Bruchsal (SO). Singen als Teil des Lebens? Oder können Marionetten singen? Fragen, die schnell geklärt wurden beim Stimmbildungsworkshop, unter Anleitung von der leidenschaftlichen Dirigentin und Sängerin Sonja Oellermann. Seit vielen Jahren lebt sie in Bruchsal und leitet den Frauenchor, „All Cantare“ aus Büchenau, den „Mitmachchor“ aus Helmsheim und die „Schola“ aus Forst. Mit einer Begrüßungsrunde zum gemeinsamen Lied „Heute und Morgen“ ging es los. Die Teilnehmer begrüßten sich nach jedem Durchgang mit verschiedenen Körperteilen, außer natürlich der Hände. Spaß war vorprogrammiert und so wurde unbewusst die Atmung geübt, und ein sehr schöner Nebeneffekt war die vollkommene Aktivierung und Lockerung des Körpers.
Kurzweilig leitete sie durch den Vormittag. Von Atemtechnik zu Vokalreime und Echoklatschen. Verschiedene Konsonanten wurden verbessert, durch sogenannte gebärdenunterstützende Zeichen. Dies war für viele Teilnehmende ein neuer Ansatz und löste einen „A-ha-Effekt“ aus. Die Übungen wurden fundiert erklärt, wofür sie denn gut wären und was sie bewirken. Die Stimme wurde in allen Facetten angeregt. Zwischendurch kamen immer wieder Fragen, die sofort von der Sängerin beantwortet wurden. Das Gelernte wurde vertieft, mit bunten Tüchern, Bewegungen und Gesang zur klangvollen Musik „Die Moldau“.
Beim Lied „Sing, sing together“ wurde sichtbar, wie verschiedene Stimmungen die eigene Stimme und das Singen beeinflussen. Es erklang dann unter anderem traurig, nachdenklich, wütend und das Wort des Tages – majestätisch. Die Sänger und Sängerinnen lernten bei hohen Tönen, sich auf den Ton zu „setzen“. Der Körper wurde im Workshop von oben bis unten mit einbezogen, damit das Singen am Ende ganz von allein kam. Der Vormittag ging zu Ende mit einem lustigen „Frograp“ und einer entspannenden Pinselmassage.
Viel zu schnell waren die drei Stunden vorbei und die Sänger/-innen gingen beseelt nach Hause. Mal wieder ein Workshop, der einfach anders war!