Senioren

Sibylla und ihr Leben

Auf großes Interesse stieß wieder die Veranstaltung von „60plus“ Schöckingen der Initiatoren Dieter Kolb und Hans Looser am letzten Freitag. Ziel...
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Auf großes Interesse stieß wieder die Veranstaltung von „60plus“ Schöckingen der Initiatoren Dieter Kolb und Hans Looser am letzten Freitag. Ziel war das Schloss Leonberg wo Sibylla, Herzogin von Württemberg, ihren Witwensitz hatte. (Heute ist es das Finanzamt.)
Ein Leben, das man sich kaum vorstellen kann: geboren 1564 in Bernburg /Saale als Prinzessin von Sachsen-Anhalt; Äbtissin von 1577 bis zu ihrer Heirat 1581 – mit 16 Jahren! Auf Vermittlung ihrer Stief-Schwiegermutter ehelichte sie Graf Friedrich von Mömpelgard, den späteren Herzog von Württemberg. Kenntnisreich, interessant, humorvoll berichtete Sibylla (im echten Leben Ina Dielmann) von ihrer Hochzeit, bei der 112500 Liter Wein getrunken worden sein sollen, und ihrer Morgengabe, die 300 Gulden betragen habe. In 16 Ehejahren bekam sie 15 Kinder; 9 Söhne und 6 Töchter. Von ehelicher Treue habe Friedrich nie viel gehalten, vielmehr habe er 13 Mätressen gehabt, wobei Sibylla an einem von deren Nachkommen sogar Patin werden musste. In seinem 51. Lebensjahr, 1608, verstarb Friedrich. Er liegt in der Gruft der Stiftskirche Stuttgart. Auch Sibylla ist nicht älter geworden. Nach seinem Tod zog die „Wittib“ nach Leonberg. Das Leonberger Schloss wird ein Witwensitz des Hauses Württemberg.
Ihr, Sibylla, ist zu verdanken, dass Baumeister Heinrich Schickardt „einen terrassierten Lustgarten mit Brunnen und Pomeranzenhaus“ angelegt hat. Köstlich das Widmungsgedicht am Brunnen, der die Wappen sowohl von Sachsen-Anhalt als auch auf der anderen Seite das von Württemberg trägt, zu dem die Stadtführerin schmunzelnd meinte: „Schickhardt war ein besserer Baumeister als Dichter.“
Usch.

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Erscheinung
Ditzinger Anzeiger – Amtsblatt
Ausgabe 14/2025

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von Stadt Ditzingen
03.04.2025
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