Und wieder ist: „Heisemer Storchekerwe“
Zum 39. Mal feiern wir unsere Heisemer Storchekerwe.
Wenn wir so zurückblicken, hat sich dieses traditionelle Dorf- und Familienfest im jährlichen Veranstaltungskalender der Gemeinde recht gut etabliert und ist nicht nur bei der Heisemer Bevölkerung eine gern gesehene Veranstaltung.
Der Fanclub „Rote Teufel“, und die IG Heisemer Storchekerwe, die mit uns zusammen den Kerwesonntag im Kerwedorf gestalten, werden für das leibliche Wohl der Kerwegäste sorgen.
Die Storchekehrwe beginnt am Freitagabend dank der IG Heisemer Storchekerwe, die wieder die T-Band aus Schriesheim zur Livemusik verpflichtet hat.
Beginn der Veranstaltung um 19.00 Uhr im Kerwedorf.
Am Samstag wollen wir das Kerwegeschehen im Kerwedorf feiern, und laden sie alle ein ab 12.30 Uhr zu „Kerwesupp, Zwiewlkuche un neije Weij“ das wieder, wie im vergangenen Jahr, vom ev. Kindergarten „Storchennest“ angeboten wird. Um 16.00 Uhr gibt's das offizielle Eröffnungsritual der Storchekerwe, mit Kerwebaum stellen, Kerweeröffnungstanz der befr. Tanzgruppen, Kerweborschd Vereitigung Kerwekuche und Fassbieranstich, danach Volksmusik mit der Musikkapelle Dossenheim. Ab 19.00 Uhr rocken wir den Schulhof mit der „PARTYBAND FRESH “.
Den Sonntagmorgen beginnen wir mit dem Kirchgang, danach laden wir ein zum Kerwefrühschoppen mit der AM im Kerwedorf.
Beim lustigen Kerweumzug, der am Kerwesonntag um 14.00 Uhr ab dem Rathaus startet, sind wieder viele Vereine und Teilnehmer für Freude und Frohsinn verantwortlich. Für den Kerweumzug haben sich auch wieder viele Vereine aus beiden Ortsteilen sowie Musikgruppen und Kerwevereine aus nah u. fern angemeldet, auch dürfen wir einige Weinhoheiten aus der Region begrüßen, sodass wir ein lustiger Lindwurm durch Leutershausens Ortsstraßen erwarten dürfen.
Die Aufstellung des Zuges erfolgt um 13.30 Uhr in der Großsachsener Straße beim Rathaus, Abmarsch ist hier um 14.00 Uhr.
Gegen 15.30 Uhr gibt es dann die „Kerwered“ und den „Hammeltanz“ vor der Bühne im Kerwedorf. Dazu spielt uns die „Blasmusik Schimmeldewog“ auf, und ist für zünftige Blasmusik im weiteren Nachmittagsprogramm verantwortlich.
Am Kerwe Montag sind die Senioren zur Kerwe eingeladen, um 15.00 Uhr wird in der Aula der Martin-Stöhr-Schule mit Singen, Tanzen, lustigen Vorträgen und viel Blasmusik, mit dem SVK-Leutershausen dem Kerweschlakl und dem „HaWeWo-Trio“ die Heisemer Storchekerwe gefeiert.
Auch dieses Jahr gibt es wieder ein Kerwebutton, den wir zum Verkauf anbieten, und somit die mittlerweile beliebte Buttonreihe fortsetzen.
Zur 39. Heisemer Storchekerwe werden wir auch wieder die kleine Broschüre von den schönsten „Kerwereden“ der vergangenen Jahre, zum Kauf anbieten. Fragen Sie uns einfach danach.
Allen Gästen aus nah und fern, sowie die befreundete Kerwe-, Heimat- und Verkehrsvereinen aus den umliegenden Gemeinden gilt mein Willkommensgruß.
Unser Kerweprogramm ist kurzweilig und bietet für alle Altersgruppen etwas.
Ich denke, dass wir mit unserem Programm unsere Kirchweih als traditionelles Dorf-, Heimat- und Familienfest gerecht werden und vier Tage die "Heisemer Storchekerwe" feiern können.
Ich darf Sie alle dazu einladen, vergessen Sie Stress und Alltagsbeschwerden, kommen Sie zu uns und feiern mit uns die Heisemer Storchekerwe 2024.
Herzlichen Dank allen ehrenamtlichen Helfern und Helferinnen, der freiwilligen Feuerwehr, dem Roten Kreuz und all denen, die mithelfen, die „Heisemer Storchekerwe“ zu gestalten und durchzuführen. In meinen Dank einschließen möchte ich auch die Gemeinde sowie die Ortsbevölkerung vor allem die Anwohner rund um den Kerweplatz für das entgegengebrachte Verständnis über die Kerwetage.
Zum Brauchtum
Kerwe in Leutershausen:
Kein neuer Brauch, sondern ein alter Brauch, den der Sing- und Volkstanzkreis wieder seit 1986 in Erinnerung bringt und dieses Jahr zum 34. Mal organisiert, und auch durchführt.
Ursprünglich ist die Kerwe ein Erinnerungsfest an den tatsächlichen Tag der Kirchweihe und wurde an den entsprechenden Tagen gefeiert. Ein Blick in die Chronik zeigt, dass die Kerwe in früheren Jahrzehnten mit viel Frohsinn und Heiterkeit gefeiert wurde. Allerdings waren in diesen Zeiten Feste noch sehr rar gesät und außerdem gab es keine Ablenkung durch das Fernsehen. Alljährlich freute sich die Bevölkerung schon lange vorher auf den September, wenn es am Sonntag nach der Kreuzerhöhung hieß: „Jetzt wird die Kerwe abgeholt“. Dieser Tag nämlich war in Leutershausen der Kirchweihtag.
Die Kirchweih war eigentlich ein Dorf- und auch ein Familienfest, wurde mindestens zwei Tage gefeiert, sonntags und montags. Vorher wurde Tagelang gebacken und gekocht. Im Haus alles geputzt und gefegt, damit beim Besuch der eingeladenen auswärtigen Familienangehörigen oder Freunde alles im Hause blitzte und glänzte. Früher sind auch die Kinder, die auswärts dienten, heimgekommen, so dass sich die ganze Familie zum Feiern zusammenfand.
Jeder schaffte sich so viel Bier und Wein in den Keller, wie er wohl brauchen würde, und zum Essen gab es auf jeden Fall reichlich Fleisch.
Meist begann die Kirchweih mit dem Kirchgang am Sonntag in die festlich geschmückte Kirche, dann folgte ein üppiges Mittagsmahl, danach Kaffee und Kuchenberge. Nachmittags zogen alle auf den Anger, wo die jungen Leute nach festem Dorfritus im Freien auf den Wiesen tanzten und tranken, abends dann in einen Wirtshaussaal zogen oder in eine Tenne und dort weiterfeierten.
Kerweschlakl, Kerwebuwe/borscht oder Kilbeknaben sind Burschen, die Vortänzer oder Platzburschen darstellen.
Jeder Kerweborscht - so nennen wir sie hier bei uns in Leutershausen - wählt sich ein Kerwemädsche. Die Kerweborscht holen die Kerwemädsche ab und bekommen dafür eine Gabe, manchmal einen Blumenstrauß fürs Knopfloch, das „die Verehrung“ bedeuten soll, manchmal auch ein rotes Taschentuch. Diese Paare haben dann das Recht des Vortanzes, und es wurde oft, wie auch hier in unserer Region, ein Tier als Preis beim Kerwetanz ausgesetzt.
Darum tanzen wir in Leutershausen den „Hammeltanz“.
Dieser Brauch wird am Kerwe Sonntag im Kerwedorf im Schulhof der Martin-Stöhr-Schule nach dem Kerweumzug durchgeführt.
Tanzregel:
Zu vier Seiten des Tanzkreises stehen vier Kreiswärtel mit blumengeschmückten Stäben als Kampfrichter, wovon einer den Zweig eines Walnussbaumes in der Hand hält. Außerhalb des Tanzplatzes hing an einem Baum eine „geladene Flinte“ mit einer brennenden Lunte. Wenn der Tanz beginnt, erhält der erste in der Reihe den Walnusszweig und behält ihn in der Hand und tanzt weiter bis zum nächsten Kreiswärtel, der ihm denselben abnimmt und an den zweiten Tänzer übergibt. So wälzt sich nun der fröhliche Haufen, unter Scherzen und Lachen der Tänzer und Zuschauer über den Tanzplatz hin, bis die „Flinte“ losgeht und derjenige den Preis davonträgt, in dessen Hand sich in demselben Augenblick der Zweig befindet.
Die Gesellschaft begibt sich jetzt auf den Tanzboden im Wirtshaus und der Sieger muss die übrigen bewirten - hat er doch den ausgesetzten Preis „ein Hammel“ gewonnen - weswegen dann auch nur die reichen Jünglinge des Dorfes an dem Feste teilzunehmen pflegen.
So war's früher – und heute pflegen wir die reichen „Jünglinge des Dorfes“ aus der Bürgerschaft, dem Gemeinderat und/oder höhergestellter Persönlichkeiten auszusuchen. Und im Zuge der Emanzipation werden auch Damen und „junge reiche Mädchen“ zum Hammeltanz ausgesucht.
Der Kerweschlakl und die Kerweborscht waren auch für den Kerwefrieden verantwortlich. Dieser wurde früher streng eingehalten und die Kerweborscht mussten dafür sorgen, dass es keine Ausschreitungen gab, dass die Tänze immer nur bis Mitternacht dauerten, dass jeglicher Streit gleich geschlichtet wurde.
Wer also am kulturellen Ortsleben teilnehmen möchte, sollte auf keinen Fall die „Heisemer Storchekerwe“ versäumen.