Allerlei war an diesem Sonntag der Vorwoche auf den Grötzinger Streuobstwiesen in der Bruchwaldstraße geboten. Die Streuobst-Gruppe des Naturtreffs, die sich um Streuobstwiesen kümmert, zeigte zusammen mit dem Obst-, Wein- und Gartenbauverein (OWGV) sowie den Ämtern für Umwelt-, Arbeitsschutz und Liegenschaften der Stadt Karlsruhe und der Grötzinger Ortsverwaltung, warum es so wichtig ist, Tiere, Pflanzen und die Natur zu schützen. Ein Rundgang mit Eiko Wagenhoff, einem der Organisatoren des Streuobstwiesentages.
Ein besonderer Blickfang, speziell für die Kinder, waren zwei Schafe, die die Künstlerin Carola Kadenbach aus dem Pfinztal mitgebracht hatte. Zwei Mitglieder des Naturtreffs, Thomas Hauenstein und Ariane Friedrich, zeigten Maßnahmen zum Vogel- und Fledermausschutz auf Streuobstwiesen. Andreas Siegele vom OWGV zeigte, wie man Bäume fachgerecht pflegen und schneiden und welche Maschinen man zur Wiesenpflege nutzen kann. Die Kinder konnten an verschiedenen Ständen basteln und die Säfte der Streuobstinitiative im Stadt- und Landkreis Karlsruhe e. V. probieren. Reiner Ewald und Heike Jung, zwei Imker aus Berghausen, hatten Honig und Honigwaben sowie Informationen zur Honigbiene dabei. Tanja Still und Kirsten Köppler vom Naturtreff pressten Öle für Kinder, zum Beispiel Öl für die Lieblingspizza. Thomas und Petra Hauenstein machten mit den jüngeren Besucherinnen und Besuchern eine Rallye, bei der man Tiere auf der Streuobstwiese entdecken konnte.
Wer sofort auffiel, war Roman Häuser vom Institut für Pflanzenschutz in Obst- und Weinbau des Julius-Kühn-Instituts. Er zeigte natürliche Gegenspieler von eingeschleppten Schädlingen im Obstbau. Mitgebracht hatte er zwei Wanzenarten, die nicht heimisch sind, wie er sagte. „Die Grüne Reiswanze sticht Tomaten an und macht sie ungenießbar. Sie geht auch an Obst, zum Beispiel Äpfel und Birnen. Die Marmorierte Reiswanze geht ebenfalls auf Tomaten und Obst. Auch eine Wespe gegen den Apfelwickler habe ich mitgebracht.“ Ein weiteres Beispiel für Nützlinge sind Ohrwürmer. Diese leben ebenfalls auf der Streuobstwiese und man konnte Tontöpfe, mit Holzwolle gefüllt als Unterschlupf für sie basteln.
Tobias Veith vom Liegenschaftsamt der Stadt Karlsruhe zeigte, wie er mit Hilfe einer Drohne und Wärmeleitbildkamera feststellen kann, ob sich in den Wiesen versteckt junge Kitze aufhalten - einfach, um zu vermeiden, dass diese während der Mahd verletzt oder getötet werden, weil sie noch keinen Fluchtreflex zeigen und sehr leicht übersehen werden.
Ute Schmidt-Rohr und Uli Bürkert haben den Infostand des Naturtreffs betreut. Anhand von Plakaten konnte man erfahren, wie vielfältig die Streuobstwiesen sind und sehen, wie sehr sich die Gruppe des Naturtreffs und der OWGV darum bemüht. Sie informierten über die Grötzinger Streuobstbörse, bei der sich Besitzerinnen und Besitzer von Streuobstwiesen, die ihr Grundstück verpachten oder verkaufen möchten, unverbindlich unter streuobst@naturtreff-groetzingen.de melden können. Vom Umweltamt war Katherina Fies, die Leiterin des Fachbereichs Arbeits- und Umweltschutz, da, um am Stand zum gebietsheimischen Pflanzgut Fragen zu beantworten. Benno Kokoschka war mit Frank Schoo und Gisela Splett mit einem Stand zu Terra Preta, Schwarzerde, vor Ort, um zu erklären, wozu diese Garten- und Streuobstwiesenbesitzern nützlich sein kann. Die Kindergärten Kegelsgrund und Luisenhof sorgten mit Kaffee und leckerem Kuchen für das leibliche Wohl der Besucherinnen und Besucher. (war)