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Sicher in den Winter

Wir möchten vor dem Winter noch einmal auf den Igel aufmerksam machen. Aktuell sind immer wieder z. B. verwaiste Igel-Jungtiere unterwegs, teilweise...
Sehr kleiner Igel in der Hand eines Pflegers schaut munter in die Kamera.
Jetzt auf Mini-Igel zu achten, kann vielen das Leben retten! Doch auch erwachsene können hilfsbedürftig seinFoto: privat

Wir möchten vor dem Winter noch einmal auf den Igel aufmerksam machen. Aktuell sind immer wieder z. B. verwaiste Igel-Jungtiere unterwegs, teilweise mit 150, 200 g. Solche Igel haben dann ohne Hilfe keine Überlebenschance mehr und sollten eingesammelt werden. Dann eine Station oder das LB kontaktieren. In der Natur braucht ein Jungigel jetzt schon 400 g und muss in den nächsten 4–6 Wochen noch auf möglichst 600/650 g kommen. Dies können wir in den Gärten durch Futterstellen unterstützen. Getrocknete Mehlwürmer und Soldatenfliegenlarven (4:1 gemischt) sind ein unstressiges, sehr gut haltbares Basis-Zusatzfutter. Zum Schutz vor Vögeln gerne überdacht. Wer jetzt noch unter 400 g wiegt oder gar ein Mini wie auf dem Bild ist, muss aufgenommen und durchgecheckt werden. Die Sterblichkeit der Jungtiere ist durch Innenparasiten erschreckend, kann mit den passenden Medikamenten meist aber sehr leicht auf quasi null gesenkt werden. Igel haben diese Parasiten, da sie durch den Insektenschwund keine Käfer und Raupen mehr finden. Sie fressen stattdessen notgedrungen zu viele Schnecken, die sie mit tödlichen oder schwer schwächenden Würmern infizieren. Jedes Mahl ohne Parasiteneier, das wir ihm anbieten, ist für den Gartenigel eine Wohltat!
Das Gewicht ist aber nicht der einzige Indikator. Außer den Jungen gibt es noch die Gruppe der Alttiere, die ausgewachsen und selbst mit 600 g bereits lebensgefährlich abgemagert sind. Solche Igel sehen knochig aus, man erkennt einen deutlich abgesetzten Kopf, Schultern und Hüftknochen stehen heraus. Diese Tiere brauchen ebenfalls Medikamente gegen die zehrenden Parasiten, sowie intensive Pflege und überleben alleine den Winter nicht. Die Lebenserwartung des Igels ist in den letzten Jahren von etwa 7 auf nur noch anderthalb Jahre runtergerauscht. Lebensraumverlust, Nahrungsmangel. Wenn wir jetzt die Augen offen halten, können wir auch dieses Jahr wieder einige Tiere vor dem Tod bewahren. melanie.niedermayer@web.de, Fon 30 42 52

Erscheinung
Karlsdorf-Neutharder Nachrichten
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Ausgabe 42/2025
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