Seit September 2023 absolviert Marvin Müller (19) im Jugendzentrum GO IN sein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ). Ende August 2024 wird sein FSJ enden. Marvin Müller zieht über sein FSJ ein positives Fazit und kann junge Menschen nur ermutigen, ein FSJ im Jugendzentrum GO IN zu absolvieren.
Dies unterstreicht auch Celina Gund (25), Mitarbeiterin des Friedrichstift in der Offenen Jugendarbeit, die selbst über ein FSJ den Bereich der sozialen Arbeit schätzen gelernt hat. Volljährige Interessierte an einem FSJ im Jugendzentrum GO IN können sich an das Team der Jugendarbeit wenden, per E-Mail unter info@jugendarbeit-schwetzingen.de oder persönlich im GO IN, Kolpingstraße 2, wochentags ab 16 Uhr.
Wer bist du?
Marvin Müller: Mein Name ist Marvin Müller, ich bin 19 Jahre jung und absolviere mein FSJ dieses Jahr im GO IN in Zusammenarbeit mit dem Friedrichstift. Nach dem FSJ möchte ich eine Ausbildung als Versicherungskaufmann beginnen. Das soll aber nicht heißen, dass ich das FSJ in diese Berufsrichtung bereue, weil meine Ausbildung in eine andere geht. Sondern ganz im Gegenteil, bin ich sehr froh dieses FSJ gewählt zu haben, da es mich als Mensch sehr geprägt und zu meiner Persönlichkeitsentwicklung beigetragen hat.
Wie viele regelmäßige Besucher hat das GO IN? / Mit wie vielen regelmäßigen Besuchern steht man als FSJ im täglichen Kontakt?
Müller: Das GO IN hat im Durchschnitt ca. 30 Besucher täglich. Dies variiert jedoch ständig, mal sind es mehr als 30 und mal weniger. Da das GO IN über eine Besucherliste verfügt, ist man als FSJler mit den einzelnen Besucher*innen des GO INs in Kontakt, da wir die Jugendlichen immer nach dem Namen und Alter fragen.
Was sind die Aufgaben und Gestaltungsmöglichkeiten als FSJler im GO IN?
Müller: Meine Tage sind meist identisch strukturiert, jedoch gibt es neben den wiederkehrenden Aufgaben viele zusätzliche Veranstaltungen und Turniere (z.B. HOFFEXPRESS, Klassenbesuche und Basketball- oder Fußballturniere), die meine Arbeit im GO IN als FSJler sehr vielseitig gemacht haben.
Mein Tag startet mittags mit Verwaltungszeit am PC. Hier bearbeite ich verschiedenste Aufgaben, u.a. zum Thema „Schwetzinger Vereine“. Ich trage die Hallenbelegung der Vereine ein oder aktualisiere die Kontaktdaten der Vereine auf der Schwetzinger Homepage. Kurz vor 16 Uhr ist es meine Aufgabe das Café einzurichten und den Saal mit der Tischtennisplatte aufzubauen.
Ab 16 Uhr arbeite ich dann bis 20/21 Uhr im offenen Treff. Dort sind meine Aufgaben immer tages- und besucherabhängig. Die Jugendlichen kommen z.B. und möchten mit mir Tischtennis oder Karten spielen. Eins der begehrtesten Attraktionen im GO IN befindet sich mitten im Jugend Café, der Billardtisch. Außerdem habe ich als FSJler die Freude, mit meiner Kollegin Celina Gund zusammen jeden Donnerstag ein Koch- und Backangebot durchzuführen.
Wir haben beide festgestellt, dass das die Bindung zu den Jugendlichen, die an dem Angebot teilnehmen, stärkt und ich dadurch in meiner Persönlichkeitsentwicklung gewachsen bin.
Wie geht man mit den Besuchern/Besuchergruppen um?
Müller: Das ist immer ganz individuell und situationsabhängig. Man lernt im Laufe der Zeit, wann man auf die Jugendlichen zu geht und mit ihnen ein Gespräch aufbaut und wann die Jugendlichen sich einfach nur in ihrer Freundesgruppe privat unterhalten möchten.
Um es besser einschätzen zu können unterstützen die Mitarbeiter einen gerne, da sie die meisten Besucher schon länger kennen und wissen, wann man auf sie zugehen soll.
Was gibst du zukünftigen FSJlern im GO IN mit auf den Weg?
Müller: Den wichtigsten Tipp den ich zukünftigen FSJlern mitgeben kann ist, dass es normal ist, wenn die Jugendlichen am Anfang noch nicht so offen einem gegenüber sind. Das ist völlig normal und das war auch bei mir der Fall, aber es ist wichtig Geduld zu haben, denn die Jugendlichen brauchen Zeit, um sich an neue Mitarbeiter zu gewöhnen.
Dein persönliches Fazit zum FSJ im GO IN?
Müller: Ich bin sehr froh, mich für das FSJ im GO IN entschieden zu haben, da ich menschlich sehr gewachsen bin und ich einen Ansatz mitbekommen habe, wie ich unterschiedliche Beziehungen zu Menschen gut gestalten kann, insbesondere mit Jugendlichen.
Unter anderem habe ich mich in der Team- und Kritikfähigkeit verbessert. Ich habe mich im Team sehr wohlgefühlt, da von Anfang an die Chemie mit allen Kolleg*innen gestimmt hat und ich mich wie ein gleichberechtigtes Mitglied im Team gefühlt habe. Wenn ich mal ein Problem oder eine Frage hatte, konnte ich immer auf jeden zukommen. Die regelmäßigen Reflektionsgespräche haben mir weitergeholfen, meine Arbeit zu verbessern.
Außerdem hat es mir einen ersten Eindruck in die Arbeitswelt verschafft, was mir bei meiner anstehenden Ausbildung weiterhelfen wird. Zudem bin ich sehr dankbar für die angenehme Zusammenarbeit mit den Kolleg*innen vom Friedrichstift und den Kollegen der Stadtverwaltung.
„Diese Persönlichkeitsentwicklung kann ich als direkte Kollegin und ehemalige FSJlerin nur bestätigen. Durch mein FSJ 2017/18 in einem Kindergarten habe ich erst die Begeisterung für den sozialen Bereich entdeckt. Das FSJ habe ich als eine erfüllende Tätigkeit im Kopf behalten, die mir das Gefühl gegeben hat, etwas Sinnvolles zu tun und meinen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten. Es ist eine sehr bereichernde und dankbare Arbeit, die einem persönlich viel zurückgibt und natürlich auch Spaß macht.
Durch mein FSJ habe ich mich dann 2018 für die Erzieherausbildung entschieden und diese 2021 erfolgreich beendet. Nun studiere ich im vierten Semester den Bachelorstudiengang Soziale Arbeit, mit dem Ziel der Sozialarbeiterin und arbeite zudem in der offenen Kinder- und Jugendarbeit u.a. im GO IN.
Man kann also sagen, dass mich das FSJ für meinen persönlichen, aber auch beruflichen Werdegang maßgeblich positiv geprägt hat und ich würde jedem ans Herz legen auch eins zu machen.“
Celina Gund (25), Mitarbeiterin des Friedrichstift in der Offenen Jugendarbeit