Deutsche Schulschachmeisterschaft der Mädchen-Mannschaften 2025 in Kiel
Bericht von Elmar Bahnmüller – Teil 1
Vom 16. bis 19. Mai 2025 fand in Kiel die Deutsche Schulschachmeisterschaft der Mädchen-Mannschaften in einer Jugendherberge in Kiel statt. Gespielt wurde ein 7-Runden-Turnier Schweizer System mit 4er-Mannschaften und Zeitmodus 50 min. + 10 sec./Zug. Unser Team vom Friedrich-Ebert-Gymnasium Sandhausen (FEG) hatte sich durch den Gewinn der Badischen Meisterschaft direkt für die „Deutsche“ qualifiziert. Da die teilnehmenden Schülerinnen (Ailin Rafikova (Brett 1), Anna Bahnmüller (2), Luisa Bergmeier (3) und Isabella Karch (4)) allesamt im Schachklub Sandhausen (SKS) aktiv sind, wurde die Mannschaft neben Lehrerin Birgit Henrich vom FEG auch von SKS-Jugendleiter Elmar Bahnmüller begleitet.
Tag 1 – 16.05.2025
So fanden wir uns am Freitag, den 16.05.2025 pünktlich um 8:20 Uhr am Bahnhof St. Ilgen/Sandhausen ein, um die weite Reise in den hohen Norden anzutreten. Auf der langen Fahrt wurden neben Kartenspielen und Hausaufgaben machen auch schon einige Gegnerinnen analysiert. Gegen 16:30 Uhr in der Jugendherberge angekommen, durften wir im Anschluss an die Anmeldung auch gleich die Zimmer beziehen. Die Mädels bezogen ihr eigenes 4er-Zimmer, in dem es nach kurzer Zeit schon so aussah, als sei eine Bombe eingeschlagen. Die Betreuer durften je ein rustikales Zimmer mit einer anderen Lehrkraft und Gemeinschaftsbad auf dem Flur teilen. Am Abend ging es noch auf eine Runde Geocaching mit den Kids, bevor Fr. Henrich und ich uns zur Besprechung der Betreuer begaben, um alle wichtigen Informationen für das am nächsten Tag startende Turnier einzuholen.
Tag 2 – 17.05.2025
Endlich sollte es losgehen. Den jungen Damen war die Aufregung beim Frühstück natürlich anzumerken. Unsere Mädchen waren bei insgesamt 19 teilnehmenden Mannschaften aus ganz Deutschland auf Startplatz 12 (gemäß DWZ-Schnitt) gesetzt. Da wir somit eher als mittelstarke Truppe einzuschätzen waren, stand von Anfang an für diese Reise „Erfahrung sammeln“ und „Spaß am Schach haben“ im Vordergrund. Um 9:30 Uhr ging es dann endlich in den Turniersaal … auf in den Kampf!
Runde 1:
FEG – Elsa-Brandström-Schule Elmshorn 1:3
Gleich zu Beginn spielten wir gegen die nominell zweitstärkste Mannschaft aus dem nördlichsten Bundesland; an den Brettern 1 bis 3 saßen drei Schwestern mit einem ELO-Schnitt von über 1600 gegenüber, die alle schon auf der Deutschen Einzel-Meisterschaft aktiv waren.
Lange Zeit konnten die FEG-Mädels sehr gut dagegenhalten. Vor allem Isabella (Brett 4), die erst mit Beginn des Schuljahres ins Schach eingestiegen war, machte ihre Sache prima und eroberte bald eine Leichtfigur und 2 Bauern. An den anderen Brettern war noch alles „im grünen Bereich“. Nach gut einer Stunde Spieldauer dann die Führung: Isabella gelang es, ihren materiellen Vorteil umzusetzen und das 1:0 zu markieren! Zu diesem Zeitpunkt sah es recht positiv für uns aus, da sich Ailin endlich aus einer defensiven Stellung befreien konnte. Zudem stand Anna großartig mit einem wunderschönen Königsflügelangriff, die Stellung war „sturmreif geschossen“ bei einer gegnerischen Bedenkzeit von nur noch 44 Sekunden auf der Uhr. Doch oft ist es im Schach halt so, dass sich in wenigen Minuten das Blatt wieder wenden kann … Und so lief es auch hier. Anna übersah einen Damentausch, der ihrem Angriff den Wind aus den Segeln nahm und in ein nachteiliges Endspiel überführte. Fast zeitgleich gingen Brett 1 und 3 verloren, sodass Anna beim Stand von 1:2 das Remis-Angebot ihrer Gegnerin ablehnen musste, um ein Mannschafts-Remis zu erkämpfen. Im Folgenden setzte sich die höhere Spielstärke der Elmshornerin durch und unser Team musste eine unglückliche 1:3-Niederlage quittieren. Was soll's, weiterkämpfen.
Runde 2:
Andreas-Gymasium Berlin – FEG 1,5:2,5
Nach dem Mittagessen traten die FEG-Girls gegen einen Gegner aus Berlin an. Nominell betrachtet waren die Hauptstädterinnen etwas schwächer, aber man weiß ja nie. Nachdem ich 30 Minuten lang ein Gespräch mit dem Vorstand vom Bundesligisten SG Solingen geführt hatte und nichtsahnend in den Turniersaal zurückschlenderte, traute ich meinen Augen nicht: Isabella hatte einen ganzen Turm, Luisa einen Springer und zwei Bauern mehr, während an Brett 1 und 2 gegen die deutlich stärkeren Widersacherinnen noch nicht viel passiert war. Alsbald gingen wir in Front: Isabella mit schönem Matt zum 1:0. Luisa erhöhte bald darauf in souveräner Manier auf 2:0. Ailin stand optisch etwas besser. Anna befand sich gegen die nominell stärkste Berlinerin in einem kaputten Endspiel, wobei sie ihren König aktivieren konnte und der Gegnerin Alles abverlangte. Es wurde noch eine Weile verbissen an Brett 1 und 2 gekämpft. Nach über 90 Minuten brachte Ailin mit einer Punkteteilung den Mannschaftssieg unter Dach und Fach.
Runde 3:
FEG – Gymnasium Geretsried 2:2
Um 16 Uhr stand die dritte und letzte Begegnung für den Samstag an. Wieder wartete mit dem Gymnasium Geretsried ein Schwergewicht des deutschen Mädchenschachs auf, die an den vorderen Brettern zwei spielstarke Schwestern aufbieten konnten. Lange Zeit gestaltete sich die Begegnung ausgeglichen, doch nach etwa 45 Minuten gewann Luisa plötzlich die Qualität. Isabella generierte im Bauernendspiel zwei Freibauern und schoss uns zehn Minuten später in Führung. Als Luisa nach 75 Minuten auf 2:0 erhöhte, stellte sich ein wenig Entspannung im gesamten Team ein. Doch zu früh gefreut! Die restlichen Partien gingen verloren und wir mussten uns mit einer 2:2-Punkteteilung zufriedengeben. Dennoch: Mit 3:3-Punkten nach dem ersten Turniertag waren wir sehr zufrieden.
Am Abend stand Regeneration und Entspannung auf dem Programm.
Fortsetzung folgt!
Beim Ketscher Jugend-Open 2025, das am letzten Wochenende durchgeführt wurde, war der SKS mit gleich sechs seiner Jungtalente vertreten. Andrii Kravchenko, Anna Bahnmüller, Bjarne Weickert, Luisa Bergmeier, Ronja Hauck und Till Höfler wollten zeigen, was sie so drauf haben. Alle hielten in dem bärenstarken Turnier lange gut mit und konnten nach Turnierschluss stolz ihre Teilnahmeurkunden präsentieren.
Schaut man genau hin, sieht man, dass auch noch zwei Pokale gewonnen wurden. Den Vogel schoss dabei Andrii in der U14 ab! Er spielte von Anfang an vorne mit, besiegte gleich reihenweise die vor ihm gesetzten Gegner und sicherte sich mit herausragenden 6 Punkten aus 7 Runden den alleinigen Turniersieg samt Siegerpokal! Die Zweite, die an diesem Tag einen Siegerpokal einheimste, war Anna. Sie gewann mit 2,5 Punkten den Damenpreis!
Gewinner des U14-Turnieres: Andrii Kravchenko, Gewinnerin des Damenpreises: Anna Bahnmüller
Wir gratulieren!
Schaut mal auf unserer Homepage vorbei:
Dort findet Ihr neben der elektronischen Version dieses Artikels auch alles andere Wissenswerte rund um den SKS.
Unbedingt mal reinschauen!
Nach 1. … Sf7-g5 scheint Weiß in Schwierigkeiten zu sein. Kann er sich retten?
Lösung Nr. 377
1. Sd5xe7+ Te8xe7 2. Tf1-f8+ Sd7xf8 3. Dd1-d8 matt
30. Mai
18:00 Jugend – Diplomtraining
6. Juni
18:00 Jugend – Diplomprüfung
20:00 Vorstandssitzung
13. Juni
20:30 Blitzmeisterschaft
11. Juli
20:00 JHV
20. September
18:00 Grillfest