Karl Manfred Rennertz gehört heute zweifellos zu den bekanntesten Holzbildhauern in Deutschland. Seine Skulpturen kennzeichnen eine kraftvolle Formensprache aus zapfenartigen, zylindrischen oder grob kugeligen Elementen. Er sägt sie roh mit der Kettensäge aus einem dickeren Baumstamm, dessen Lebenslinien als naturbelassene Maserung erkennbar neben bemalten Partien stehen. Die Brandaktionen des Bildhauers, mit der er durch seine speziell dafür entwickelte Feuertechnik seine großen expressiven Skulpturen gelegentlich schwärzt, um ihre Wirkung zu verstärken, sind zumal mit Publikum spektakulär, unheimlich und faszinierend zugleich, eine gewaltsame Transformation in ein anderes Dasein. Auch die „Bruchsaler Balance“ im Schlossareal ist so entstanden. Das Enthüllen eines Wesenskerns, einer Identität, das Reduzieren von Körperlichkeit und Transformieren komplexer geistiger Zusammenhänge, Botschaften, Symbole in eine abstrahierende bis abstrakte bildnerische Sprache ist die durchgehende Thematik, das Anliegen in Karl Manfred Rennertz' Schaffen.