An prominenter Stelle, nämlich vor dem Pavillon auf dem Bruchsaler Schönbornplatz, steht Martin Pölls Rabenkopfstand, eine ca. zwei Meter hohe Holzskulptur, die einen originellen Beitrag zur Tradition der Tierdarstellungen leistet. Neun lebensgroße Raben stehen, einer auf dem Rücken des anderen, haben sich in verschiedene Richtungen gewandt und beobachten das Geschehen um sie herum. Die einen verharren ruhig mit angelegten Flügeln, andere wollen entkommen und scheinen zum Abflug bereit. Hell leuchten ihre Schnäbel und die knopfrunden Augäpfel aus dem tiefschwarzen Gefieder hervor. Man kennt eine so kuriose Anordnung von Tieren nur aus Illustrationen zur Geschichte von den Bremer Stadtmusikanten. Für den Holzbildhauer hat das Material eine derartige Komposition vorgegeben, denn die Vögel sind aus dem Stamm herausgeschnitzt, der auch den Sockel bildet. Verankert in einer Betonscheibe erweckt das Ensemble geradezu den Eindruck von einem rustikalen Denkmal – mitten im städtischen Treiben, in memoriam der urwüchsigen, unbeschadeten Natur.