss zu erzielen, egal ob Pascal Schoch oder Kaan Akkaya, beide hatten in diesem Spiel kein Glück oder waren einfach zu überhastet in ihren Aktionen. Da hatten auch unsere Verteidiger um Hirschka, Votentsev, Baur und Seidel aber Heberle und Rohrer ihren Teil dazu beigetragen, dass die Rottenburger Weste weiß blieb.

Es standen nun Wechsel an. Alu Diedhiou kam in der 56. Minute für Angerer in die Partie. Mit dem Wechsel dachte man weiter offensiv. Viele dachten sich, OK jetzt wird FCR-Trainer Marc Mutschler mit Dario Bedic erstens eine Kante ins Spiel bringen, aber auch einen defensiven Spieler zur weiteren Absicherung. Denkste, da machten alle die Rechnung ohne den Rottenburger Coach, der immer für eine Überraschung gut ist.

Kurz darauf konnte Moritz Rohrer mit dem Kopf vor der Linie Schlimmeres verhindern. Es folgte ein Torschuss von Behr (57.). Die Chancen für den FCR wurden weniger, na klar, bei Empfingen war Vollalarm, dabei lag der Ausgleich eigentlich in der Luft. In der 68. Minute brachte Mutschler, nein keinen Abwehrspieler, sondern mit Jakob Bader einen Stürmer für den ausgepowerten Jan Baur. Bader jedoch übernahm die Position von Baur, der wie man weiß auch ein Schienenspieler ist und Bader nun seinen Job übernahm.

Kurz zuvor kam mit Panagiotis Karapidis ein frischer Stürmer bei den Empfingern ins Spiel, der viel Aggressivität ins Spiel brachte, was die Empfinger auch brauchten, doch das Spiel wurde dann erst recht hitzig. Mit dem ehemaligen Regionalligaspieler Akkaya wurde ein Top-Mann ausgeschaltet, denn er wurde in der gleichen Minute ausgewechselt, was für die Hintermannschaft des FCR spricht.

In der 75. Minute die nächste gute Möglichkeit für Empfingen. Ein Freistoß hoch in die Box wurde aussichtsreich übers Tor geköpft. Weiterer Wechsel beim FCR in der 79. Minute. Mit dem stämmigen Maxi Biesinger für Lennis Eberle kam dann ein Stürmer, der noch mal frischen Wind ins Rottenburger Spiel brachte und drei Minuten später kam mit dem jungen Anton Jansen der nächste Stürmer für Kapitän Lukas Behr. Diese beiden Stürmer spielten dann in der Schlussphase die entscheidende Rolle. Behr streifte indes Nick Heberle die Kapitänsbinde über.

Biesinger hatte dann in der 85. Minute mit einem geilen Schuss seine erste große Szene, bevor Loris Zettel für Stefan Seidel in die Partie kam (88.). Es folgte die nächste Chance der Empfinger. Eine Flanke wurde erneut nur kläglich mit dem Kopf abgeschlossen. Chancen hatten die Empfinger nun genug, allerdings fehlte es ihnen an der nötigen Entschlossenheit im Abschluss. Die Spannung stieg ins Unermessliche, die Fans draußen gingen ab, als gäbe es kein Morgen mehr. Wahnsinn. Also an Unterstützung der Rottenburger durch seine Fans fehlte es wahrlich nicht.

Durch die frenetischen Anfeuerungen ist es dann doch noch passiert. Durch einen Konter über die rechte Seite kam Jansen an den Ball, der die Kugel scharf in die Mitte passte, wo er Biesinger mitlaufen sah. Biesinger trocken und total humorlos donnerte die Kugel in der fünften Minute der Nachspielzeit ins Empfinger Netz. Was für ein Jubel, ob auf dem Platz oder bei den Rottenburger Fans. Da bekam nun jeder Gänsehaut. Der Schiri pfiff das Spiel gar nicht mehr an und so brachen alle Dämme. Die Spieler kamen anschließend zu ihren Fans und bedankten sich für die wahnsinnige Unterstützung, aber auch andersherum bedankten sich die Fans bei der Mannschaft für ein wahnsinniges Spiel und einen grandiosen Sieg beim Meisterschaftsfavoriten.

Kapitän Lukas Behr war am Ende erleichtert, dass die 3 Punkte nach Rottenburg gingen, denn er verschoss in der 48. Minute einen Elfmeter.
Kapitän Lukas Behr war am Ende erleichtert, dass die 3 Punkte nach Rottenburg gingen, denn er verschoss in der 48. Minute einen Elfmeter.Foto: Ralph Kunze
Erscheinung
Amtsblatt der Stadt Rottenburg am Neckar, Ausgabe Kernstadt, Kiebingen
NUSSBAUM+
Ausgabe 43/2024
von FC Rottenburg 1946 e. V.
25.10.2024
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