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Serie des Kreisforstamts Teil 3

Sinnenpfad in Neckargemünd: Wo der Wald spricht und duftet

In der aktuellen Serie des Kreisforstamts dreht sich alles um den Wald als Naherholungsgebiet. Im 3. Teil geht es um den Sinnenpfad in Neckargemünd.
Am renovierten Xylophon kann jeder seine persönliche Melodie anstimmen.

In der aktuellen Serie des Kreisforstamts dreht sich alles um den Wald als Naherholungsgebiet. Im dritten Teil wird nun der Sinnenpfad in Neckargemünd als Ausflugsziel vorgestellt. Inmitten der malerischen Landschaft des Neckartals lädt der Sinnenpfad Besucherinnen und Besucher dazu ein, die Natur mit allen Sinnen zu erleben. Der Pfad wird durch die Stadt Neckargemünd, die Tourist-Info und auch durch die Forstverwaltung sowie engagierte Privatpersonen betreut.

Über 17 verschiedene Stationen

Der etwa 2,5 Kilometer lange Themenweg erstreckt sich vom Wanderparkplatz in Neckargemünd bis zum Ortsteil Waldhilsbach und bietet eine Vielzahl interaktiver Stationen, die sowohl für Erwachsene als auch für Kinder konzipiert sind. Der Sinnenpfad ist auch mit dem Kinderwagen gut begehbar. Entlang des Weges finden sich über 17 verschiedene Stationen, die zum Mitmachen und Entdecken einladen. Dazu gehören unter anderem ein Gnomengarten, Klangspiele, ein Baumtelefon und ein Balancierstamm. Diese Elemente fördern nicht nur die Sinneswahrnehmung, sondern auch das Bewusstsein für die natürliche Umgebung.

Ein besonderer Hingucker ist der Gnomengarten, der bereits vor einigen Jahren eine liebevolle Auffrischung erfahren hat. Er besteht aus Baumstümpfen, die mit den Wurzeln nach oben aufgestellt wurden. Nachdem diese durch Wind und Wetter langsam zersetzt worden waren, hatte man sie durch neue ersetzt. Gerade diese stetige Veränderung des langsamen Zerfalls macht sie besonders interessant und lädt zum wiederholten Besuch ein. Der Kettensägenkünstler Daniel Halter hatte diese mit bearbeiteten Stämmen ergänzt, die durch besondere Wuchsformen aufgefallen sind. Sie regen dazu an, mit offenen Augen durch den Wald zu gehen – und vielleicht auch mit kindlicher Fantasie märchenhafte Entdeckungen zu machen.

Gut erreichbar – ganzjährig begehbar

Nicht nur im Gnomengarten regt der Pfad zum Nachdenken an. Viele Stationen greifen tiefere Themen auf – etwa, wie sehr unsere Wahrnehmung durch Perspektiven beeinflusst wird. An Aussichtspunkten in verschiedenen Höhen oder bei interaktiven Aufgaben zu Entfernungs- und Höhen-Schätzungen wird schnell klar: Objektivität ist selten, und gemeinsam kommt man oft zu erstaunlich genauen Ergebnissen. Die Waldbesuchenden sind eingeladen, sich mit philosophischen Fragen auseinanderzusetzen: Wie bewerten wir unsere Umwelt? Wie sehr lassen wir uns von Vorurteilen leiten? Und was heißt eigentlich „Wirklichkeit“?

Auch die Stationen zum Fühlen, Hören und Riechen – etwa ein Barfußpfad, Duftstationen oder ein riesiger Summstein – machen den Weg zu einem Erlebnis für alle Altersgruppen. Besonders beliebt sind die Klangspiele, das Baumtelefon oder die „Träumerliegen“, auf denen man im Blätterdach versinken und zur Ruhe kommen kann. Der Sinnenpfad bietet zu jeder Jahreszeit ein besonderes Naturerlebnis. Im Frühling erwacht der Wald mit frischem Grün, im Sommer spendet das Blätterdach angenehmen Schatten, im Herbst leuchten die Blätter in warmen Farben, und im Winter zeigt sich die Landschaft in frostiger Schönheit. Die konstante Präsenz der interaktiven Stationen ermöglicht es Besuchern, die Veränderungen der Natur hautnah zu erleben.

Der Sinnenpfad ist sowohl mit dem Auto als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar. Vom Hauptbahnhof Neckargemünd führt ein etwa 15-minütiger Fußweg zum Wanderparkplatz, dem Startpunkt des Pfades. Von Waldhilsbach aus besteht eine stündliche Busverbindung (Linie 755) zurück nach Neckargemünd. Entlang des Weges laden Bänke zum Verweilen ein und in Waldhilsbach bieten gastronomische Einrichtungen Möglichkeiten zur Einkehr.

Wer unterwegs auf dem Sinnenpfad eine stärkende Pause einlegen möchte, kann dies an der Neckarriedkopfhütte tun. Die gemütliche Hütte liegt etwas oberhalb des Weges am Neckarsteig und bietet eine herrliche Aussicht zum Dilsberg. Besonders an sonnigen Tagen ist sie ein beliebter Ort zum Rasten, Picknicken und Durchatmen. Im Sommer wird diese an den Wochenenden von 11 bis 17 Uhr bewirtschaftet. Sie ist ein schöner Ort, um die Eindrücke des bisherigen Weges Revue passieren zu lassen – bevor es gestärkt auf der Reise durch die Sinne weitergeht.

Erscheinung
Gemeinderundschau Mühlhausen
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Ausgabe 29/2025
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